Sommerurlaub 2015, die vierte Woche

Sonntag d. 02.08.

Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir am Sonntag Morgen um 10:00 Uhr weiter in südliche Richtung durch den Öresund gefahren. Weil den ganzen Tag so gut wie kein Wind war mussten wir die komplette Strecke motoren. Daher gibt es auch nicht viel über die Fahrt zu berichten. Kurzfassung aus dem Logbuch: Abgelegt / Autopilot aktiviert / Angelegt in Dragör. 🙂 Das Highlight des Tages im Hafen von Dragör war ein Jedermann Triathlon. Der Zielbereich war in der Umgebung der Marina.So konnten wir einige der erschöpften Sportler auf den letzten Metern zum Ziel beobachten. Unser persönliches Highlight war ein riesiges Eis bei einem Rundgang durch den kleinen Ort Dragör. Er liegt südlich vom Kopenhagener Flughafen und man kann die Flugzeuge bei Start und Landung beobachten. Als Zwischenstopp auf dem Weg durch den Öresund durchaus zu empfehlen. Als Basis für einen Besuch von Dänemarks Hauptstadt ist der etwas nördlicher gelegene Ort Kastrup besser geeignet. Von da gelangt man mit der U-Bahn schneller ins Zentrum.

Montag d. 03.08.

Der Wecker klingelte um 6:00 Uhr. Noch etwas verschlafen legten wir um 6:45 Uhr ab und fuhren weiter in Richtung Süden. Während der ersten 3 Stunden schlief der Wind noch und wir fuhren wieder unter Motor. Wir nutzten die Zeit und frühstückten erst einmal. Danach suchten wir etwas gegen die aufkommende Langeweile. Ich bastelte zuerst 2 Blätter kariertes Papier und dann spielten wir Schiffe versenken. Leider hat Moni in ganz kurzer Zeit meine komplette Flotte versenkt. 🙁 Gegen 10:00 Uhr kam endlich der versprochene Wind aus SE auf und wir setzen Segel. Mit fast 6 kn Speed steuerten wir auf die Kreidefelsen der Insel Mön zu. Es ist immer wieder schön diese tolle Landschaft zu bewundern. Um 15:00 Uhr erreichten wir den Hafen von Klintholm. Mit Glück ergatterten wir eine der letzten freien Boxen im westlichen Teil des Hafens. Spätestens jetzt wussten wir dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hatte. Im Anschluss genossen wir die Sonne im Cockpit und erholten uns. Am Abend tranken wir noch auf die Freiheit von Cuba und ein wunderschöner, sonniger Tag ging zu Ende.

Dienstag d. 04.08.

Wieder begann der Tag um 6:00 Uhr. Was freue ich mich auf mein Büro. Jeden Tag ausschlafen! 🙂 Wir legten um 6:40 Uhr ab und hatten bereits um 6:50 Uhr die Segel gesetzt. Der Kurs von 195 ° lag an und Mora stürmte mit fast 7 kn in Richtung Warnemünde. Es waren traumhafte Bedingungen mit Sonne und Wind aus Ost um 4 Bft. Zwischenzeitlich nahm der Wind noch zu und wir wechselten auf unser kleineres Vorsegel. Sobald der Wind wieder nachließ segelten wir „ nur noch “ mit 5 kn und wir wechselten zurück auf die große Genua. Nach einiger Zeit aktivierten wir die Windsteuerung und konzentrierten uns auf den Schiffsverkehr in der Kadetrinne. Diese ist wie eine Autobahn für die großen Tanker und Frachtschiffe angelegt. Mit 2 Fahrspuren in Richtung NE und SW. Und wir mussten diese überqueren. Es ist schon spannend, dank AIS,  auf dem Plotter zu beobachten wann wir welchen der großen Dampfer passieren werden. Auch wenn der Abstand meist mehr als 500 Meter beträgt sind diese Momente immer für einen Anstieg des Blutdrucks geeignet. 🙂 Nach der Passage der Kadetrinne konnten wir die Küste am Dars erkennen. Kurze Zeit später ließ sich auch der Kühlturm von Warnemünde sehen. Dieser hat uns so oft auf der Rückfahrt der Regatta Rund Bornholm den Weg ins Ziel gewiesen… Ein schöner Moment an diese Zeit zurück zu denken. Später drehte der Wind auf Süd und schlieft fast ein. Wir fuhren die letzten 5 Meilen unter Maschine in den alten Strom. Hier war aber leider kein Platz zu bekommen und so mussten wir in der Marina auf der Hohen Düne anlegen. Um 16:00 Uhr waren die Leinen fest und wir waren fertig. Das Thermometer zeigte 35 Grad und der Wind war weg. Zeit für einen kalten Anlegeschluck. Am Abend setzten wir mit der Fähre nach Warnemünde über und gingen in unser Lieblingsrestaurant essen. Danach noch auf einen Absacker in die CuBar. Hier begann nun auch der lang vorhergesagte Regen und die Luft kühlte sich etwas ab. Das ganz große Gewitter zog aber an Warnemünde vorbei.

Mittwoch d. 05.08.

Hafentag in Warnemünde. Anlässlich der 25. Hansesail war hier richtig was los. Die Stadt war voller Menschen. Die ersten alten Segelschiffe liefen ein und wurden mit einem Salut Böller aus einer Kanone begrüßt. Auch die Marine hatte schon mit der Gorch Fock und einer neueren Fregatte am Kai festgemacht. Wir begannen den Tag mit Erdbeerkuchen und Kaffee beim Lila Bäcker. Danach ging es über die Eisdiele an den Strand. Dort waren bei diesem tollem Wetter jede Menge Leute. Wir suchten uns ein freies Plätzchen und genossen die Sonne. In den letzten 3 Wochen war das Wetter nicht immer so sommerlich. In Schweden sind wir sogar zum Teil mit langer Hose und Segeljacke unterwegs gewesen. So kam uns dieser faule Tag am Strand von Warnemünde ganz gelegen. Am späten Nachmittag waren wir noch Backfisch essen und sind dann wieder zurück in die Hohe Düne gefahren.

Donnerstag d. 06.08.

Bei ganz leichtem Wind aus SE haben wir gegen 7:00 Uhr die Leinen gelöst und sind in Richtung Westen gesegelt. Vorbei an Heiligendamm und Kühlungsborn, mit dem Ziel Grömitz. Im Laufe des Tages drehte der Wind immer mehr auf Ost und wir konnten den Kurs von 270° nicht mehr vernünftig Segeln. Die Geschwindigkeit ging unter 3 kn. So haben wir uns als neues Ziel den Hafen von Großenbrode ausgesucht. Das bedeutete einen Kurs von gut 300 ° und eine Geschwindigkeit von fast 6 kn. Super! 🙂 Als wir gerade dabei waren eine Runde Schiffe versenken zu spielen wurden wir von 2 Jet´s der Luftwaffe aufgeschreckt. Die beiden Piloten flogen recht tief über uns hinweg. Auf einmal sah ich in der Ferne den Abgasstrahl der beiden Maschinen nachdem sie gewendet hatten. Sie flogen nun beide parallel genau auf uns zu. Es sah so aus als dass sie uns als Ziel auserkoren hatten. Nachdem sie über unserem Mast waren drehten sie in entgegengesetzte Richtungen ab. Eine Super Show! Und eine Erinnerung an Kindheitstage. Früher waren an der Küste viel mehr dieser Düsenjäger zu sehen. Es scheint dass unsere Ursula nicht so spendabel mit dem Treibstoff ist… Gegen 15:00 Uhr legten wir in der Marina der Klemens Werft in Großenbrode an. Nachdem das Liegegeld bezahlt war gingen wir die Umgebung erkunden. Ein sehr schöner Ort mit langer Promenade und Badestrand. Am Abend war sogar Live Musik auf einer Freiluft Bühne. Es wird eine Menge geboten damit die Touristen auch immer brav wiederkommen.

Freitag d. 07.08.

Es kommt Besuch! Moni´s Freundin Andrea hatte sich mit Tim, Tom und ihrer Mutter für heute angekündigt. Nach dem Frühstück war mal wieder Leben in der Hütte. Die beiden Jung´s sind sehr neugierig und hatten in ganz kurzer Zeit den Inhalt aller Schapps geprüft. Tim war von der ganzen Elektronik sehr begeistert. Bei unserem Kartenplotter hatte er einen super Verbesserungsvorschlag. Denn bei der Frage nach Computerspielen für das Teil musste ich ihn leider enttäuschen. Also Firma Raymarine: Eure Software Abteilung soll sich da mal was einfallen lassen. Sonnst schafft ihr es nie in die Kinderzimmer der Republik! Unser Besuch verließ uns gegen Mittag und es begann zu regnen. Wir lösten zum letzten mal in diesem Urlaub die Leinen und starteten zu den verbleibenden 6 Meilen in unseren Heimathafen. Mit dem Regen schlief auch der Wind ein und so motorten wir in Richtung Fehmarn. Wir waren beide etwas traurig, 4 Wochen Urlaub sind irgendwie noch immer zu kurz…

Samstag d. 08.08.

Aufstehen, Frühstücken, Boot putzen, Auto einräumen, 550 km nach Hause fahren & über das Wiedersehen mit unseren 3 Katzenkindern freuen, DAS WARS.

hier die Bilder der 4. Woche