Im Land der unbegrenzten (Un-)Möglichkeiten

18.05.2019 bis 29.05.2019

Gestartet sind wir am 18.05.2019 um 9:30 Uhr in Los Morros, Cuba. Nach einem halben Jahr gemeinsamen Segeln haben wir uns von der Crew der Incentive verabschiedet. Der kubanische Hafenmeister Abel hat uns zum Abschied einen großen Topf Fischsuppe geschenkt und wir sind zum 460 sm langen Törn nach Florida gestartet. Nach 4 Wochen Gastfreundschaft haben wir Kuba nur ungern verlassen. Wir hoffen ganz sehr, dass die Kubaner ihre Lebensfreude, ihr Organisationstalent und ihren Optimismus behalten, egal wie viel Ärger sie von ihrem nördlichem Nachbarn noch ertragen müssen.

Unser Törn begann mit leichtem Wind aus SE und wir waren mit 6,5 kn schnell unterwegs. Am Abend des ersten Tages zog von Achtern ein Gewitter auf und brachte uns neben dem Regen auch einige Stunden mit Blitzen in unserer Nähe. Das ist nicht wirklich berauschend und so waren wir froh, dass der Spuk irgendwann vorbei war und wir bei Vollmond die erste Nacht ganz entspannt auf dem Weg in Richtung Key West Segeln konnten. An Tag 2 erreichten wir den Golfstrom und von da an ging die Post ab. Der Wind hatte mittlerweile auf Ost gedreht und so mussten wir gegenan Kreuzen, aber durch die Hilfe der Strömung waren wir immer mit 5 bis 6 kn unterwegs. Am Morgen des 3. Tages waren wir dann etwas südlich von Miami und konnten nun bei 9 kn Wind aus Ost auf einem Halb Wind Kurs in Richtung Lake Worth segeln. Geschwindigkeit über Grund = 9,5 Knoten. 🙂 So benötigten wir für insgesamt 503 sm gerade einmal 82 Stunden. Am Dienstag d. 21.05.2019 erreichten wir gegen 19:00 Uhr West Palm Beach, Florida. Der Anker viel auf beinahe der gleichen Stelle wie bereits 2 Jahre zuvor. Danach gab es noch ein Ankunftsbier und 10 Stunden Schlaf am Stück. 🙂

Am nächstem Morgen war unser erster Weg zum Büro von CBP. Custom and Border Protection! Das ist die amerikanische Variante von Custom und Immigration. Wir erhielten am Schalter ein Formular mit den üblichen Fragen nach dem Woher, Wohin und Warum. Zur Überraschung der Beamtin waren wir so ehrlich und haben als letzten Hafen Los Morros in Kuba angegeben. Das ist so aber nicht vorgesehen. Ein Schiff darf nicht von Kuba direkt nach Amerika! Basta!!! Das wussten wir im Vorfeld, aber wir fanden es als zu doof um irgendeine Lüge zu erfinden und zu behaupten wir kommen von den Bahamas. So ergab es sich, dass wir zwar im Pass einen Stempel für 6 Monate Aufenthalt erhielten aber für unsere mora kein Crusing Permit bekommen haben. Das bedeutet wir dürfen nur in den Gewässern um Palm Beach bleiben. Das dann aber für 12 Monate. 🙂  Was für ein armes Land, dass so große Angst vor der kommunistischen Bedrohung durch ein paar liebevolle und freundliche Kubaner hat. Die sollten ihre Energie lieber darauf verwenden um zum Beispiel schöne Autos zu bauen, genug eigene leckere Lebensmittel zu produzieren oder auch mal ein paar Tonnen Spezial Stahl herzustellen. Dann bräuchten sie dies nicht alles zu importieren und der Ober-Ami müsste nicht mit jedem auf der Welt Streit anfangen. 🙁   Scheiß drauf, wir wollten ja eh nur auf passendes Wetter für die Weiterfahrt warten, ein paar Lebensmittel nachkaufen und mal wieder Wäsche waschen. Diese Projekte haben wir nun abgeschlossen, der passende Wind kommt am Donnerstag d. 30.05. und dann melden wir uns nach ca. 900 sm von den Bermudas wieder.

endlich mal wieder Delfine zu Besuch auf dem Weg nach Key West

da muss Moni doch gleich mal zum Bug und Hallo sagen

da kommt Freude auf 🙂

das Ankerfeld vor West Palm Beach

hier tummeln sich die Reichen dieser Welt

und es geht noch größer…

Memorial Day Party auf der vorgelagerten Insel Peanut Island

und weil man auf der Insel keinen Alkohol trinken darf stehen alle im Wasser 🙂

das sind die Folgen wenn Benzinpreise keine Rolle spielen, hoffentlich gehen die Kinder auch immer zum Fridays for Future Protest 🙁

wenn der Wäscheberg mal wieder etwas größer ist

das ist auch eine Variante um zurück nach Europa zu kommen

2 Gedanken zu „Im Land der unbegrenzten (Un-)Möglichkeiten

  1. 2 Rad Vagabund

    Hallo ihr zwei,
    so schnell von Kuba nach USA Florida 🙂 und dann nur ärger .
    Aber das mit dem Bier immer Wasser finde echt lustig. So sind die Amis
    Aber die Delphine sind doch einfach nur schön zuzusehen.
    Euch weiterhin gute Winde , und viel spass.
    Wir sind dann auch wieder on the road.
    Nächte Kommentar entweder von unterwegs oder etwas später.
    Gruß
    2 Rad Vagabund

  2. AKKA

    Hi Ihr beiden!
    Jetzt haben wir uns final verpasst – wir brechen morgen nordwärts auf.

    Unsere CBP-Geschichte war eine ganz andere:
    wir radeln zum CBP-Post am Flugfeld in Marathon/Florida Keys, erwarten wenig, da last port of call Havanna war – und kriegen sofort und ungefragt ein Cruising Permit für unsere Reise die Ostküste hinauf, sprich: AKKA ist ein Jahr lang legal unterwegs.

    1. – wir/Ihr sollten/t den Vorfall bei Noonsite schildern, vielleicht ist West Palm Beach dann nicht zu empfehlen
    2. – ich vermute mal, dass Ihr nicht auf WPB beschränkt gewesen wäret, sondern nur nach dem alten „abmelden/anmelden“-Modus beweglich gewesen wärt. Das müsste man mal prüfen.

    Ich glaube nicht, dass es eine grundsätzliche Regel gibt, die die Einreise von Yachten aus Kuba unterbindet – die Entscheidung obliegt offensichtlich dem Officer, der einen eincheckt.

    Freut uns übrigens sehr, dass Ihr es bei Abel auch so nett fandet. Und in Kuba überhaupt.

    Herzliche Grüße – wir wünschen Euch gute Fahrt.
    Andrea / AKKA

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