05.04.2019 bis 18.04.2019
Nachdem der Nordwind mal eine Pause gemacht hat, hieß es für uns Ankerauf und Abschied von Providencia und unserem geliebten Kolumbien. Es ging weiter Richtung Norden zu den Cayman Inseln. Bevorzugt zur östlichsten der 3 Inseln, nach Cayman Brac. In Little Cayman kann man nicht einklarieren und Grand Cayman ist, ähnlich wie Aruba, voller Kreuzfahrer aus Amerika. 🙁 Die Distanz nach Cayman Brac beträgt von Providencia 400 sm und wir rechneten uns aus in 3 Tagen dort zu sein. Nach dem Frühstück setzten wir die Segel und wir kamen mit 5 bis 6 Knoten gut voran. Bis auf die letzte Nacht auf See lief alles reibungslos aber dann wollte der Autopilot nach einem Squall nicht mehr funktionieren und der Windpilot hatte auch keine richtige Lust. So mussten wir mit der Hand steuern. Am frühen Morgen ließ der Wind nach und wir starteten für die letzten 40 sm den Motor und siehe da, unser Autopilot ist aufgewacht und steuerte uns bis zum Ziel.
Auf der Westseite von Cayman’s Brac angekommen riefen wir über Funk den Zoll und die Immigrationsbehörde an. Wir durften bei Scott Bay, West End, an einer der kostenlosen Mooringtonnen festmachen. Die Offiziellen kamen unmittelbar danach zu uns an Bord, drückten ihre Stempel in unsere Pässe, gaben uns viele Tipps und Infos zu ihrer Insel und brausten wieder davon, ohne das wir auch nur einen Cent bezahlen mussten. Nach dem teurem Einklarieren mit Agenten in Kolumbien eine Wohltat für die Bordkasse. 🙂
Das Ankern rund um die Insel ist verboten und wenn wir einen Blick ins Wasser werfen wissen wir auch warum. In über 10 Meter Wassertiefe können wir rund um uns herum die Korallenköpfe sehen. Glasklares Wasser bei Temperaturen um die 24 Grad halten mich nicht an Bord. Mit Maske und Schnorchel wird erstmal die nähere Umgebung erkundet. Der Meeresgrund ist trotz Ufernähe sehr sauber, viele Fische und natürlich jede Menge Korallen.
Mit der Crew der Incentive werden ein paar Tauchgänge organisiert. Die Tauchschule bringt uns die Flaschen direkt zum Dinghi Steg und füllt unsere eigenen Flaschen zu einem guten Preis von 10 € pro Flasche. Wir können direkt vom Boot aus Tauchen oder zu einer der umliegenden Mooringtonnen mit dem Dinghi hinfahren und dort den Tauchgang starten. Es ist fast wie in Bonair. Es gibt jede Menge Tauchspots mit und ohne Wracks, alle sind ohne Strömung und nicht zu tief (max. 25 Meter).
Aber auch über Wasser ist die Insel sehr zu empfehlen. Es ist alles sehr ruhig und beschaulich, es sind einige Touristen zum Tauchen hier und von Seglern wird die Insel kaum angefahren. An unserem Dinghi Steg gibt es sehr saubere Toilettenhäuschen und eine Süßwasserdusche!!! Nachdem wir einen Mitarbeiter vom Wasserwerk bei seinem Dominospiel getroffen haben wissen wir auch das es Trinkwasser ist und wir unseren Tank kostenlos damit auffüllen können. Überhaupt ist diese Insel sehr sauber und gepflegt und an jeder öffentlich Badestelle findet man Süßwasserdusche und Toilettenhäuschen. Man merkt doch stark den britischen Einfluss und deshalb wird hier auch auf der falschen Straßenseite gefahren. 🙂
Nach ein paar Tagen kannte uns jeder hier und überall wurden wir freundlich gegrüßt.
Natürlich sind die Cayman’s Insel in Sachen Lebensmittel etwas teurer. Alles muss eingeflogen werden oder kommt mit dem Frachter. Das Preis-Niveau liegt zwischen Bahamas und Amerika (1 Kg Joghurt 4,50€, frische Milch 1,5 Liter etwa 4,50€). Aber dafür zahlen wir nichts fürs Einklarieren, für die Mooringtonne oder für Frischwasser für unseren Tank.
Einen Tag lang haben wir mit Rik und Sanne einen Wagen für 30€ für die obligatorische Inselrundfahrt gemietet und haben so den Rest der Insel auch noch kennen und lieben gelernt.
Am Donnerstag, den 18.4. sagt uns der Wind das es weiter gehen muss, oder wir bleiben für unbestimmte Zeit hier. Was aber auch nicht so schlimm wäre. 🙂
Der nächste Bericht kommt dann aus Kuba…