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Von Dominica nach Guadeloupe über Les Saintes

In den letzten 3 Tagen die wir noch im Norden von Dominica waren, planten wir eine Wanderung auf eigene Faust durch den Regenwald. Wir informierten uns im Internet und im Crusing Guide von Chris Doyle und fanden einen Rundweg von 4 Stunden, der als „easy“ gekennzeichnet war. Der „Waitukubuli National Trail“ der durch ganz Dominica führt ist insgesamt 184 km lang und gut ausgeschildert. Die Crew der Kyla und wir wanderten einen Teil von Sektion 11 dieses Nationaltrails, der uns entlang von aufgegebenen Bananenfarmen und wirklich mitten durch den Regenwald führte. Da Dominica eine Insel mit 7 Vulkanen ist führte der Weg über Höhen und wieder runter und wieder hoch und wieder runter. Das ganze bei gut 30°C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Teilweise war am Weg ein Seil als Kletterhilfe für den Hang gespannt. Der Weg war natürlich glitschig (Regenwald!). Wir möchten nicht wissen wie die Wege mit dem Level „difficult“ bzw. „very difficult“ aussehen. 🙁 Auch die Zeitangaben mit 4 Stunden hätte nur mein Bruder Manfred, der Extremläufer, geschafft. Nach über 5 Stunden befanden wir uns an einer Hängebrücke über den Picard River. Der Fluß lockte uns mit seinem kühlen und sauberen Wasser und so kletterten wir die Uferböschung hinab und stürzten uns ins kühles Nass. Was für ein Genuß!! So abgekühlt verließen wir den Nationaltrail und waren am späten Nachmittag fix und fertig am Schiff. Am nächsten Tag besuchten wir noch das Fort Shirley aus der Zeit der Kriege zwischen England und Frankreich über die Vorherrschaft auf den karibischen Inseln.

Als Nächstes segelten wir die knapp 20 sm bei guten Bedingungen zu den Iles des Saintes. Dies sind ein paar kleine Inseln südlich von Guadeloupe. Wir machten in der Bucht vor Terre Den Haut an einer Boje fest. Die Insel ist ganz hübsch, es gibt schöne Badebuchten und das Fort Napoleon. Alles ist auf den Tages-Tourismus von Guadeloupe ausgerichtet. Ab 9 Uhr lassen die Fähren die Besucher an Land und ab 16 Uhr werden sie wieder eingesammelt. Es ist spannend das Treiben zu beobachten. Wir verbrachten ein paar Tage mit Strandurlaub, Schnorcheln und Besichtigungen. Dann hieß es wieder Abschied nehmen, denn wir brauchten Trinkwasser. Das Ziel hieß Marina Rivere Sens im Süden von Guadeloupe. In der Marina war es am Wochenende sehr laut. Eine Disco am Hafengelände dröhnte mit ihrer Musik bis teilweise 6 Uhr morgens und raubte uns den Schlaf. So schnell wie möglich verließen wir die Marina in Richtung Norden. Unser Plan war bei den Pigeon Island im J. Cousteau Nationalpark zu schnorcheln. Aber daraus wurde nichts. Der Anker hielt nicht beim ersten Versuch und das Ankerfeld war sehr eng mit Booten belegt. Also weiter Richtung Norden in die Bucht von Deshaies. Dort fanden wir einen Ankerplatz ziemlich weit Draußen auf fast 17 Meter Tiefe aber es sollte nur für eine Nacht sein, denn am Dienstag den 4. April segelten wir nach Antigua. Dazu mehr beim nächsten Blogeintrag.

unsere Wanderung beginnt

noch schauen alle fröhlich drein

das Lachen wird anstrengender

nach 5 Stunden ist das Lachen gestellt

diese Abkühlung tut gut

Blick von Fort Shirley über die Ankerbucht

mit reichlich Feuerkraft wurde die Bucht vor ungebetenen Gästen beschützt

ein großer Teil der Anlage ist liebevoll restauriert

der andere Teil wird von der Natur zurückerobert

nach 200 Jahren herrscht etwas Renovierungsstau

Blick auf das Ankerfeld vor Terre de Haut

Fort Napoleon

mit Abstand die friedlichsten Bewohner der Marina Rivere Sens

Im Regenwald auf Dominica

Nachdem wir auf Martinique die Vorräte wieder aufgestockt hatten war es Zeit weiter gen Norden zu Segeln. Wir erreichten die Insel Dominica nach einem wilden Ritt bei bis zu 35 kn Wind und ordentlicher Welle zwischen den Inseln. Als wir die Bucht vor der Hauptstadt Roseau anliefen kam uns schon einer der Bootboy´s von Sea Cat entgegen. Er stellte sich als Mr. Bean vor und war für die nächsten Tage unser Guide. Das Einklarieren ging dank seiner Hilfe schnell von statten und so konnten wir uns am Freitag schon einmal die Stadt ansehen. Dominica war eine britische Kolonie und viele der älteren Gebäude zeugen noch von dieser Zeit. Das ehemalige Fort Young ist jetzt eine sehr schöne Hotelanlage. Andere Gebäude dienen noch immer ihrer einstigen Bestimmung z.Bsp. als Gerichts- oder Postgebäude. Dazwischen finden sich endlos viele bunte karibische Häuser in allen erdenklichen Farben und Zuständen. Die Bewohner sind ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Als ich einen Verkäufer von Hamburgern nach dem Weg zum Digicel Laden fragte, verlies er augenblicklich seinen Verkaufswagen und ging mit mir 3 Straßen weiter um mir das gesuchte Gebäude zu zeigen. Ich kann mir schwer vorstellen das in Solingen das gleiche passiert wenn ein Schwarzer an einer Würstchenbude nach dem Weg zum Telekom Shop fragt?

Für den nächsten Tag planten wir einen Ausflug in den Regenwald und zu diversen Wasserfällen und heißen Quellen. Mr. Bean von Sea Cat organisierte den Tripp und gemeinsam mit den Crews der Kyla und der Blue Dream trafen wir pünktlich um 9 Uhr auf unseren Taxifahrer und Tour Guide Armstrong. Alle Taxifahrer auf Dominica besitzen eine Ausbildung als Fremdenführer und können ihren Gästen die Flora und Fauna der Insel erklären. So dauerte es gar nicht lang und unser Armstrong hielt an einem eher unscheinbaren Baum mit gelben Früchten in Form und Größe einer Birne. Die Frucht selber war aber nur Nebensache. An ihrer Spitze wächst ein kleiner Kern. Dieser entpuppte sich nach dem Öffnen als Cashewnuss. Nun können wir verstehen warum diese so teuer sind. 🙂

Und so schnell wie wir in Richtung Regenwald fuhren, so schnell zeigte uns unser Armstrong immer wieder neue Pflanzen und Gräser welche wir nur aus den Regalen der Feinkost Abteilung der Supermärkte kannten. Laut Armstrong wächst auf der Insel alles außer Äpfel und Zitrusfrüchte. Und das Beste daran ist; meistens wächst es einfach so am Wegesrand. Man muss es nur erkennen! Der Tag verging sehr schnell. Wir durften in heißen Quellen baden, kletterten und schwammen unter verschiedenen Wasserfällen, erfuhren unendlich viel über die Geschichte der Insel und ihrer gerade mal 70.000 Bewohner, bestaunten ein altes, hölzernes Rohrleitungssystem zu drei Wasserkraftwerken welche 40 % des Strombedarfes der Insel decken und noch so einiges mehr. Ich hatte bisher noch nie in meinem Leben eine so grüne und umwerfende Insel gesehen. Der Regenwald, die insgesamt 7 Vulkanen welche das Bild der Insel prägen und die freundlichen Menschen. Jedes für sich ein Detail um noch einmal hier zu stoppen. Und dies war nur der Süden der Insel.

Nach 3 Tagen segelten wir weiter in Richtung Norden nach Portsmouth zur Prince Rupert Bay. Hier wurden wir wieder von einem Bootboy empfangen. Diesmal war es Martin mit seinem Boot Provedence welcher sich um uns kümmerte. Hier in Portsmouth haben sich die Bootboy´s zu einer Vereinigung mit dem Namen PAYS (Portsmouth Association of Yacht Service) zusammengeschlossen. Dies hat den Vorteil dass die Bucht für uns Segler sehr sicher ist. Es gibt feste Preise für die Mooring Tonnen (Bojen zum Festmachen) und die Ausflüge, der Müll wird entsorgt und nachts fährt ein Boot in der Bucht „Streife“ damit nichts passiert. Außerdem wird jeden Sonntag Abend ein Barbecue mit Rumpunsch veranstaltet. Essen und Trinken ohne Limit. Man sollte nur das eigene Schiff mit dem Schlauchboot noch finden. 🙂

Nach einem Ruhetag planten wir einen Ausflug auf dem Indian River. Auf diesem Fluss wurden Szenen des Films Fluch der Karibik (Teil 2) gedreht. Noch heute kann man das Haus der Zauberin Calypso bestaunen. Wieder mit dabei waren die Crews der Kyla und der Blue Dream. Martin holte uns um 7:00 Uhr morgens ab. (Achtung! Kein Schreibfehler! Es war das besondere Licht welches mich um diese Zeit aufstehen lies!) Ab der Mündung des Indian River beginnt der Nationalpark und es darf nur noch gepaddelt werden. Dies übernahm zum Glück unser Guide Martin. Als ausgebildeter Biologe konnte auch er uns wieder unheimlich viel über den Fluss, dessen Bewohner und die Geschichte der Insel erzählen. So erfuhren wir unter anderem über die vielseitige Anwendung der Kokusnuss vom Rettungsring bis hin zur sterilen Infusionslösung des Kokusnusswassers. Er zeigte uns an den Bäumen verschiedene Termiten Nester und erklärte uns wie wichtig diese Tiere für das Gleichgewicht im Regenwald sind. Und so verging auch auf dieser Tour die Zeit viel zu schnell. Wir waren mal wieder überwältigt von der Insel und planen nun für den Rest unseres Aufenthaltes noch ein paar Wanderungen auf eigene Faust. Eine ganz wichtige Information hat uns unser Guide Martin noch mit auf den Weg gegeben. Für alle die selbst einmal die Schönheiten der Insel kennenlernen wollen; bitte einen Urlaub auf Dominica planen und nicht mit der Dominikanischen Republik verwechseln. 🙂

Ralph im Regatta Modus, im Hintergrund Diamant Rock vor Martinique

noch bleibt die KYLA auf Abstand

Eine Aufforderung, der wir gern nachkommen!

Blick zum Präsidenten Palast

Das Fort Young, heute eine Hotelanlage

Begrüßung auf dem Marktplatz

Obst und Gemüse so weit das Auge reicht

nach ein paar gezielten Schlägen

genießen wir das Kokusnusswasser

karibisch bunt

die Party steigt im Erdgeschoss – wer braucht dann schon ein Oberstübchen

sehr lecker und viele Mineralien

Blick auf unsere Ankerbucht

Palmen bis zum Wasser

wo Regenwald, da auch Regen(bogen)

an der Spitze der gelben Frucht wächst die begehrte

Cashewnuss

Name vergessen… 🙁

dieser Schulbus war ein Geschenk zur Unabhängigkeit und wurde 1979 durch Hurricane David zerstört

diese Blumen wachsen am Wegesrand wie Unkraut

typische Farmer Siedlung

Kakaobohnen

ist das nicht ein wunderbares Grün

Cold Water Lake, er dient als Reservat zur Stromgewinnung

hölzerne Wasserleitung zum Kraftwerk

die Wasserfälle im Süden der Insel

in dieser Schlucht wurden Szenen vom Film Fluch der Karibik 2 gedreht – heute ein Anziehungspunkt für Touristen

schöne Blume – aber zu groß für´s Haar

eine gelbe Krabbe – soll sehr lecker sein – aber zu dem Zeitpunkt hatten wir schon Fisch bestellt 🙂 sie durfte weiterleben

wer kennt diese Frucht?

Muskatnuss

Kaffee

aus dieser Rinde gewinnt man Zimt

die Trafalger Falls

Papaja

hungrige Reisegruppe

Mai Mai mit Reis, Kochbanane und Salat

wieder zu groß für das Haar

Trafalger Falls

eine heiße Quelle, das Wasser hat über 70 °C

seit Monaten mal wieder ein heißes Bad

Ananas

Emerald Pool

sauberes Süßwasser ohne Ende, das macht dem Segler Spass

Mandeln

Ankunft in Portsmouth

wenn das mal kein Postkarten Motiv ist

Barbecue

hungrige Segler

und durstige Seglerinnen

der Indian River

Fluch der Karibik 2 – das Haus von Calypso

Indian River

und noch ein Postkarten Motiv

Suchbild 1

Suchbild 2

Termiten Bau

Suchbild mit Krabbe

die wachsen überall

Gecko

Martin erklärt uns den Regenwald

gewaltige Wurzeln

wegen diesem Licht sind wir um 7:00 Uhr gestartet

Martin bastelt

einen Vogel für Moni

glückliche Reisegruppe

und zum Schluss noch ein Postkarten Motiv