Am Donnerstag den 14.12.2017 gegen Mittag starteten wir von West Palm Beach aus unsere Überfahrt zu den Bahamas. Es war fast kein Wind und so konnten wir nur unter Motor fahren. Das hatte aber den Vorteil dass sich im Golfstrom keine großen Wellen bilden konnten und so war es eine herrliche Fahrt. Am nächsten Morgen gegen 9:00 Uhr ankerten wir südlich von Little Grand Cay. Das Einklarieren war auf der Insel, im Norden der Abacos, unkompliziert aber zeitaufwendig. Es ist ein bisschen karibisch hier. Wenn man Glück hat ist die Hafenkneipe Rosie’s Place offen. Die Betreiber organisieren dann, dass die Offiziellen zum Hafen kommen und man kann bei einem kalten Bier im Schatten warten. Ralph hatte kein Glück und musste auf der einzigen Straße der Insel bis zum anderen Ende Laufen und dort das Custom und Immigration Office besuchen. Da unsere mora genau 35,66 Fuss lang ist, kostet die Jahresgebühr zum Segeln in den Bahamas stolze 300 US$. Wenn es 0,66 Fuss weniger sind gibt es den Spaß schon für 150US$. 🙁 Dafür haben wir nun aber auch jeder einen schönen Stempel im Pass und wir dürfen bis 15. April hier bleiben. Die Dauer der Aufenthaltsgenehmigung hängt von der Laune der Beamten ab. Ralph wurde gefragt und der Wunsch nach 120 Tagen wurde prompt erfüllt. Es soll auch Beamte geben welche nur 60 Tage zugestehen. Auf dem Rückweg besuchte Ralph den örtlichen Bäcker. Es gibt genau eine Sorte Brot und leckere, frischgebackenen Kokos Teilchen – wer kann da widerstehen? 🙂 Zusätzlich gibt es auf der Insel einen BTC Telefonladen. Dieser war aber geschlossen. 🙁 Kurzerhand rief die Bäckerin bei der Verkäuferin an. Keine Antwort! Daraufhin schickte sie ihren Sohn mit dem Golfcart los. Dieser erschien nach einer Weile mit der Verkäuferin aus dem Telefonladen. Für 35 US$ haben wir nun 15 GB Internet für einen Monat. 🙂 Nach all dem Stress hatte sich Ralph ein kleines Bier verdient. Das gab es dann auch von der Telefon Tante, welche gleichzeitig die Bedienung in Rosie’s Kneipe ist. Für 3,25 US$ gibt es das einheimische Bier mit gratis Blick über den Hafen und die Bucht. Weil es da so schön war sind wir am Nachmittag noch einmal gemeinsam mit dem Dinghi zum Hafen gefahren. Bis kurz nach 17 Uhr. Dann war es Zeit zurück zum Schiff zu düsen. Wir ankerten ganz alleine vor der Insel, ohne Wellengang und mit einem traumhaften Sonnenuntergang. Darauf hatten wir uns ein halbes Jahr gefreut.
Am nächsten Morgen ging es weiter zu der unbewohnten Insel Great Sale Cay. Auch hier waren wir fast alleine. In der ca. 1 sm tiefen Bucht verlieren sich die 3 Boote. Hier stoppten wir für 3 Tage und genossen die Einsamkeit und die täglichen wunderschönen Sonnenuntergänge beim obligatorischen Sundowner. Wir ließen die Seele baumeln, schauten über das grünblaue Wasser, ruderten mit dem Dinghi (selbst zum Außenborder anbauen waren wir zu faul) und machten Nichts.
Am Dienstag den 19.12. ging es Anker auf zur nächsten unbewohnten Insel Allans Cay. Hier gibt es einen weißen, ganz feinen Sandstrand. Wir wanderten dort ein bisschen rum und nahmen zur Erinnerung wahrscheinlich ein paar Sandflöhe mit. Über Nacht haben sie den Ralph überfallen und er sah am anderen Morgen aus wie ein Streuselkuchen. 🙁 Am nächsten Tag war ich dann dran. Mittlerweile wurde das Wasser auch wärmer und ich nahm das erste kühle Bad im glasklarem Wasser bei 21 Grad – herrlich! Eigentlich wollten wir hier noch eine Nacht bleiben, aber aufgrund der No Seems bzw. Sandflöhe nahmen wir Reißaus und fuhren weiter nach Coopers Town. Dieser Ankerplatz ist geschützt gegen Wind aus südöstlicher Richtung.
Von dort ging es nach einer Nacht mit viel Hundegebell weiter nach Manjack Cay mit einem kurzen Zwischenstopp in Powell Cay. Wir tingeln in kleinen Tagesetappen von einer kleinen Insel zu nächsten. Wunderbar! Alles bei angenehmen Temperaturen von ca. 26 Grad und frischem, angenehmen Wind. Die Nachttemperaturen sinken auf ca. 20 Grad, sodass man eben noch gut schlafen kann. ( Ralph ist es schon zu warm 🙁 )
Auf der Insel Manjack Cay gibt es einen Wanderweg zur Atlantikküste der Insel. Wir machten uns auf den Weg und nach ca. 30 Minuten erblickten wir den grünfarbigen Ozean und feinsandigen weißen Strand – ein traumhaftes Bild!
Wir waren ganz Alleine und wanderten diesen endlosen Sandstrand entlang.
Aber leider waren auf diesen wunderschönen Strand unendliche viele Plastikteile verteilt, die über das Meer angeschwemmt worden sind. Am Strand gab es Hinweisschilder das man dem Müll aufsammeln soll und zu einzelnen Sammelstellen legen soll. Ich als Ober-Öko-Tusse habe das natürlich gemacht. Aber es war so viel, das man meinen Beitrag nicht sieht. Dieser Anblick machte uns sehr traurig. Statistisch sollen jeden Tag mehrere Tonnen Plastikmüll ins Meer gelangen. Wir haben gesehen wo ein Teil landet – auf einem wunderschönen Flecken Strand.
Weihnachten und Silvester werden wir auf der Insel mit dem schönen Namen Green Turtle Cay verbringen. Dort gibt es eine kleine Marina mit Süsswasserduschen, Waschmaschinen und hoffentlich ein paar netten Bars. Wir haben eine Mooring Tonne für 90 US$ pro Woche reserviert. Das ist unschlagbar günstig. In den freien Tagen werden wir dann mit der genaueren Planung unserer weiteren Reiseroute für das Jahr 2018 beginnen.
Wir wünschen unseren Familien, Freunden und all unseren Lesern ein ruhiges und stressfreies Weihnachten und Alles Gute im Jahr 2018, Genießt die kurze Zeit des Stillstandes und bleibt gesund!
Die folgenden Bilder sind auf einer Strecke von 50 Metern entstanden!!
Der Mensch hat diesen wunderschönen Planeten nicht verdient!!