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Cuba Teil 2

30.04.2019 bis 17.05.2019

Von Cienfuego ging es am Dienstag über die Leuchtturminsel (Cayo Guano des Este) nach Cayo Largo. Leider blieb der vorher gesagte Wind zum Leuchtturm aus, sodass wir die 48 sm leider motoren mussten. Aber dafür entschädigte uns die ruhige Ankerbucht direkt vor dem Turm mit glasklarem Wasser bei 25 Grad. Weil es hier so schön war blieben wir direkt einen Tag länger und segelten erst am Donnerstag, den 2. Mai die 37 sm weiter nach Cayo Largo. 

Man erzählte uns, das die Insel sehr touristisch sei, wegen der feinen Sandstrände und Tauch- und Schnorchelspots, aber das hielt sich alles sehr in Grenzen. Die Touristen blieben in ihren All-Inclusive Hotels und wir bemerkte sie kaum. Wir ankerten in einer ruhigen und geschützten Bucht. Es gibt eine kleine Marina mit einer netten Kneipe, Dinghisteg und einen kleinen Lebensmittelladen. An der Kneipe gab es nicht nur Internet sondern auch gut gekühlte Getränke für kleines Geld. Das Beste waren die Preise fürs Essen. Eine normale Pizza  gab es ab 1,80€! und sie war auch noch außergewöhnlich lecker. Auch die anderen Speisen auf der Karte waren unglaublich günstig. Es gab frisches Gemüse, Eier und Goudakäse zu kaufen. Für Cuba ein Paradies und so blieben wir eine Woche und der heimischen Herd blieb kalt.

Mit der Crew der Incentive und Rudi von der Sea-Ya segelten wir mit einem Ankerstop bei Cayo Rosario (nichtssagenden) direkt weiter nach Cayo Campos. Wir wollten die Isla Juventud nördlich umsegeln. So konnten wir geschützt durch ein Aussenriff, ohne Welle wunderbar segeln. Es erinnerte uns ein bisschen an die Bahamas. Auf Cayo Campos gibt es nur eine Rangerstation von 4 Männern, die hier für 1 Monat stationiert sind und dann abgelöst werden. Ein ziemlich langweiliges Leben und umso mehr freuen sie sich, wenn Segler die Insel besuchen. Es gibt einen Brunnen mit Süßwasser und wir durften damit unsere Tanks auffüllen. Am Abend bedankten wir uns mit einem geselligen Beisammensein und wir spendeten Rum und viel Bier. Ein netter Abend. Für Rik, Sanne und Rudi gab es noch 5 Lobster, die sie am Riff fangen konnten. Ich habe natürlich wieder dankend abgelehnt, weil ich Hummer lieber in ihrer natürlichen Umgebung beim Tauchen oder Schnorcheln erlebe. Überhaupt war das Wasser wieder sehr warm und glasklar. Ein sehr entspannter und schöner Ankerstopp. 

Am Sonntag den 11.5. segelten wir ganz gemütlich weiter zum nördlich Punkt von Isla Juventud, Punta Colombo. Normalerweise darf man dort nicht Ankern, es liegt dort das Gefängnis, in dem schon Fidel Castro und seine Revolutionsfreunde gesessen haben. Aber nach einigen freundlich Funksprüchen durften wir für eine Nacht bleiben. Ein  Danke an die Offiziellen. Am nächsten Tag ging es daher direkt weiter nach Caleta Puerto Frances zum westlichem Zipfel von Isla Juventud, das 41 sm entfernt lag. 

Aufgrund der guten Windvorhersage und weil unser 1-Monatiges Visum langsam ausläuft entschieden wir uns direkt am darauffolgenden Tag die 120 sm zum westlichen Punkt von Cuba zu segeln, nach Los Morros. Es wurde ein schöner, tagsüber auch schneller Törn. Abends um 8 Uhr schlief der Wind ein, aber ab 2 Uhr in der Nacht konnten wir wieder schön segeln. Um 12 Uhr Mittag legten wir Längsseite an der Sea-Ya an, die am Steg festgemacht hat. Der Preis fürs das Anlegen kostete 0,40 CUC incl. Wasser pro Fuß. So haben wir aus Bequemlichkeit beschlossen, die nächsten 4 Tage am Steg zu liegen. Die Offiziellen mit Drogenhund kamen an Bord, wir bekamen unsern Stempel und alles hatte seine Ordnung. In Los Morros ist so ziemlich der Hund begraben. Außer einer Kneipe und gutes Internet ist hier überhaupt nichts los. 3 KM entfernt gibt es ein Restaurant mit kostenlosem Busshuttle, aber das Essen ist nicht so gut und gegenüber Cayo Largo auch etwas teurer. 

Während wir hier zusammen auf ein gutes Windfenster nach Florida warten, bekamen wir von spanischen Sportanglern einen großen Red Snapper und von einem Einheimischen einen kleinen Thunfisch geschenkt. Einfach so! Wir hatten noch Grillkohle und die Incentive einen Grill. Sanne kümmerte sich um die Fische, ich machte noch Reis dazu und fertig war ein tolles Abendessen für 5 Personen das ganz rustikal am Steg verspeist wurde. Auch das ist Cuba.

Überhaupt ist die Bürokratie in Cuba nicht so kompliziert. Man klariert ein, wenn man dann den Anker- oder den Hafenplatz verlässt bekommt man ein Papier das abgestempelt wird. Am nächsten Stopp, wo ein Hafenbüro oder Einklarierungsbüro gibt, muss das Papier wieder vorgelegt werden und das wird dann wieder bei Abfahrt abgestempelt. Die ganzen Ankerstopps dazwischen können ohne Probleme angesegelt werden. Das ganze Prozedere kostet nichts und auch das Ausklarieren ist umsonst. 

Am Samstag den 18. Mai kommt der Wind den wir für die 470 sm nach Florida gut gebrauchen können, das paßt insoweit ganz gut, weil am nächsten Tag unser Visum ausläuft. Cuba hat uns gut gefallen, die Cubaner und ihr Erfindungsreichtum haben uns stark beeindruckt. Obwohl die Cubaner selbst nicht viel haben, geben Sie gerne und sind noch so freundlich und hilfsbereit dabei. Es gibt keine Bettler, keine Korruption, keine Bestechungen und die Insel gehört zu den sichersten in der ganzen Karibik. Auf keiner anderen karibischen Insel haben wir uns so sicher gefühlt wie in Cuba. Danke für eure Gastfreundschaft – Haste la Vista Cuba.

Willkommen auf Cayo Largo

Mora in der kleinen Marina auf Cayo Largo

Waschtag

Leuchtturm von Cayo del Este

Cayo Campos

Cayo Campos

Wir füllen unseren Tank mit feinstem Quellwasser

Im Norden von Isla de Juventud

Die Hafenkneipe von Los Morros

Abel, er ist Kneiper und Hafenmeister in einer Person

tägliches Wetterbriefing vor dem nächsten Schlag nach Florida

eiserne Fleisch Reserve für das Hotel in Los Morros

Wir machen mal einen Tag Urlaub

So lässt es sich auch in der Mittagshitze aushalten

Sanne hat von den Fischern einen Red Snapper geschenkt bekommen

zuerst müssen die vielen Schuppen ab

fertig gegrillt mit Reis als Beilage, zum Nachtisch gab es noch etwas Tunfisch für jeden

Rudi spendiert zum Abschluss noch eine Runde Heineken

 

Cuba Teil 1

19.04.2019 bis 29.04.2019

Am Morgen des Karfreitags 2019 erreichten wir die riesige Bucht von Cienfuegos im Südwesten von Cuba. Hier liegt eine der wenigen Marinas im Land. Die Marina ermöglicht uns das Einklarieren und wir können für einen geplanten Landausflug das Schiff ein paar Tage an den Steg legen. Das Einklarieren gestaltete sich diesmal als eine etwas langwierige Angelegenheit. Zuerst kam der Arzt an Bord, erkundigte sich nach unserem Gesundheitszustand und fragte gleich im Anschluss ob wir für seine Frau eine Coca Cola hätten. ☺ Mit einer Fanta in der Tasche überließ er seinen Platz dem Offizier vom Immigration Büro. Dieser war wegen dem Feiertag auch für die Fragen vom Zoll zuständig. So füllte er an seinem Laptop eine endlose Liste mit unseren Vorräten aus. Jeder einzelne Apfel und auch die Dosen mit Corned Beef und Schinken wurden registriert. Sogar eine Tüte Abfall ist mit in den Bestand eingegangen. Kostet der Internationale Abfall doch glatte 5 US$ zur Entsorgung. Als dritte Person kam der Dockmaster ins Spiel. Er hat die Sache mit dem Sozialismus am Besten verstanden. Die Gebühren zum Einklarieren belaufen sich auf 55 CUC für das Schiff sowie 75 CUC p.P. für ein 30 Tage gültiges Visa. Offizieller Umrechnungskurs: 1 CUC (Peso Convertible, für Touristen erfunden) entspricht 1 US$ oder 0.9 €. Im Hafenbüro wird wie folgt umgerechnet: 1 CUC entspricht 1 € oder 1,1 US$. Der Kartenscanner für die Kreditkarte ist selbstverständlich gerade defekt. Nur so kommt der clevere Dockmaster an Bargeld zu seinen privaten Wechselkursen. ☺  Nach etwa 2 Stunden hatten wir die Sache mit dem Einklarieren hinter uns und legten unsere mora an den Anker.

Als Empfehlung für folgende Crews ein kleiner Tipp: erklärt euch bei eurer Ankunft als Pleite, geht daraufhin aus der Marina und lasst euch von einem Moped Taxi die 2 Kilometer zur Banco Popular in die Innenstadt fahren. Dort erhaltet ihr an den Geldautomaten eure CUC. Dann mit dem Moped Taxi zurück zum Hafenmeister und schon könnt ihr die Rechnung in CUC begleichen. Das Moped kostet hin und zurück ca. 4 CUC und Geld benötigt ihr ja eh noch in den nächsten Tagen.

Nach einem kurzen Mittagsschlaf ging es dann am spätem Nachmittag zusammen mit der Crew der Incentive ins Getümmel von Cienfuegos. Durch Zufall hatten wir gerade das Wochenende mit der 200 Jahrfeier der Stadt erwischt. Dutzende Stände mit Getränken und kleinen Snacks säumten den Straßenrand. Rum, Bier und Hot Dog wurden für je 1 CUC angeboten. So erlebten wir den ersten Abend in Cuba in Mitten von hunderten fröhlich feiernden Menschen. Und Feiern ist eine Spezialität der Cubaner. Die Musik spielt nahezu 24 Stunden am Tag. Schlafen sollte für uns in den nächsten Tagen zur Herausforderung werden. ☹

In den folgenden Tagen erkundeten wir dann die Innenstadt von Cienfuegos, Tauschten in der Wechselstube ein paar der CUC in CUP (einheimische Währung, Wechselkurs 1:25), und kümmerten uns um Internetzugang welcher von den großen Hotels oder öffentlichen Plätzen aus möglich ist. Für den Internetzugang benötigt man eine Guthaben Karte für 1 CUC pro Stunde. Mit den aufgedruckten Zugangsdaten kann man sich dann in das Netz der staatlichen Telefongesellschaft ETECSA einwählen. So können wir mit der Außenwelt in Verbindung bleiben und haben Zugang zu Wetterdaten und Nachrichten.

Am Montag d. 22.04. verlegten wir die mora in die Marina und am Dienstag ging es auf Landreise nach Trinidad. Die Stadt wurde bereits 1513 gegründet und erreichte durch den Zuckeranbau einen gewissen Reichtum. Seit 1989 ist Trinidad Weltkulturerbe und heute eine der am meisten besuchten Städte Cubas. Die Straßen bestehen Großteils aus Kopfsteinpflaster und führen entlang der Stadtpaläste der ehemaligen Zuckerbarone. Wir sind zuerst mit dem TukTuk zum Busbahnhof gefahren und dann für 10 CUC p.P. mit dem Taxi nach Trinidad. Dank der Informationen der Crew der Worlddancer hatten wir eine Adresse in der Stadt für eine gute Unterkunft. Das ausgewählte Hostel war leider belegt, aber der nette Inhaber organisierte für uns bei seiner Schwägerin im Haus ein Zimmer. 15 CUC p.P. für das riesige Doppelzimmer mit Lüfter, Klimaanlage, Kühlschrank und Terrasse für das Frühstück.

Die Erkundung der Stadt ist wunderbar zu Fuß zu organisieren. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen rund um den Plaza Mayor im Zentrum der Stadt. Viele der alten Paläste sind heute zu Museen umgestaltet. Bei den meisten sieht man aber nun die Spuren der Revolution. Es fehlt an Farbe und an motivierten Mitarbeitern.  Die Angestellten bekommen exakt den gleichen Lohn; egal ob sie sich um die Besucher bemühen oder ob sie sich die Fingernägel lackieren. Das erinnert mich ein bisschen an früher… ☺

Am Abend lohnt sich ein Gang ins Getümmel der Stadt zum Casa de la Musica. Live Musik, Salsa Nacht und vieles mehr buhlen um die Aufmerksamkeit der Touristen. Uns hat es in Trinidad so gut gefallen dass wir unseren Aufenthalt gleich noch um eine Nacht verlängert haben. ☺

Nun sind wir wieder zurück in Cienfuegos und warten auf den passenden Wind um weiter nach Cayo Largo zu segeln. Dort freuen wir uns wieder auf klares Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln. Mehr davon im nächsten Bericht.

Historische Autos

Sie sind die Überreste aus der Zeit vor 1959

Der Traum meiner Jugend, ein LADA

Ein Mosquits als Taxi

Der ganze Stolz aus Zschopau

Das Nachfolgemodell

Eine umgebaute Jawa aus der ĆSSR

für die Touristen in Trinidad

damit bewegen sich die Einheimischen von A nach B

Palacio de Valle in Cienfuegos, erbaut im Jahr 1917 dient heute als Nobelrestaurant

Hotel La Union in Cienfuegos

Palacio de Gobierno, oder einfacher ; Rathaus

Museo Romantico in Trinidad

Plaza Mayor in Trinidad

Museo Historico Municipal

Küche im Museo Historico Municipal

Speisesaal im Museo Historico Municipal

Treppe zum Casa de la Musica in Trinidad

Diese Bar versorgt am Abend Dutzende Besucher an der Treppe zum Casa de la Musica

Die Kubanische Flagge als Gardine

Der Held der Revolution wird noch immer verehrt

Blick zum ehemaligen Franziskaner Kloster in Trinidad, heute beherbergt es das Museum der Piraten und der Revolution

Wie Hühner auf der Stange, und alle wollen doch nur Internet…

Abkühlung nach erfolgreichem Stadtrundgang

Bar la Terrassa

Bar La Terrassa

Unser Zimmer in Trinidad

Frühstück im Hostel Maida y Chachi