20.3. bis 30.3. 2018
Im Mai 2017 waren wir zum 1. Mal in Puerto Rico. Also bevor der heftige Hurrikan Maria die Insel mit voller Wucht traf. Nun waren wir gespannt wie sich die Insel nach dieser Katastrophe erholt hat. In der Hauptstadt San Juan sieht man nichts mehr von dem Unglück. Die betuchten Mitglieder des Club Nautico ließen sich wie vorher ihre großen Fischerboote putzen und polieren, die großen bunten Reklameschilder leuchteten um die Wette und der Autoverkehr verstopfte die Straßen. Aber wie sieht es im Hinterland, weit weg von der Hauptstadt, aus?
Zusammen mit der Crew der Kyla und der Tao Pao mieteten wir 2 Autos und machten uns auf den Weg ins Landesinnere. Da Puerto Rico für seinen Kaffee berühmt ist, wollten wir auf jeden Fall eine Kaffeeplantage besuchen und natürlich einen guten Kaffee trinken. Die Plantage mit den schönen Namen „Hacienda Buena Vista“ bot eine sehr anschauliche Führung an. Weiter ging es durch die Berge und Wälder zu Sandras Farm. Einer kleinen Kaffeeplantage welche uns von der Crew der Worlddancer empfohlen wurde. Auf dem Weg dahin sah man dann auch sehr drastisch die Zerstörungen durch den Hurrikan Maria. Die dicken Stromleitungen lagen einfach am Wegesrand oder auch mal quer über die Straße, wir sahen viele Häuser ohne Dächer welche jetzt unbewohnt aussahen, Brücken die noch nicht instandgesetzt worden sind und die Straßen sind in einem schlimmeren Zustand als in Solingen. 🙁 In vielen Orten gibt es nach über 6 Monaten noch immer keinen Strom. Und leider ist von der kleinen Kaffeeplantage auch nicht viel über geblieben. Eine Lagerhalle ist eingestürzt und außer ein paar wildernden Hunden und Katzen war niemand anzutreffen.
Dabei gehört Puerto Rico doch zu Amerika. Aber für Uncle Sam ist die Insel wohl zu weit weg. Hier könnte der alte Mann das Geld für seine Mexico Mauer weitaus besser einsetzen.
Unseren Kaffee bekamen wir dann in der Plantage Tres Angeles. Und der war verdammt lecker!
Am nächsten Tag sind wir nach Arecibo zum größten Radioteleskop der Welt gefahren. Dieses ist unter anderem bekannt als Kulisse für einen James Bond Film oder aber als Forschungsstätte der Wissenschaftler Joseph Taylor und Russell Hulse welche für ihre Arbeiten im Jahr 1993 den Nobelpreis in Physik erhielten. Das Teleskope ist Mitten in die Berge gebaut und ganz schön beeindruckend. Auch dort erlebten wir eine sehr informative Führung und konnten später selbst an einigen interaktiven Exponaten unser Wissen über den Weltraum erweitern. Weiter ging es zu den berühmten Camuy Höhlen, diese waren aber noch wegen des Hurrikans geschlossen. So fuhren wir zur Cueva Ventana. Diese Höhle ist auch als Window Höhle bekannt. Auf der etwa 90 minütigen Wanderung erklärte uns der Fremdenführer sehr anschaulich das Höhlensystem und dessen geschichtliche Bedeutung bei den Ureinwohnern. Und auch hier war der Hurrikan Maria ein großes Thema. So wachsen z. B. im Moment kaum Früchte im Wald. Das hat wiederum die Fledermäuse zur Flucht aus den Höhlen getrieben und eigenartigerweise weiß niemand wo sie geblieben sind und ob sie wiederkommen.
Am Montag waren wir dann im großen Stil Lebensmittel einkaufen. Das macht Spaß wenn man von den Bahamas kommt!!!! Zuvor waren wir schon beim großen Schiffsausrüster „West Marine“. Die mora und die Moni brauchten ein paar neue Sachen. West Marine hatte ein super Frühlingsangebot für iSUP. Aufblasbare Standup Paddelboards. Hinter so einem Teil war ich schon seit über einem Jahr hinterher und nun bin ich eine stolze Besitzerin desselben. 🙂
Für Ralph standen noch ein paar Bootsarbeiten auf der Liste, welche während des Marina Aufenthaltes abgearbeitet werden sollten. So war die Zeit in Puerto Rico ganz schön stressig und wir waren reif für einen Urlaub.
Karfreitag hieß es für uns dann Leinen los in San Juan. Ein guter Amwindkurs brachte uns weiter nach Osten zur ca. 40 sm entfernten Insel Palominos. Wir angelten uns eine kostenfreie Mooringtonne und machten einen Zwischenstopp. Am nächsten Tag segelten wir die restlichen 20 sm nach Culebra. Es wurde ein Sahnesegeltag: keine Welle, Sonne natürlich, Wind mit 15 Knoten leicht von Vorne. Bei diesen Bedingungen hat unser Autopilot keine Chance und wir streiten uns schon bald war denn nun steuern darf. 🙂
In der Bucht „Ensenada Honda“ ließen wir den Anker fallen. Auch hier waren wir vor dem Hurrikan schon mal. Im nächsten Blog erfahrt ihr wie es jetzt hier aussieht. Aber schon mal vorweg: Der Seglertreffpunkt „Dingi Dock“ ist immer noch geschlossen, soll aber laut Besitzer Ende April wieder geöffnet werden. 🙁 🙁 🙁
Innenhof der Hacienda Buena Vista
Werkstatt und Produktionsanlagen
Lagerfläche und ein Teil der Unterkunft von ehemals 56 Sklaven
Paella Pfanne oder Röstblech für die Kaffeebohnen; je nach Jahreszeit 🙂
Lager und Versand
Antrieb durch Wasserkraft
ein Teil der Sortierung zum Entfernen der Schalen
Kornmühle mit JET Antrieb durch Wasserkraft, die weltweit letzte Maschine im Original
und wenn mal kein Wasser fliest, dann hilft auch eine fleißige Hausfrau 🙂
Nebenstrasse in den Bergen von Puerto Rico
eine der größeren Plantagen mit angeschlossenem Kaffee
eine tolle Aussicht in die Berge
Kaffeeröstung für den Hausgebrauch
… ob ich hier auch was kaltes zu Trinken bekomme?
Das größte Radioteleskope der Welt befindet sich in den Bergen von Arecibo
auf 3 Pfeilern am äußeren Rand sind die tragenden Seile der Empfangsgondel befestigt
der Reflektor besteht aus tausenden gelochten Platten welche in den Berg als eine Art Spiegel montiert sind
die Gondel kann dreidimensional über dem gesamten Reflektor positioniert werden und somit jede Stecknadel im Weltall erfassen
einer der unzähligen Wasserfälle
der Eingang zur Cueva Ventana
Wandmalereien der Ureinwohner
großer Kieselstein
unser Höhlenführer Ernesto
wegen diesem Ausblick nennt man diese Höhle auch Window Höhle, an der Kante geht es 100 Meter senkrecht runter 🙁
Blick in unseren Dieseltank nach der prophylaktischen Reinigung; zum Glück hatten wir bisher noch nie Ärger mit verunreinigtem Diesel 🙂
der Impeller der Wasserpumpe nach gut 200 Stunden Laufzeit; er macht noch einen guten Eindruck, wurde aber trotzdem erneuert
der Diesel Vorfilter nach gut 400 Betriebsstunden, auch er wurde erneuert
die Sperrklinke der Winsch freut sich über einen Tropfen Öl
Desulphatierungsprogramm des Batterieladegeräts mit 15,6 Volt : bitte nur mit offenen Blei-Säure Batterien durchführen
bei dieser Behandlung gasen die Batterien ordentlich
Vorschau auf Culebra: Moni und ihr neues Spielzeug
bereit zur Erstwasserung
SitzUpPaddelboard
der erste Gruß
das erste mal im Stehen
dann kam die erste böse Welle 🙁
bloß nicht Aufgeben…!