Archiv des Autors: Moni

Brunswick

„Brunswick wurde 1771 gegründet und nach der Heimat des Britischen Königs Georg II. aus dem Haus Hannover, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg benannt.“  Zitat Wikipedia

Warum wir ausgerechnet in Brunswick gelandet sind hat einen ganz einfachen Hintergrund. Unsere Bootsversicherung schreibt uns vor, dass wir innerhalb der Hurrikansaison (vom 1.6. bis 15.11.) nördlich von 30°5 N sein müssen, sonst hätten wir im Schadensfall eine Selbstbeteiligung von 20 % des Versicherungswertes. Brunswick liegt auf dem 31. Breitengrand. Dazu kommt noch, dass die Monatsmiete in der Landing Marina mit US$13.50 pro Fuß relativ günstig ist und es sind einige Annehmlichkeiten für die Liegeplatzinhaber im Preis inbegriffen. So gibt es ca. 10 Fahrräder die wir frei benutzen dürfen. Uns stehen Waschmaschinen und Trockner zur freien Verfühgung. Es gibt im klimatisierten Clubhaus eine Bierzapfanlage aus der man rund um die Uhr kostenlos gekühltes Bier zapfen kann 🙂 🙂 und an 3 Tagen in der Woche gibt es zusätzlich noch freien Weinausschank. An jedem Stegende steht unter einem großen Holzdach ein Gasgrill vom Feinsten. Wer kann bei diesen Angeboten noch „Nein“ sagen.

Sonst hat die Stadt Brunswick nicht wirklich viel zu bieten. Es ist eine Kleinstadt mit den in Amerika typischen riesengroßen Einkaufzentren am Stadtrand. Einige der Häuser im Bereich der historischen Altstadt sind gut in Schuss und schön anzusehen, Andere verfallen langsam. Es gibt auch Gegenden vor denen wir von den Marina Angestellten gewarnt wurden. 🙁 Aber in erster Linie soll die Marina unserer mora ein sicherer Hafen für die Hurrikan Saison sein. Wir werden die meiste Zeit des Sommers in Deutschland verbringen.

Zur Zeit ist es hier sehr heiß (über 30°C), und was noch viel schlimmer ist, ist diese hohe Luftfeuchtigkeit von fast 90 %. In jedem Haus sind Klimaanlagen eingebaut. Man hält es sonst nicht aus. Bob der Baumeister „Ralph“ hat sogar eine Klimaanlage in unsere mora eingebaut damit wir es einigermaßen aushalten und wir des Nachts schlafen können. Danke Schatzi!

Wenn wir nicht gerade am Boot werkeln und Putzen verbringen wir viel Zeit im Clubhaus (Stichwort Freibier) oder genießen die Zeit bei einem zünftigen Barbecue.

Ralph hat endlich wieder was zu Basteln

die Klimaanlage (eigentlich eine Fenster Unit für US$ 99.90) sitzt im Niedergang und wird per Zeitschaltung gesteuert

Sie sieht auch von innen ganz gut aus und soll das Boot vor Allem während unserer Abwesenheit vor Schimmel schützen

der Rumpf hat durch das Wasser des ICW eine leicht braune Farbe bekommen

hier spielt Ralph wie ein kleines Kind mit Wasser 🙂

vorher – nachher, die linke Hälfte des Dingi´s ist bereits mit Anti Gilb behandelt

Barbecue mit Freunden

der Kamerad wollte auch an unserem Barbecue teilnehmen und hat sich extra herausgeputzt 🙂

Mega Paprika Party im Yachtclub

jeder bringt etwas zum Thema Paprika mit und dann wird von Allem einmal gekostet

unsere Pimento de Padron, für die Ami´s waren die aber zu scharf, dort kommt alles an wo viel Zucker drin ist…

unser kanadischer Bootsnachbar Jill mit seiner Kochschürze

gut erhaltene Häuser in der Altstadt von Brunswick

Haus Nummer 2

es gibt auch einige schöne alte Parkanlagen mit riesigen Bäumen

Innercostel-Waterway (ICW)

Manchmal kann es von Vorteil sein, ein kleines Boot zu haben. Wir haben einen Tiefgang von nur 1,70 Meter und unser Mast mit Antenne ist nicht höher als 17 Meter. Mit diesen Maßen können wir auf dem ICW nach Norden fahren.

Der ICW ist ein Kanal-und Flußsystem, das parallel zur Atlantikküste durch das Landesinnere von Florida bis Weit in den Norden der Ostküste der USA reicht. Der Nachteil an dieser Route ist, dass man überwiegend Motoren muss. Zur Zeit herrscht von Palm-Beach bis nach Georgia Flaute, sodass die Entscheidung über den ICW zu tuckern nicht schwer fiel.

Unser Abenteuer begann am 8. Juni in Palm Beach. Kurz nachdem wir den Anker oben hatten mussten wir schon die 1. Brücke anfunken. Über Kanal 9 erkundigten wir uns über die nächste Öffnung und nach der Durchfahrt bedankten wir uns bei dem Brückenwärter. Der Wasserweg ist gut betonnt, an steuerbord ist eine grüne, gut sichtbare Markierung und backbord eine rote Markierung. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist alles erlaubt was nicht ausdrücklich verboten ist. So darf man überall neben dem betonnten Wasserweg ankern. Manchmal ist es direkt neben der Betonnung sehr flach, so dass man immer den Tiefenmesser im Auge behalten muß. Nach 45 sm und fast 9 Motorstunden sind wir am ersten Abend wie bei einem Wohnmobil neben der Straße rechts rausgefahren und haben den Anker auf 2 Meter Wassertiefe fallen gelassen – Mitten im Nirgendwo.

Manchmal ist der Fluß sehr breit, dann wiederrum sehr schmal. Aber da kaum Schiffsverkehr herrscht, wurde es niemals eng. Wir tuckerten gemütlich mit ca. 5 Knoten an große Villen vorbei, die unmittelbar am Wasser gebaut sind oder durch große Mangrovengebiete, durch Schilflandschaften und an Urwäldern vorbei. Jeder Tag war landschaftlich anders und wir freuten uns am Abend auf den nächsten Abschnitt. Wir bekamen ein bisschen ein Gefühl dafür, wir riesengroß Amerika ist. Nur durch halb Florida waren es bereits über 300 Seemeilen.

Wir brauchten für die 308 sm 7 Tage und waren 57 Motorstunden unterwegs. 2 x haben wir geankert, 1 x Hafen, 3 x an einer Mooringtonne, hatten 3 x Grundberührung 🙁 Passierten 46 Brücken, davon waren 16 bewegliche Brücken welche wir über Funk anrufen mussten. Die Öffnung der Brücken verlief ausnahmslos super! Wir meldeten uns etwa 300 Meter vor der Brücke per Funk an, der Brückenwärter antwortete direkt, die Schranken wurden geschlossen, die Brücke geöffnet und wir mussten nicht einmal unsere Geschwindigkeit reduzieren oder gar anhalten. Der ganze Spaß ist auch noch kostenlos. Da kann Holland noch viel lernen… 🙂

In Titusville, kurz vor Kap Canaveral, haben wir uns für US$ 20.00 eine Mooringtonne geangelt. Ich bin an Land gepaddelt, habe die Tonne bezahlt und bin dann duschen gegangen, was für eine Wohltat.

In Daytona Beach sind wir in die Halifax Harbor Marina gegangen. Wir brauchen mal wieder Wasser. Wir wurden sehr freundlich vom Hafenmeister empfangen. Im ICW sind wir Deutsche eine Rarität und so dauerte es nicht lange bis der Ami von gegenüber zu uns kam und ein Smalltalk begann. Jim, Texaner (schwer zu verstehen), Heidi, geborene Deutsche aber im Alter von 4 Jahren mit den Eltern ausgewandert boten sich an, zusammen mit ihrem Auto – einen großen Cadillac, in die Stadt zum Essen zu fahren. Es wurde ein sehr netter Abend in einem Irish-Pup.

Am nächsten Tag gingen wir in St. Augustin an eine Mooringtonne (US$ 20.00). Leider reichte die Zeit nur für eine sehr kurze Stadtbesichtigung. St. Augustin ist die älteste, durchgehend besiedelte, von Europäern gegründete Stadt an der Ostküste. Sie hat einen richtigen Stadtkern, enge Gassen, urige Kneipen mit Livemusik und viele kleine Läden. Am nächsten Morgen ging es direkt wieder weiter. An der nächsten Brücke kam der Brückenwärter aus seinem Häuschen und begrüßte uns mit einem deutschen „Guten Tag“ und wedelte mit seiner Mütze. Wir haben den Eindruck, dass bald jeder Amerikaner irgendwelche deutsche Wurzeln hat. Als wir an einer der Villen vorbei fuhren, riefen uns Leute ein „Hallo Deutschland“ zu. Einfach toll!

Die letzte Mooringtonne auf unserer Strecke war bei Fernandina Beach. Eine sehr hässliche Gegend! Die Betonfabriken waren laut und stanken. So legten wir bereits um 7 Uhr morgens wieder ab. Diesmal ging es raus auf den Atlantik. Nach unseren Informationen ist der Teil des ICW um Cumberland Island sehr flach, man könnte nur bei Hochwasser durch, und noch eine Grundberührung wollten wir nicht riskieren. Es war immer noch Flaute und so war auf dem Meer keine Welle und wir kamen gut voran.

Am Mittwoch den 14. Juni um 14:30 Uhr haben wir Brunswick im Bundesstaat Georgia erreicht. Die Crew der Kyla erwartete uns schon am Steg und es gab ein herzliches Wiedersehen bis in die späte Nacht. Wir waren froh uns nochmal zu treffen denn am nächsten Tag starteten Jo und Margit Richtung Deutschland.

Wir haben noch ein paar Wochen Zeit bis unser Flieger geht. Diese Zeit werden wir nutzen um unserer MORA ein wenig Pflege zukommen zu lassen.

unsere (Motorboot) Fahrt beginnt nach 4 Tagen Dauerregen in Palm Beach/FL

Mit uns sind noch ein paar Schöne ( ? ) & Reiche ( !! ) unterwegs

wenn auf dem ICW das Speedlimit greift kann der Chef schon mal vorfliegen

auf Kanal 9 Anfunken und ohne zu Bremsen weiterfahren, um den Rest kümmert sich der Brückenwärter 🙂

Markierung am Rand des Kanals, das gelbe Symbol ist auf Allen Markern welche zum ICW gehören. Man beachte das Speedlimit von 30 MPH (in Deutschland schafft das kaum ein Boot)

hier wollten wir eigentlich anhalten und fragen ob das Haus zum Verkauf steht

aber so eine Fahrt durch die Natur ist dann doch schöner 🙂

Mangroven

und Mini Inseln wechseln sich ab

bis die nächsten Villen auftauchen

mit Bootsanleger vor der Haustür

auch nicht schlecht

Natur pur

Castillo de San Marcos, St. Augustine

San Juan – Hauptstadt von Puerto Rico

Puerto Rico ist ein seltsames Land: es gehört zu Amerika ist aber kein amerikanischer Bundesstaat, die Währung ist der US-Dollar, man spricht und schreibt überwiegend spanisch aber das ungewöhnlichste ist, die Puerto-Ricaner dürfen nicht bei Wahlen die das große Amerika betreffen teilnehmen. So durften sie auch nicht den amerikanischen Präsidenten wählen. 🙁

Vor einer Woche haben wir vor der Hauptstadt von Puerto Rico angelegt und wollten dieses seltsame Land kennenlernen. Nach einem Monat ankern gönnten wir uns einen Hafen in San Juan. Der Club Nautico ist mit ca. 55 € pro Tag vor der Hauptstadt nicht gerade günstig, aber wir müssen mal wieder Wasser, Saft, Milch etc. in großen Mengen bunkern und dies mit dem Dinghy zu machen ist äußerst mühsam, außerdem brauchte die mora und wir eine gründliche Süßwasserreinigung. Die Marina liegt nicht weit von der lebendigen Altstadt entfernt und so stürzen wir uns in den Trubel. Es ist alles ein bisschen Spanisch. Es gibt wieder guten Kaffee, die Ernährung besteht nicht nur aus Burgern und die Lebensmittelpreise bewegen sich im normalen Bereich. Es gefällt uns hier sehr gut.

Puerto Rico ist die erste Insel der großen Antillen und war strategisch äußerst wichtig. Hier konnten die Schiffe aus Europa neuen Proviant aufnehmen und es gab Wasser in ausreichender Menge. So begannen die Spanier recht bald die Hauptstadt der Insel besonders zu schützen. Die Altstadt ist umgeben von zwei großen Castillos aus der Zeit der spanischen Herrschaft über die karibischen Meere. Beide können für US$ 5.00 besucht werden – wie günstig. Sie sind gut erhalten und so begaben wir uns in die spanische Geschichte. Der Bau der Forts begann 1539 und widerstand unzähligen Angriffen. Erst 1898 wurden sie im Spanisch – Amerikanischem Krieg von den Amerikanern eingenommen. Die Altstadt von San Juan ist sehr sehenswert und hat noch einiges mehr zu bieten. Wir wären gerne länger geblieben um das Land ausführlicher kennenzulernen aber die Hurrikan Saison sitzt uns im Nacken.

Am Donnerstag den 25.5. geht es für uns weiter Richtung Nordwesten. Nicht wie geplant über die Bahamas sondern direkt nach Florida – Palm Beach. Nach reiflicher Überlegung war uns die Zeit die wir auf den Bahamas verbringen konnten zu kurz und zu teuer. Ein Crusing Permit für die Bahamas kostet US$ 300. Man darf sich in dem Land dann maximal 90 Tage aufhalten. Wir hätten jetzt nur ca. 3 Wochen dort bleiben können. Wir werden uns nach der Hurrikan Saison die Zeit nehmen, das Land mit den ca. 2000 Inseln zu besuchen.

Castillo El Morro an der Einfahrt zum riesigen Hafen von San Juan gelegen

eines der vielen Mosaik Bilder an der Verbindungsstrasse von New und Old San Juan

Karte der Altstadt mit den außenliegenden Castillo El Morro im Westen und San Cristobal im Osten, weiter in Richtung Osten sind heute dutzende Hotels und Wolkenkratzer

die Flaggen über dem Castillo: USA, Puerto Rico und das Burgunder Kreuz – die spanische Militär Flagge

heute werden die dicken Mauern der Festungen zum Sonnenbaden benutzt

das Capitol im Regierungsbezirk, da muss der Architekt seine Pläne wohl 2 mal verkauft haben 🙂

der neue Teil von San Juan, so wird es wohl auch in Florida aussehen…

Virgin Islands

Am 30.04. um 16:00 Uhr verlassen wir die Simpson Bay Lagoon durch die Klappbrücke und setzen Segel mit Ziel Virgin Gorda auf den BVI´s. Der Wind kommt anfangs mit 12 kn von achtern und wir segeln mit gut 5 kn Speed dem Sonnenuntergang entgegen. Im Laufe des Abends nimmt der Wind weiter zu und wir segeln ohne große Anstrengung über 6,5 kn. Das ist zu schnell. Wollen wir doch nicht vor 7:00 Uhr ankommen weil die Zufahrt zum North Sund mit ein paar Riffs gespickt ist und diese ohne ordentliches Tageslicht leicht zu einem Problem für uns werden könnten. So reffen wir mehrfach unsere Segel bis wir nur noch mit einem kleinen Rest von Vorsegel unsere Sollgeschwindigkeit von 5 kn erreichen. Die Nacht verläuft ohne nennenswerte Vorkommnisse. Ich höre Musik und Moni beobachtet in ihrer Wache Sternschnuppen und isst mir meine letzten Chips weg. 🙁 Pünktlich um 8:00 Uhr fällt der Anker in der Gun Creek Bay und wir starten den Tag mit einem gemütlichen Frühstück. Um 9:00 Uhr fahre ich mit dem Dinghi zum Einklarieren an Land. Das ganze kostet US$ 10.00 für die Customs und US$ 0.20 für 2 Formulare bei der Immigration. Später erfahre ich dass wir mit den US$ 10.00 an der unteren Grenze lagen. Es werden je nach Laune auch schon mal US$ 40.00 verlangt. Am Ausgang treffe ich einen Segler aus Thüringen mit seinem Sohn. Er verrät mit das WIFI Passwort für den Bitter End Yacht Club (BEYC) und als wir am Abend noch einmal an seinem Boot vorbeifahren erfahren wir von seiner Frau auch noch den Zugang zum Netz auf Anegada und erhalten ein paar Tipp´s zu den einzelnen Inseln und den schönsten Schnorchel Spots. Unter Seglern hilft man sich wo es geht. 🙂

Nach dem Einklarieren verlegen wir uns und ankern im Westen von Prickly Pear Island. Wir schwimmen in türkis blauem Wasser, genießen den Tag und holen etwas Schlaf der letzten Nacht nach. Am nächsten Tag besuchen wir zuerst den Yacht Club von Bitter End, testen die Hängematten, trinken hervorragenden Eiskaffee für US$ 7.00 pro Plastikbecher und am spätem Nachmittag fahren wir zum Sundowner zu Saba Rock. Eine ganz kleine Insel welche komplett mit einem Nobel Hotel inkl. Restaurant bebaut ist. Am Abend werden zur Unterhaltung der Gäste Fische am Steg gefüttert. Es handelt sich um bis zu 1,80 m große Tarpune, welche sich eine hervorragende Überlebensstrategie ausgedacht haben. Sie bestehen zu 95 % aus Knochen und sind so fast ungenießbar. Um so besser zu genießen ist der Rumpunsch. Und er wird zur Happy Hour zu sagenhaften US$ 5.00 verramscht. 🙂 Da ist noch Geld für einen 2. in der Bordkasse. Wenn jemand von euch mal Urlaub auf Saba Rock machen möchte; die Zimmerpreise liegen zwischen US$ 450 und US$ 800.

Am 03.05. setzen wir bereits um 8:00 Uhr Segel mit dem Ziel Anegada. Dies ist die nördlichste Insel der BVI´s und sie ist mit einem riesigem Riff umgeben. Zwischen Pomato Point und Setting Point liegt eine betonte Zufahrt zur Bucht. Die Bucht ist leider mit dutzenden Mooringtonnen (am Grund verankerte Bojen mit Öse zum Festmachen des Schiffes / Kosten zwischen US$ 30.00 und US$ 40.00 / Nacht) belegt. Das betonte Fahrwasser und die Mooringtonnen machen die kleine Insel zu einem begehrten Ziel der vielen Charter Katamarane. So ist es auch kein Wunder dass bereits am frühen Vormittag der Horizont voller weißer Segel ist und alle nach Norden wollen. Wir haben Glück und finden um 10:30 Uhr auf Anhieb einen schönen Ankerplatz in 3 Meter tiefen Wasser östlichen von den ganzen Mooringtonnen mit freiem Blick in Richtung Sonnenaufgang. O.K.: Die Sonne geht hier um 5:45 Uhr auf, das ist für mich zu früh. 🙂

Es dauert nicht lang und die Crew der Kyla kommt mit dem Schlauchboot vorbei und holt uns zum Landgang ab. Weil Moni ja schon einmal auf der Insel war wird sie zu unserer Reiseleiterin erkoren. Diesen Fehler hatten wir auf Dominica schon einmal gemacht. 🙁 Laut Reiseführer und laut Moni soll es auf der Insel einen Salzsee mit vielen Flamingos geben. Wir starten in der prallen Mittagssonne unseren Marsch in Richtung Salzsee. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir tatsächlich einen kleinen Aussichtspunkt. Nur die Flamingos wissen nichts davon dass sie hier auf uns zu warten haben. 🙁 So wandert die Truppe mit hängenden Köpfen über die kochend heiße Betonpiste wieder zurück in Richtung Ankerplatz. Zum Glück finden wir unterwegs einen kleinen Imbiss mit kaltem Carib-Bier für nur US$ 3.00 und sagenhaft guten Rippchen mit Reis und Salat für US$ 7.00 Da habe ich doch kurz überlegt ob ich mir eine 2. Portion bestellen soll. So gestärkt verwerfen wir auch den Gedanken die Reiseleiterin an der nächsten Palme aufzuknöpfen und wir suchen am Strand nach einer Bar für den Nachtisch. (Ralph)

Am anderen Morgen verlassen wir gleichzeitig mit der Kyla die Insel. Da wir den gleichen Kurs Richtung The Baths auf Virgin Gorda setzen, vereinbaren wir unterwegs ein Fotoshooting unserer Schiffe unter vollen Segeln zu machen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, hat das gut geklappt. The Baths im Süden von Virgin Gorda sind große Felsbrocken, die auf dem Strand getürmt sind als hätte ein Riese mit ihnen gewürfelt. Man klettert zwischen den Klippen wie durch Höhlen oder steigt darüber hinweg oder geht durchs Wasser – ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene.

Unser nächster Stopp ist Cooper Island – Manchioneel Bay – nichts besonders, Peter Island – Little Harbour-Bay – sehr idyllisch und einsam, schöne Schwimm- und Schnorchelbucht, guter Ankergrund. Auf den Weg nach Norman Island haben wir einen kurzen Schnorchelhalt bei Pelican Island gemacht. Ralph hat gedacht er schwimmt im Aquarium, klares Wasser, Korallen und viele Fische. In Peter Island lagen wir in „The Bight“ an einer Mooringtonne. Im die Ecke sind die Cave´s. Dort gibt es Höhlen und Steilküste und es ist ebenso ein Schnorchelhotspot. Wir fuhren mit dem Dinghi hin und gingen ins Wasser. Auch hier klares Wasser und viele Fische. Am Ende des Tages ging es zur Happy Hour in die Bar und es gab Painkiller für US$ 5.00. Ein schöner Tag ging zu Ende.

Am 9. Mai segelten wir nach Little Jost van Dyke und ankerten vor Sandy Spit, eine winzige Insel, mit nichts außer Palmen und Sandstrand. Innerhalb von 10 Minuten hat man die Insel umrundet. Tagsüber ankerten ein paar Charterkatamarane aber abends waren wir alleine. Zum ersten Mal schorchelte ich mit einer Schildkröte und Ralph hatte ein schnelles Internet. Mit dem Dinghi fuhren wir an Land zu Foxy´s Taboo , eine Strandbar und gingen weiter zu dem Bubbly Pool. Das ist eine winzige mit Steinen geschützte Bucht in die die Meereswellen reinspülen. Den Spaziergang hätten wir uns sparen können, den wer schon mal an der portugiesischen Atlantikküste war, für den ist das hier ein Babypool und außerdem wurde Ralph von Mücken überfallen. Zurück in Foxy´s Taboo, natürlich pünktlich zur Happy Hour, genossen wir einen Cocktail aus richtigen Gläsern. In den meisten Strandbars gibt es die Getränke nur in Plastikbechern. Nach 2 Tagen Idylle ging es für uns weiter nach Jost van Dyke in die „Foxy-Bucht“ Great Harbour. Was für ein Gegensatz zu Little Jost van Dyke: Die Bucht war voller amerikanischer Chaterkat´s, die Preise beim Foxy völlig überteuert und die Kappe von meinem Bruder, die er vor 10 Jahren an die Decke gehängt hat, war auch nicht mehr da. Ich hatte das schöner in Erinnerung, aber vielleicht hatten wir schon zu viele andere schöne Plätze gesehen. Hier blieben wir eine Nacht, tanken am anderen Morgen Wasser, für US$ 20.00 gibt es 200 Liter, und weiter ging es nach St. John zu den US-Virgin Island. Im Nachhinein war für uns der Ankerplatz vor Sandy-Spit der schönste Ort der BVI´s. Sonnst waren sie für uns zu voll, zu touristisch und zu teuer. Es gab zwar einzelne Buchten die noch einsam sind und das Wasser ist überall sauber und klar. Nur zur Happy-Hour Zeit konnten wir uns ein Cocktail leisten und gut das wir in St. Maarten gebunkert hatten, ein Papp-Brot kostet US$ 5.00 und Essengehen war in der Bordkasse überhaupt nicht drin. Durch die vielen Charterer aus den USA sind die Preise versaut. Bei einer Woche Urlaub im Jahr darf ein Lobster Essen für die 10köpfige Crew schon mal US$ 1000.00 inklusive Getränken kosten.

Auf St. John, der ersten Insel der US-Virgin Island´s, angekommen machten wir in der Salomon Bay an einer Nationalparktonne für US$ 26.00 die Nacht fest. Wir hatten gehört, dass man in der Cruz Bay (Zoll und Immigration-Hafen) nicht gut ankern kann. So fuhren wir mit dem Dinghi zum Anmelden und betraten zum ersten mal amerikanischen Boden. Unsere Fingerabdrücke wurden abgenommen und mit dem Pass verglichen und ein Foto wurde gemacht. Ab jetzt sind wir registriert und dürfen uns nichts mehr zu schulden kommen lassen. Am nächsten Tag ging es weiter nach St. Thomas in die Bucht vor Charlotte Amalie, die Hauptstadt der Insel. Das Eiland gehörte bis 1917 zu Dänemark und wurde von den Amerikaner für 25 Millionen US$ von den Dänen gekauft. Viele Straßennamen und Gebäude erinnerten noch an die Zeit vor 1917. Die Preise wurden wieder erschwinglich und auch der ganze Chartertourismus ließ nach. Man war wieder unter Langfahrtensegler. Wir ankerten noch in der Honeymoonbucht vor Water Island bevor es zu den spanischen Jungferninseln weiterging.

In Culebra angekommen ankerten wir in der Ensenada Honda, eine sehr gut geschützten Bucht vor der kleinen verschlafenen Hauptstadt. Zu erst mussten wir auch hier wieder zum Zoll, obwohl es zu Amerika gehört, aber alles ging entspannt und freundlich zu und der Officer gab uns noch ein paar Tipps für die Weiterreise und das Anmelden in Amerika. Hier erhielten wir auch für US$ 37.00 das Crusing Permit für die gesamten USA. Ab jetzt darf unsere mora ein Jahr in amerikanischen Gewässern segeln. Hier gefiel es uns sofort. Man spricht spanisch und englisch. Das Dinghy-Dock-Restaurant ist voll auf die Langfahrtensegler eingestellt. Es gab ein schnelles Wifi-Netz, ein Bier kostet nur US$ 2.50, ein Kaffee oder ein Eiskaffee jeweils US$ 1.00. Da fühlten wir uns wohl. Wir trafen den ein oder anderen Segler wieder, z. B die französische Yacht „Orpao“ mit Bruno und Frederique die seit den BVI´s fast immer an den gleichen Stellen waren wie wir. In Puerto Rico lernten wir uns dann richtig kennen und stellten fest, das sie auch uns immer bemerkt hatten. In Culebra fuhren wir mit dem Dinghy zum „Melones Beach“ zum schnorcheln. Ein einsamer Sandstrand mit klarem Wasser aber leider nicht ganz so viele Fische wie in den BVI´s. Die Insel hat uns gut gefallen und wir hätten gerne noch die anderen spanischen Jungferninseln besucht, aber wie müssen uns beeilen. Die Hurrikansaison sitzt uns im Nacken und wir müssen weiter Richtung Norden. Nächster Halt war in Puerto Rico. Darüber mehr im nächsten Blogeintrag der in Kürze erfolgt – versprochen!!!! (Moni)

Die Gastlandflagge wird gehisst

nach 10 Jahren wieder an bekannten Stränden angekommen

die Anlage vom Bitter End Yacht Club – wenn der Urlaub mal etwas teurer sein darf

die Hängematten darf jedermann benutzen

es gibt schlechtere Plätze für die Mittagsruhe

Saba Rock; eine Insel, ein Hotel, eine Bar

die Tarpune von Saba Rock warten auf ihre tägliche Fütterung

wir haben die nördlichste Insel der BVI´s erreicht

dutzende Chartersegler liegen hier an den Mooringtonnen und freuen sich auf das abendliche Lobster Essen

wir sind noch guter Dinge und brechen zu den Flamingos auf

den Aussichtspunkt haben wir gefunden – Flamingos waren keine zu sehen 🙁

die Truppe braucht Mineralien

mora unter Segeln

The Bath – ein Haufen riesiger Kieselsteine am Strand

ideal zum Klettern, Schnorcheln, Verstecken…

… Fotografieren …

… und Posen geeignet

Sonnenuntergang hinter Tortola, aufgenommen von Little Harbour auf Peter Island

Cocktail im Glas auf Normen Island- schmeckt gleich doppelt so gut

Sandy Spit, ein kleiner Haufen Sand im Meer

Moni schnorchelt über unseren Anker und prüft ob er sich gut in den Sand eingegraben hat

am Abend haben wir die kleine Insel ganz für uns Allein

nach einem Regenguss muss das Wasser aus dem Dinghy – macht aber mehr Spass als Auto Freikratzen nach einer kalten Nacht im Mai

man beachte das Schild

was war hier noch einmal verboten???

Mangroven

mal wieder ein Sundowner im Glas

Vollmond über Sandy Spit

Pirat auf Jost van Dyke

wir erreichen die US Virgin Islands

und auch hier gibt es ganz ansehnliche Nummernschilder

in Erinnerung an alte Zeiten weht hier auch die dänische Flagge

die Strassennamen erinnern noch an die Zeit vor 1917

das Bier kommt vom Mutterland und wird wieder bezahlbar

die wichtigste Bebauung auf Culebra – das Dinghy Dock

über Barbuda nach Sint Maarten

Auf Antigua haben wir 2,5 Wochen nur geankert, daher war mal wieder ein Hafentag angesagt um Süßwasser zu tanken. Wir haben einen Süßwassertank von 350 Liter. Das bedeutet das wir im Durchschnitt ca. 20 Liter pro Tag für kochen, spülen und Körperpflege verbrauchen (Klo wird mit Salzwasser gespült). Unsere Wahl fiel auf Jolly Harbour. Dort gab es den größten Supermarkt auf Antigua mit akzeptablen Preisen. Mit Wasser und vollen Kühlschrank ausgerüstet machten wir uns auf den Weg zu der ca. 30 sm entfernten Insel Barbuda. Eine kleines Eiland weiter Richtung Norden welches gemeinsam mit Antigua einen Staat bildet.

Vor der Low Bay viel unser Anker in türkisgrünes Wasser. Vor uns ein 20 km langer, feinster und leicht rötlicher Sandstrand mit nichts außer eine paar Palmen und verlassenen Liegestühlen. Hinter dem Sandstrand fängt eine recht große Lagune an. Um zu der „Hauptstadt“ der Insel zu kommen, funkt man am besten ein Taxiboot an. Zusammen mit der Crew der Kyla haben wir diesen Dienst in Anspruch genommen. Wir mussten noch ausklarieren und außerdem wollten wir in den Mangrovenbüschen der Lagune eine der größten Brutkolonien der Fregattvögel besichtigen. Mit George Jeffrey, dem besten Guide der Insel, fuhren wir in die Stadt. George lief mit uns die 3 Stationen zum ausklarieren ab, die wir ohne ihn nicht gefunden hätten, und er fuhr uns mit seinem Boot auch zu den Nistplätzen der Fregattvögel, die ohne Führer nicht besucht werden dürfen. Er erklärte uns, dass am Gefieder der Jungvögel erst nach 2 Jahren zu erkennen ist ob sie Männchen oder Weibchen sind, zeigte uns wie die Männchen und die Weibchen ausgewachsen aussehen und wann und warum die Männchen ihren berühmten roten Hals bekommen. Man merkte ihm mit jeden Satz an, wie Stolz er auf seine kleine Insel ist und das er dort geboren wurde. Auf der Insel gibt es keinen großen Tourismus, keine Kreuzfahrer, nur eine kleine Hotelanlage für Honeymoon-Reisende und nach den Bewohnern der Insel wird das auch so bleiben. Nur wer auf Barbuda geboren ist darf auch Land erwerben und dieses bebauen. Dieses Gesetz schützt vor den großen Investoren der Touristikbranche. Die Fahrt mit George kostete gerade mal US$ 74,00 für 4 Personen und dauerte insgesamt 4 Stunden.

Nach 3 Tagen Natur und Idylle pur hieß es für uns wieder Anker auf Richtung Sint Maarten. Die 80 sm segelten wir bei besten Voraussetzungen durch die Nacht. Um 7:00 Uhr machten wir vor der Brücke der Simpson Bay kurz halt. Die Brücke öffnete um 9:30 Uhr und so konnten wir vor Anker kurz frühstücken bis es in die Bucht reinging. Wir verlegten uns an einem Steg der Simpson Bay Marina. Wir wollten bevor wir zu den Jungferninseln segelten unser Boot nochmal gründlich reinigen und die Wassertanks auffüllen. Der Plan war an sich nicht schlecht, nur stimmten die Liegeplatzgebühren nicht mit unseren Informationen überein. Dazu kamen noch Nebenkosten wie pro Tag US$ 5,00 für Müll sowie Wasser und Strom. Insgesamt zahlten wir für 2 Tage Hafen fast US$ 170,00 – ein teurer Spaß. Als wir uns dann in die Bucht zum kostenlosen Ankern verlegten erfuhren wir, dass dort ein Wasserboot vorbeikommt um die Süßwassertanks der Segler für US$ 0,08/Liter zu füllen. Sehr ärgerlich!

In der Simpson Bay Lagoon gibt es alles was das Seglerherz höher schlagen lässt: große Marinegeschäfte, Waschsalons, nette Kneipen mit Happy-Hour, in der das Bier nur einen Dollar kostet (Laggoonie´s) und Lebensmittelgeschäfte. Wir wussten, dass es in den BVI (British Virgins Island) alles sehr, sehr teuer ist und so bunkerten wir nochmal unseren Kühlschrank voll.

Natürlich durfte auch ein Abstecher zur Cocktailbar an der Flughafenlandebahn nicht fehlen. Die großen Urlaubsflieger landen unmittelbar über unseren Köpfen bzw. beim Start bläst einen die Düsenkraft der Jets ins Gesicht. Vor fast 10 Jahren war ich mit meinem Bruder Rainer und meiner Freundin Babsi auch schon an dieser Stelle. Damals flogen wir weiter nach Tortola um in den BVI´s zu segeln. Einer meiner schönsten Segeltörns. Wer hätte damals gedacht, das ich diesen Ort noch einmal sehe und auf eigenen Kiel die Virgin Islands besegeln kann. Aber dazu mehr im nächsten Blogeintrag.

Grillen nach dem Einkauf in Jolly Harbour

mora in der Deep Bay

wir erreichen Barbuda

Ralph nimmt einen Teil des 20 km breiten Sandstrandes in Besitz und erklärt in zu mora-Beach

gemeinsam mit George und der Crew der KYLA warten wir auf die Beamtin des Emigration Office

junger Fregattvogel

Fregatt Weibchen – an dem hellen Brust Gefieder zu erkennen

Mutter mit Sohn oder Tochter, das sehen wir erst wenn die Tiere 2 Jahre alt sind

George – Fischer, Vater von 8 Kindern (6 auf dem College bzw. zum Studium in Griechenland) und bester Naturkenner auf Barbuda

Traumpaar an endlos langem Strand

Moni mit der Crew der KYLA am mora-Beach

viel Platz zum Spazieren

Warnung an der Start- und Landebahn von SXM

Flugplan auf dem Surfbrett

Moni lässt sich beim Start einer Boeing 737 die Beine Sandstrahlen

Jet im Landeanflug, gefühlt zum Greifen nah

Junggesellinnen Abschied auf St. Maarten