Archiv des Autors: Ralph

Isla Flores – Azoren

04.07.2019 bis 11.07.2019

Nachdem wir uns die ersten beiden Tage auf Flores erst einmal vernünftig ausgeruht hatten begannen wir am Wochenende mit ein paar Bootsarbeiten. Es war etwas Büro Kram zu erledigen, die Backskisten sehnten sich nach einer ordnenden Hand, die mora wurde mit reichlich Frischwasser entsalzen, das Motoröl wurde nachgefüllt, der Dieseltank inspiziert und dank der guten Waschmaschinen in der Marina konnten wir unsere gesammelte Wäsche erledigen.

Dann kam der Sonntag und damit auch eine Schlechtwetterfront mit viel Regen und Wind. Obwohl der Wind aus Südwest kam hat sich in der Bucht von Lajes eine anständige Welle durch die Atlantik-Dünung aufgebaut. Diese Welle läuft dann in die Marina und die Boote beginnen an den Leinen zu Zerren. Wir hatten die mora mit mehreren Vor- und Achterleinen, Springs und noch mehr Hilfsleinen quer durch zwei Boxen verspannt. 🙂 Trotzdem war das Geschaukel teilweise so heftig, dass wir uns nicht im Schiff bewegen konnten ohne uns ständig irgendwo festzuhalten. 🙁 Dabei hatten wir noch Glück, dass der Wind nicht auf Nordost gedreht hat. Dann wird die Marina geschlossen und die Segler müssen zu einer der nächsten Inseln weiterziehen. Bei solch einem Sturm ist vor zwei Jahren ein Teil der Hafenmauer abgebrochen. Das Stück liegt jetzt mitten in der Einfahrt als Untiefe. Auf der linken Seite der Marina war im letzten Jahr noch ein 50 Meter langer Steg an dem unsere Freunde von der Step by Step mit ihrem Katamaran gelegen haben. Dieser Steg musste sich im letzten Winter dem Wind aus Nord Ost ergeben. 🙂

Aber für uns war der Spuck mit den Wellen in der Nacht auf Montag vorbei und so konnten wir nun endlich beginnen die Insel zu erkunden. Wir sind mit dem Bus um 9 Uhr ab Lajes nach Santa Cruz das Flores in die Hauptstadt der Insel gefahren. Hier ist der Flughafen und es gibt einige Autovermieter. Wir hatten Glück und konnten noch für den gleichen Tag einen Wagen mieten. Der Preis war mit 48 € pro Tag angegeben. Da der Wagen nicht gewaschen war hat ihn uns die nette Dame der Autovermietung für 41 € überlassen. 🙂 So waren wir nun mobil und die Rundfahrt konnte beginnen. Zuerst führte uns die Straße über Cedros nach Ponta Delgada. Beides ganz kleine Dörfer und man ist schneller wieder aus dem Ort raus als man sich einmal umgedreht hat. Aber hier auf Flores sind die eigentlichen Schönheiten auch weniger in den Ortschaften, sondern vielmehr in der Landschaft zu finden. Auf den ersten 20 Kilometern sind schon fünf Miradouros (Aussichtspunkte) bei denen es einem beim Stopp gleich mal ein wenig den Atem verschlägt. Traumhafte Landschaft mit ganz viel Grün, viel Wald, endlos viele Weiden mit Kühen welche durch Hortensien Sträucher voneinander abgetrennt sind und im Hintergrund der Atlantik. Weiter ging die Fahrt zum nordwestlichsten Punkt Ponta do Albarmaz mit seinem Leuchtturm. Von hier kann man die kleine Nachbarinsel Corvo sehen. Wenn man den Blick nach Süden schwenkt fallen einem zuerst die bis zu 300 Meter hohen Klippen auf der Westseite der Insel auf. Von da gibt es einen Wanderweg über die Berge in das 14 km entfernte Faja Grande. Da wir ja das Auto dabei hatten konnten wir aber leider nicht spontan loswandern. 🙂 So ging es auf der Hauptstraße zurück bis zum Abzweig nach Caldeira Seca. Ab hier führt die Straße zuerst bergauf zum nächsten Miradouro und dann bergab zum Caldeira Seca. Caldeira bedeutet Kessel. So bedeutet Caldeira Seca gleich Trockener Kessel. Dann gibt es noch Caldeira Branca, Caldeira Negra, Caldeira Comprida und in einiger Entfernung Caldeira Rasa und Caldeira Funda. Allen Caldeiras gemeinsam ist, dass es sich bei ihnen um Krater handelt welche, inmitten herrlicher Landschaft verstreut, zum Wandern einladen. Also einfach das Auto rechts ranfahren, aussteigen und loswandern. Das haben wir dann auch getan und unsere verkümmerte Flachland Muskulatur wieder an die Berge gewöhnt. 🙁

Nun war es langsam Zeit die verbrauchten Kalorien wieder aufzufüllen und so haben wir einen Stopp in einem kleinen Restaurant in Fajazinna gemacht. Zweimal Suppe, Chefsalat, Toast und drei Getränke für 20 € mit Trinkgeld. So günstig waren wir seit Kuba nicht mehr Essen. 🙂 Frisch gestärkt ging es weiter nach Faja Grande und damit zur westlichsten Stadt Europas. Danach kommt nur noch Wasser und irgendwann Amerika.

Auf der Westseite der Insel kann man immer wieder zahlreiche Wasserfälle beobachten welche sich von gigantischen Felsvorsprüngen in die Tiefe ergießen. Zu einem besonders schönen führt ein kleiner Wanderweg und man kann in dem dortigen Natur Pool ein Bad in kühlendem Nass nehmen. Für uns eher keine Option. An das kalte Wasser müssen wir uns ganz langsam gewöhnen. 🙁

Am späten Nachmittag ging es dann für uns über Lajedo zurück nach Lajes. Auf dieser Strecke haben wir ein junges Paar aus Tschechien mit dem Auto mitgenommen. Sie sind anlässlich der Hochzeitsreise auf insgesamt 4 Azoren Inseln zum Wandern unterwegs. Die Busverbindungen auf Flores sind leider nicht so häufig. Meistens aber findet sich jemand, der einsame Tramper wieder zurück von einer Wanderung zur Unterkunft fährt.

In Lajes angekommen haben wir den Wagen gleich noch zum Einkaufen genutzt und Getränke für die nächsten Wochen zum Boot gefahren.

Am darauffolgenden Tag hatten wir das Auto noch bis Mittag zu unserer Verfügung. So haben wir am Morgen einen Versuch unternommen zum Caldeira Funda zu fahren. Die Straße geht bis auf über 650 Meter bergan. Leider hingen die Wolken aber so tief, dass wir nach wenigen Minuten durch eine Waschküche voller Nebel unterwegs waren. Selbst mit gutem Willen war in 50 Metern Entfernung nichts mehr zu erkennen. So konnten wir nur umdrehen und sind stattdessen an der Ostküste der Insel zurück nach Santa Cruz das Flores gefahren. Nach ein paar Foto Stopps an abermals beeindruckenden Miradouros waren wir pünktlich zurück am Flughafen. Die gesamte Strecke an den beiden Tagen waren gerade mal 150 Kilometer. Die Insel Flores ist recht beschaulich und zum Glück vom Massentourismus noch verschont geblieben. Aber für Wanderfreunde ein kleiner Geheimtipp. Wunderschöne Natur, gut beschilderte Wanderwege, eine tolle Vegetation und rings um die Insel jede Menge Wasser zum Abkühlen nach den anstrengenden Bergetappen. Ein bisschen wie Österreich im Meer. 🙂 🙂

Für uns geht die Zeit hier nun aber zu Ende. Am Freitag gibt es den passenden Wind aus Süd West um zur etwa 130 Seemeilen entfernten Insel Fajal nach Horta weiter zu Segeln. Da wartet mit dem Peter Cafe Sport eines der international bekanntesten Cafes auf uns und dann haben wir dort auch noch etwas Anzumalen. Mehr davon im nächsten Beitrag.

Bei unserer Ankunft waren die Berge wie so oft von Wolken verhangen

Willkommen in der westlichsten Gemeinde Europas

Die Kirche von Lajes mit Blick über die Bucht

aber die Jugend geht lieber im Hafen Schwimmen als in die Kirche

Hortensien so weit das Auge reicht

Steilküste im Nord Osten der Insel

Der Leuchtturm von Albamaz

das sollte doch als Bewerbungsfoto für die Stelle als Leuchtturm Wärterin durchgehen 🙂

glasklares Wasser

Blick auf Isla Maria Vaz

im Hintergrund ist die Insel Coro zu erkennen

Caldeira Seca – Trockener Kessel

Caldeira Comprida

Hinter der Absperrung werden die Bilder einfach so viel besser 🙁 🙁 🙁

Caldeira Negra – heute mehr Grün als Schwarz

die Miradouros sind alle bestens ausgebaut

Blick auf Fajazinna

nach einem Tag Regen gibt es ganz viele Wasserfälle

das Schwimmbad in Faja Grande – das westlichste Schwimmbad Europas 🙂

die Insel Monchique – der wirklich letzte Steinhaufen Europas in westliche Richtung

wer kommt den hier durch mein Dorf gefahren?

beeindruckender Wasserfall…

… mit dazugehörigem Natur Pool

früher wurden mit der Wasserkraft einige Wasserräder angetrieben

super ausgebaute Wanderwege überall auf der Insel

Blick auf die Westküste vom Ponta dos Bredos

die Steilküste im Osten

hier könnte auch ich mir ein Leben als Farmer vorstellen 🙂

willkommen am Miradour Arcos Ribera da Cruz

Wanderer mit Blumen

 

 

Angekommen auf den Azoren

 

Position: Hafenbecken in Lajes / Isla Flores

Am 04.07. um 8 Uhr Ortszeit sind wir glücklich, müde aber dennoch zufrieden im Hafen von Lajes auf der Insel Flores angekommen. Die gesamte Überfahrt hat damit unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung 14 Tage und 17 Stunden gedauert. Die gesegelte Strecke die wir laut GPS von St. George’s bis hier zurückgelegt haben beträgt 1751 sm. Das macht einen Schnitt von 4,96 kn. Wahrscheinlich waren wir etwas schneller durch das Wasser unterwegs aber wir haben lange Zeit einen leichten Gegenstrom wahrgenommen. Insgesamt lief während der Überfahrt unsere Maschine für 74,4 Stunden wegen Flaute. Die letzten beiden Tage waren abgesehen von einer kleinen Störung am Motor nicht weiter aufregend. Irgendwann am Nachmittag von Tag 13 stoppte unser Diesel ohne ersichtlichen Grund. Ich habe daraufhin den Vorfilter überprüft, den Feinfilter erneuert, die Niederdruck und später die Hochdruck Seite entlüftet und dann lief er ohne murren für den Rest der Zeit…? Kurz nach unsere Ankunft haben wir uns beim Hafenmeister gemeldet, gefrühstückt und dann erst einmal ordentlich ausgeschlafen. Am Abend gab es das lange ersehnte Ankunftsbier und ein super Abendessen, nur um gleich danach noch einmal für 11 Stunden auszuschlafen.
Jetzt sind wir fit und munter und werden in den nächsten Tagen die Insel Flores erkunden. Der erste Eindruck ist schon mal sehr, sehr positiv!

Der westlichste Punkt Europas liegt voraus

Der kleine Hafen in Lajes, das 3. Boot von links oben ist unser mora, hier darf sie sich von den Strapazen der Atlantik Überfahrt erholen.

 

 

Tag 8, Angekommen auf den Bermudas

Hallo zusammen,
Am Freitag d. 07.06.2019 um 16 Uhr Ortszeit haben wir glücklich und zufrieden am Custom und Immigration Dock in St. Georg angelegt. Acht Tage und drei Stunden haben wir für insgesamt 953 sm benötigt. Kein Rekord, aber auch nicht zu langsam. Und immer wieder schön: es hat alles gehalten, keine Schäden an Schiff und Mannschaft zu vermelden. -:) 70 Dollar und 15 Minuten später haben wir uns ins Ankerfeld verholt und jetzt genießen wir das Ankerbier. Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen.
Liebe Grüße, Moni & Ralph

Im Land der unbegrenzten (Un-)Möglichkeiten

18.05.2019 bis 29.05.2019

Gestartet sind wir am 18.05.2019 um 9:30 Uhr in Los Morros, Cuba. Nach einem halben Jahr gemeinsamen Segeln haben wir uns von der Crew der Incentive verabschiedet. Der kubanische Hafenmeister Abel hat uns zum Abschied einen großen Topf Fischsuppe geschenkt und wir sind zum 460 sm langen Törn nach Florida gestartet. Nach 4 Wochen Gastfreundschaft haben wir Kuba nur ungern verlassen. Wir hoffen ganz sehr, dass die Kubaner ihre Lebensfreude, ihr Organisationstalent und ihren Optimismus behalten, egal wie viel Ärger sie von ihrem nördlichem Nachbarn noch ertragen müssen.

Unser Törn begann mit leichtem Wind aus SE und wir waren mit 6,5 kn schnell unterwegs. Am Abend des ersten Tages zog von Achtern ein Gewitter auf und brachte uns neben dem Regen auch einige Stunden mit Blitzen in unserer Nähe. Das ist nicht wirklich berauschend und so waren wir froh, dass der Spuk irgendwann vorbei war und wir bei Vollmond die erste Nacht ganz entspannt auf dem Weg in Richtung Key West Segeln konnten. An Tag 2 erreichten wir den Golfstrom und von da an ging die Post ab. Der Wind hatte mittlerweile auf Ost gedreht und so mussten wir gegenan Kreuzen, aber durch die Hilfe der Strömung waren wir immer mit 5 bis 6 kn unterwegs. Am Morgen des 3. Tages waren wir dann etwas südlich von Miami und konnten nun bei 9 kn Wind aus Ost auf einem Halb Wind Kurs in Richtung Lake Worth segeln. Geschwindigkeit über Grund = 9,5 Knoten. 🙂 So benötigten wir für insgesamt 503 sm gerade einmal 82 Stunden. Am Dienstag d. 21.05.2019 erreichten wir gegen 19:00 Uhr West Palm Beach, Florida. Der Anker viel auf beinahe der gleichen Stelle wie bereits 2 Jahre zuvor. Danach gab es noch ein Ankunftsbier und 10 Stunden Schlaf am Stück. 🙂

Am nächstem Morgen war unser erster Weg zum Büro von CBP. Custom and Border Protection! Das ist die amerikanische Variante von Custom und Immigration. Wir erhielten am Schalter ein Formular mit den üblichen Fragen nach dem Woher, Wohin und Warum. Zur Überraschung der Beamtin waren wir so ehrlich und haben als letzten Hafen Los Morros in Kuba angegeben. Das ist so aber nicht vorgesehen. Ein Schiff darf nicht von Kuba direkt nach Amerika! Basta!!! Das wussten wir im Vorfeld, aber wir fanden es als zu doof um irgendeine Lüge zu erfinden und zu behaupten wir kommen von den Bahamas. So ergab es sich, dass wir zwar im Pass einen Stempel für 6 Monate Aufenthalt erhielten aber für unsere mora kein Crusing Permit bekommen haben. Das bedeutet wir dürfen nur in den Gewässern um Palm Beach bleiben. Das dann aber für 12 Monate. 🙂  Was für ein armes Land, dass so große Angst vor der kommunistischen Bedrohung durch ein paar liebevolle und freundliche Kubaner hat. Die sollten ihre Energie lieber darauf verwenden um zum Beispiel schöne Autos zu bauen, genug eigene leckere Lebensmittel zu produzieren oder auch mal ein paar Tonnen Spezial Stahl herzustellen. Dann bräuchten sie dies nicht alles zu importieren und der Ober-Ami müsste nicht mit jedem auf der Welt Streit anfangen. 🙁   Scheiß drauf, wir wollten ja eh nur auf passendes Wetter für die Weiterfahrt warten, ein paar Lebensmittel nachkaufen und mal wieder Wäsche waschen. Diese Projekte haben wir nun abgeschlossen, der passende Wind kommt am Donnerstag d. 30.05. und dann melden wir uns nach ca. 900 sm von den Bermudas wieder.

endlich mal wieder Delfine zu Besuch auf dem Weg nach Key West

da muss Moni doch gleich mal zum Bug und Hallo sagen

da kommt Freude auf 🙂

das Ankerfeld vor West Palm Beach

hier tummeln sich die Reichen dieser Welt

und es geht noch größer…

Memorial Day Party auf der vorgelagerten Insel Peanut Island

und weil man auf der Insel keinen Alkohol trinken darf stehen alle im Wasser 🙂

das sind die Folgen wenn Benzinpreise keine Rolle spielen, hoffentlich gehen die Kinder auch immer zum Fridays for Future Protest 🙁

wenn der Wäscheberg mal wieder etwas größer ist

das ist auch eine Variante um zurück nach Europa zu kommen

Cuba Teil 1

19.04.2019 bis 29.04.2019

Am Morgen des Karfreitags 2019 erreichten wir die riesige Bucht von Cienfuegos im Südwesten von Cuba. Hier liegt eine der wenigen Marinas im Land. Die Marina ermöglicht uns das Einklarieren und wir können für einen geplanten Landausflug das Schiff ein paar Tage an den Steg legen. Das Einklarieren gestaltete sich diesmal als eine etwas langwierige Angelegenheit. Zuerst kam der Arzt an Bord, erkundigte sich nach unserem Gesundheitszustand und fragte gleich im Anschluss ob wir für seine Frau eine Coca Cola hätten. ☺ Mit einer Fanta in der Tasche überließ er seinen Platz dem Offizier vom Immigration Büro. Dieser war wegen dem Feiertag auch für die Fragen vom Zoll zuständig. So füllte er an seinem Laptop eine endlose Liste mit unseren Vorräten aus. Jeder einzelne Apfel und auch die Dosen mit Corned Beef und Schinken wurden registriert. Sogar eine Tüte Abfall ist mit in den Bestand eingegangen. Kostet der Internationale Abfall doch glatte 5 US$ zur Entsorgung. Als dritte Person kam der Dockmaster ins Spiel. Er hat die Sache mit dem Sozialismus am Besten verstanden. Die Gebühren zum Einklarieren belaufen sich auf 55 CUC für das Schiff sowie 75 CUC p.P. für ein 30 Tage gültiges Visa. Offizieller Umrechnungskurs: 1 CUC (Peso Convertible, für Touristen erfunden) entspricht 1 US$ oder 0.9 €. Im Hafenbüro wird wie folgt umgerechnet: 1 CUC entspricht 1 € oder 1,1 US$. Der Kartenscanner für die Kreditkarte ist selbstverständlich gerade defekt. Nur so kommt der clevere Dockmaster an Bargeld zu seinen privaten Wechselkursen. ☺  Nach etwa 2 Stunden hatten wir die Sache mit dem Einklarieren hinter uns und legten unsere mora an den Anker.

Als Empfehlung für folgende Crews ein kleiner Tipp: erklärt euch bei eurer Ankunft als Pleite, geht daraufhin aus der Marina und lasst euch von einem Moped Taxi die 2 Kilometer zur Banco Popular in die Innenstadt fahren. Dort erhaltet ihr an den Geldautomaten eure CUC. Dann mit dem Moped Taxi zurück zum Hafenmeister und schon könnt ihr die Rechnung in CUC begleichen. Das Moped kostet hin und zurück ca. 4 CUC und Geld benötigt ihr ja eh noch in den nächsten Tagen.

Nach einem kurzen Mittagsschlaf ging es dann am spätem Nachmittag zusammen mit der Crew der Incentive ins Getümmel von Cienfuegos. Durch Zufall hatten wir gerade das Wochenende mit der 200 Jahrfeier der Stadt erwischt. Dutzende Stände mit Getränken und kleinen Snacks säumten den Straßenrand. Rum, Bier und Hot Dog wurden für je 1 CUC angeboten. So erlebten wir den ersten Abend in Cuba in Mitten von hunderten fröhlich feiernden Menschen. Und Feiern ist eine Spezialität der Cubaner. Die Musik spielt nahezu 24 Stunden am Tag. Schlafen sollte für uns in den nächsten Tagen zur Herausforderung werden. ☹

In den folgenden Tagen erkundeten wir dann die Innenstadt von Cienfuegos, Tauschten in der Wechselstube ein paar der CUC in CUP (einheimische Währung, Wechselkurs 1:25), und kümmerten uns um Internetzugang welcher von den großen Hotels oder öffentlichen Plätzen aus möglich ist. Für den Internetzugang benötigt man eine Guthaben Karte für 1 CUC pro Stunde. Mit den aufgedruckten Zugangsdaten kann man sich dann in das Netz der staatlichen Telefongesellschaft ETECSA einwählen. So können wir mit der Außenwelt in Verbindung bleiben und haben Zugang zu Wetterdaten und Nachrichten.

Am Montag d. 22.04. verlegten wir die mora in die Marina und am Dienstag ging es auf Landreise nach Trinidad. Die Stadt wurde bereits 1513 gegründet und erreichte durch den Zuckeranbau einen gewissen Reichtum. Seit 1989 ist Trinidad Weltkulturerbe und heute eine der am meisten besuchten Städte Cubas. Die Straßen bestehen Großteils aus Kopfsteinpflaster und führen entlang der Stadtpaläste der ehemaligen Zuckerbarone. Wir sind zuerst mit dem TukTuk zum Busbahnhof gefahren und dann für 10 CUC p.P. mit dem Taxi nach Trinidad. Dank der Informationen der Crew der Worlddancer hatten wir eine Adresse in der Stadt für eine gute Unterkunft. Das ausgewählte Hostel war leider belegt, aber der nette Inhaber organisierte für uns bei seiner Schwägerin im Haus ein Zimmer. 15 CUC p.P. für das riesige Doppelzimmer mit Lüfter, Klimaanlage, Kühlschrank und Terrasse für das Frühstück.

Die Erkundung der Stadt ist wunderbar zu Fuß zu organisieren. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen rund um den Plaza Mayor im Zentrum der Stadt. Viele der alten Paläste sind heute zu Museen umgestaltet. Bei den meisten sieht man aber nun die Spuren der Revolution. Es fehlt an Farbe und an motivierten Mitarbeitern.  Die Angestellten bekommen exakt den gleichen Lohn; egal ob sie sich um die Besucher bemühen oder ob sie sich die Fingernägel lackieren. Das erinnert mich ein bisschen an früher… ☺

Am Abend lohnt sich ein Gang ins Getümmel der Stadt zum Casa de la Musica. Live Musik, Salsa Nacht und vieles mehr buhlen um die Aufmerksamkeit der Touristen. Uns hat es in Trinidad so gut gefallen dass wir unseren Aufenthalt gleich noch um eine Nacht verlängert haben. ☺

Nun sind wir wieder zurück in Cienfuegos und warten auf den passenden Wind um weiter nach Cayo Largo zu segeln. Dort freuen wir uns wieder auf klares Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln. Mehr davon im nächsten Bericht.

Historische Autos

Sie sind die Überreste aus der Zeit vor 1959

Der Traum meiner Jugend, ein LADA

Ein Mosquits als Taxi

Der ganze Stolz aus Zschopau

Das Nachfolgemodell

Eine umgebaute Jawa aus der ĆSSR

für die Touristen in Trinidad

damit bewegen sich die Einheimischen von A nach B

Palacio de Valle in Cienfuegos, erbaut im Jahr 1917 dient heute als Nobelrestaurant

Hotel La Union in Cienfuegos

Palacio de Gobierno, oder einfacher ; Rathaus

Museo Romantico in Trinidad

Plaza Mayor in Trinidad

Museo Historico Municipal

Küche im Museo Historico Municipal

Speisesaal im Museo Historico Municipal

Treppe zum Casa de la Musica in Trinidad

Diese Bar versorgt am Abend Dutzende Besucher an der Treppe zum Casa de la Musica

Die Kubanische Flagge als Gardine

Der Held der Revolution wird noch immer verehrt

Blick zum ehemaligen Franziskaner Kloster in Trinidad, heute beherbergt es das Museum der Piraten und der Revolution

Wie Hühner auf der Stange, und alle wollen doch nur Internet…

Abkühlung nach erfolgreichem Stadtrundgang

Bar la Terrassa

Bar La Terrassa

Unser Zimmer in Trinidad

Frühstück im Hostel Maida y Chachi