Von Helgoland weg zu kommen bedeutet für uns, dass wir einen langen Schlag Richtung Südwesten machen mussten. Wir planten daher unsere erste Nachtfahrt zu Zweit. Gegen Mittag legten wir ab und bis Mitternacht konnten wir ganz gut segeln. Dann wehte der Wind ziemlich von vorn und nur noch mit 6Knoten. Im Dunkeln bei diesen Bedingungen zu Kreuzen hatten wir nicht die richtige Lust und entschlossen uns daher mit Motorkraft weiter zu kommen. Als wir Teschelling und Ameland querab hatten, setzte ich unsere 1. Gastlandflagge. Kurz vor 18 Uhr, nach fast 30 Stunden Fahrt legten wir im völlig überlaufenen Hafen von Vlieland an. Hochsaison in Holland. Unsere Etmal (Distanz von 24 Stunden) betrug 117 sm und Gesamtmeilen 155,4. Am nächsten Tag ging es direkt weiter Richtung Süden. Beim Ablegen verfingen wir uns mit der Finne unseres Außenborders in der Fußreling des Nachbarbootes. Dies gab einen tiefen Kratzer im Holz. Der Wind war sehr auflandig, der Liegeplatz sehr eng und so passierte es halt. Nach Austausch unserer Daten für die Versicherung ging es dann weiter. Ziel war der königliche Yachtclub von Den Helder. Das Privileg dort festzumachen musste von uns hart erkämpft werden. Mit 6 Bft und Welle gegen an ringten wir um jede Meile. Als hätten wir nicht genug mit dem Wetter zu kämpfen funkte uns noch die holländische Küstenwache an, woher wir kämen und wohin wir bei dieser Witterung noch wollten. Gut das wir nicht erwähnt haben, dass wir aus Helgoland kommen. 🙂 Um 21 Uhr legten wir längsseits am Steg die Leinen fest. Der Hafen ist gut geschützt, nicht nur gegen Wind und Welle auch gegen fremde Mächte. Ich glaube die gesamte holländische Marine ist hier versammelt. Nur durch eine gesicherte Drehtür kann man den Hafen verlassen und auch nur mit Anmeldung wieder in den Hafen gelangen. Aber es lohnt sich aus der Sperrzone rauszugehen. Das Städtchen ist recht hübsch und es gibt gute Einkaufsmöglichkeiten. Hier fühlten wir uns wohl, der Hafen war nicht voll und es gab einen supernetten, mitdenkenden und hilfsbereiten Hafenmeister. Am Samstag den 30. August zogen wir an der holländischen Küste Richtung Süden weiter. Der Wind sollte recht moderat aus Norden kommen. Für unsere mora mit ihren mehr als 8 Tonnen Gewicht (davon bestimmt eine halbe Tonne Bier und Schnaps aus Helgoland) war die Prise doch etwas zu schwach und so wurde es eine langweilige Motorbootfahrt. Punkt 18 Uhr wies uns der Hafenmeister von Scheveningen einen Liegeplatz zu. Wieder ein übervoller Hafen mit päckchenliegen 🙁 aber mit super Versorgungsmöglichkeiten und das an einem Sonntag. Ralph ist nach unserem gemeinsamen Einkaufen noch mal in den Super-Supermarkt gegangen und hat 2 Taschen nur mit Keksen und sonstigen Süßigkeiten besorgt – es könnte ja bald nichts mehr geben. 🙂 Am Montag den 1. August herrschte tolles Segelwetter, seit langer Zeit ein perfekter Segeltag, so könne es bis nach Spanien weiter gehen. Trotz der guten Bedingungen wurde es doch mal wieder spät. Um kurz vor 21 Uhr legten wir in Zeebrugge, unserem 1. belgischen Hafen, an. Hier bleiben wir bis zum Wochenende. Am Donnerstag kommt unser Segelfreund Hartmut aus Solingen. Er begleitet uns nach England und segelt mit uns über die Biskaya. Er erfüllt sich damit einen alten Traum und wir sind froh ihn dabei zu haben. Die nächste News werden aus England kommen – hoffentlich bleibt das Pfund weiterhin günstig für uns.
Guten morgen Ihr zwei
Jetzt habt ihr ja schon einiges erlebt, aber das schöne überwiegt, siehe Kekse, Schnaps und andere diverse Sachen, aber wann weiß ja eh nie wann es das nächste gibt :), und dann immer die schönen Bilder , einfach nur schön, weiterhin gute Fahrt
Liebe Grüße Andrea
Hallo ihr Zwei,
nur weil wir immer mit Kratzern und Beulen am Motorrad aus den Urlaub kommen müsst ihr es ja nicht nach machen 🙂 . Habe es diesmal geschafft ohne Unfall und Umfaller geschafft. Also aufpassen 🙂
Weiterhin gute Fahrt und gute Winde.
Auch ja muss man in England eigentlich links segeln ? 🙂
Ihr wisst ja: Der erste Kratzer ist immer der Schlimmste. Da kommen sicher noch einige dazu und mit der Zeit nehmt hr es gelassener.
Bin ein bisschen neidisch auf Euren Freund Hartmut. Hoffentlich habt Ihr eine gute Zeit zusammen.
Dann seid Ihr ja bald das erste mal ausserhalb von Europa 🙂 (Stichwort Brexit) Das ging ja schneller als gedacht. 🙂
Lieb Grüße
Babsi
Dann hoffen wir mal dass es bei einem Kratzer bleibt. Dieser ist ja an dem Boot vom Holländer. Unserer mora würden wir nie was antun…
Und es gibt keinen Grund für Neid. Wir haben auf der Strecke in den nächsten Jahren noch jede Menge freie Wochen in unserer Kabine im Vorschiff!!!⛵️
LG, Ralph
Kaum unterwegs und schon wollt Ihr einen Holländer versenken. 🙂 Wenn Ihr das im jedem Gastland vorhabt, haben die Gastflaggen für mich eine ganz andere Bedeutung.
Weiterhin schönen Wind und viel Spaß
Rainer
Bonjour!
Gute fahrt ins Franzosische mehr!
Na dann weiterhin gute Fahrt. Bis jetzt habt Ihr ja schon ganz schön viel erlebt. Richtig spannend, was so alles beim Segeln passieren kann. Hier in Solingen ist es eigentlich wie immer, meistens regnet es. Also, see you in Great Britain LG Sabine