19.04.2019 bis 29.04.2019
Am Morgen des Karfreitags 2019 erreichten wir die riesige Bucht von Cienfuegos im Südwesten von Cuba. Hier liegt eine der wenigen Marinas im Land. Die Marina ermöglicht uns das Einklarieren und wir können für einen geplanten Landausflug das Schiff ein paar Tage an den Steg legen. Das Einklarieren gestaltete sich diesmal als eine etwas langwierige Angelegenheit. Zuerst kam der Arzt an Bord, erkundigte sich nach unserem Gesundheitszustand und fragte gleich im Anschluss ob wir für seine Frau eine Coca Cola hätten. ☺ Mit einer Fanta in der Tasche überließ er seinen Platz dem Offizier vom Immigration Büro. Dieser war wegen dem Feiertag auch für die Fragen vom Zoll zuständig. So füllte er an seinem Laptop eine endlose Liste mit unseren Vorräten aus. Jeder einzelne Apfel und auch die Dosen mit Corned Beef und Schinken wurden registriert. Sogar eine Tüte Abfall ist mit in den Bestand eingegangen. Kostet der Internationale Abfall doch glatte 5 US$ zur Entsorgung. Als dritte Person kam der Dockmaster ins Spiel. Er hat die Sache mit dem Sozialismus am Besten verstanden. Die Gebühren zum Einklarieren belaufen sich auf 55 CUC für das Schiff sowie 75 CUC p.P. für ein 30 Tage gültiges Visa. Offizieller Umrechnungskurs: 1 CUC (Peso Convertible, für Touristen erfunden) entspricht 1 US$ oder 0.9 €. Im Hafenbüro wird wie folgt umgerechnet: 1 CUC entspricht 1 € oder 1,1 US$. Der Kartenscanner für die Kreditkarte ist selbstverständlich gerade defekt. Nur so kommt der clevere Dockmaster an Bargeld zu seinen privaten Wechselkursen. ☺ Nach etwa 2 Stunden hatten wir die Sache mit dem Einklarieren hinter uns und legten unsere mora an den Anker.
Als Empfehlung für folgende Crews ein kleiner Tipp: erklärt euch bei eurer Ankunft als Pleite, geht daraufhin aus der Marina und lasst euch von einem Moped Taxi die 2 Kilometer zur Banco Popular in die Innenstadt fahren. Dort erhaltet ihr an den Geldautomaten eure CUC. Dann mit dem Moped Taxi zurück zum Hafenmeister und schon könnt ihr die Rechnung in CUC begleichen. Das Moped kostet hin und zurück ca. 4 CUC und Geld benötigt ihr ja eh noch in den nächsten Tagen.
Nach einem kurzen Mittagsschlaf ging es dann am spätem Nachmittag zusammen mit der Crew der Incentive ins Getümmel von Cienfuegos. Durch Zufall hatten wir gerade das Wochenende mit der 200 Jahrfeier der Stadt erwischt. Dutzende Stände mit Getränken und kleinen Snacks säumten den Straßenrand. Rum, Bier und Hot Dog wurden für je 1 CUC angeboten. So erlebten wir den ersten Abend in Cuba in Mitten von hunderten fröhlich feiernden Menschen. Und Feiern ist eine Spezialität der Cubaner. Die Musik spielt nahezu 24 Stunden am Tag. Schlafen sollte für uns in den nächsten Tagen zur Herausforderung werden. ☹
In den folgenden Tagen erkundeten wir dann die Innenstadt von Cienfuegos, Tauschten in der Wechselstube ein paar der CUC in CUP (einheimische Währung, Wechselkurs 1:25), und kümmerten uns um Internetzugang welcher von den großen Hotels oder öffentlichen Plätzen aus möglich ist. Für den Internetzugang benötigt man eine Guthaben Karte für 1 CUC pro Stunde. Mit den aufgedruckten Zugangsdaten kann man sich dann in das Netz der staatlichen Telefongesellschaft ETECSA einwählen. So können wir mit der Außenwelt in Verbindung bleiben und haben Zugang zu Wetterdaten und Nachrichten.
Am Montag d. 22.04. verlegten wir die mora in die Marina und am Dienstag ging es auf Landreise nach Trinidad. Die Stadt wurde bereits 1513 gegründet und erreichte durch den Zuckeranbau einen gewissen Reichtum. Seit 1989 ist Trinidad Weltkulturerbe und heute eine der am meisten besuchten Städte Cubas. Die Straßen bestehen Großteils aus Kopfsteinpflaster und führen entlang der Stadtpaläste der ehemaligen Zuckerbarone. Wir sind zuerst mit dem TukTuk zum Busbahnhof gefahren und dann für 10 CUC p.P. mit dem Taxi nach Trinidad. Dank der Informationen der Crew der Worlddancer hatten wir eine Adresse in der Stadt für eine gute Unterkunft. Das ausgewählte Hostel war leider belegt, aber der nette Inhaber organisierte für uns bei seiner Schwägerin im Haus ein Zimmer. 15 CUC p.P. für das riesige Doppelzimmer mit Lüfter, Klimaanlage, Kühlschrank und Terrasse für das Frühstück.
Die Erkundung der Stadt ist wunderbar zu Fuß zu organisieren. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen rund um den Plaza Mayor im Zentrum der Stadt. Viele der alten Paläste sind heute zu Museen umgestaltet. Bei den meisten sieht man aber nun die Spuren der Revolution. Es fehlt an Farbe und an motivierten Mitarbeitern. Die Angestellten bekommen exakt den gleichen Lohn; egal ob sie sich um die Besucher bemühen oder ob sie sich die Fingernägel lackieren. Das erinnert mich ein bisschen an früher… ☺
Am Abend lohnt sich ein Gang ins Getümmel der Stadt zum Casa de la Musica. Live Musik, Salsa Nacht und vieles mehr buhlen um die Aufmerksamkeit der Touristen. Uns hat es in Trinidad so gut gefallen dass wir unseren Aufenthalt gleich noch um eine Nacht verlängert haben. ☺
Nun sind wir wieder zurück in Cienfuegos und warten auf den passenden Wind um weiter nach Cayo Largo zu segeln. Dort freuen wir uns wieder auf klares Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln. Mehr davon im nächsten Bericht.
Guten morgen
Na , da hat sich Ralph ja richtig wohl gefühlt, etwas ehemalige Heimat gespürt, aber wieder wunderschöne Bilder , geniesst es weiterhin
liebe Grüße Andrea und co
Da schließe ich mich der Andrea an…Ralph hat sich bestimmt sehr wohl gefühlt beim Anblick von Lada + Co. *zwinker*
Aber es sind schon sehr schöne Bilder – vorallem von den tollen, alten Auto’s, aber auch die sehr schön restaurierten Gebäude!
Gute Überfahrt zur nächsten Insel!
Liebe Grüße
Claudia
Hallo ihr zwei,
das wahr ja mal eine Reise in die Vergangenheit. So gut erhaltenen MZ Motorräder sieht man hier kaum noch, aber auch die alten Autos sind schön anzusehen. Das ist natürlich was für Ralph . Auch die alten Häuser die so liebevoll restauriert worden sind eine reise nach Kuba wert.
Wie geht es den den Kubaner nach der Öffnung zu den USA ?
Euch auf jede fall gute winde und immer eine Handbreit Wasser untern Keil.
Euer
2 Rad Vagabund
Ich bin gestern in einen Hagelschauer geraten und freue mich daher immer über schöne, sonnige Bilder mit historischen Fahrzeugen und glücklichen Menschen. Weiterhin viel Erfolg mit der Nachhilfe zum Sozialismus.
Liebe Grüße
Rainer