Archiv des Autors: Ralph

Auf dem Weg nach San Juan / Puerto Rico // Tag 1

Donnerstag 15.03.2018 / 11:00 Uhr Schiffszeit / 15:00 Uhr UTC Position 23°33,0N // 073°42,5W SOG, 6.4 kn / COG 120° gesegelte Distanz der letzten 24 Stunden = 122 SM
Hallo ihr Lieben,
Wir haben uns schon nach der ersten Nacht wieder in den Langfahrt Modus versetzt. Unser Leben besteht aus Essen, Schlafen,Lesen und Ausruhen von Alledem. In der Nacht kommt noch Sterne beobachten hinzu und hin und wieder mal mit Bill von der TaoPao funken welche etwa 12 sm hinter uns segelt. Die Bedingungen könnten besser nicht sein. Nachdem der Wind ja zu Anfang etwas lau war hat er nun auf ideale 12 kn aus NE zugenommen. Das ergibt einen genialen Halbwind Kurs bei kaum nennenswerter Welle. Einfach nur geil!
Und endlich wieder dieses unbeschreibliche BLAU des Meeres unter uns. Wir genießen jede Minute.
Liebe Grüße senden Euch Moni und Ralph

Auf dem Weg nach San Juan

Mittwoch 14.03.2018, 11:00 Uhr Bahama Zeit,
Wir setzen die Segel und starten zu unserem Tripp nach Puerto Rico. Aktuell ist nur ein schwacher Wind aus Nordost. Wir segeln zur Zeit mit 3,5 kn. Am sollte der Wind etwas zunehmen. Dann hoffen wir dass wir mit etwas mehr Geschwindigkeit vorankommen. Wir versuchen täglich ein kurzes Update über Satelliten Telefon zu veröffentlichen. Sollte das nicht klappen werden wir uns in etwa einer Woche nach unserer Ankunft melden. Liebe Grüße, Moni & Ralph

Exumas Teil 1

3.02.18 bis 11.02.18

Nachdem wir eine sehr schöne Zeit auf Eleuthera verbracht hatten war es mal wieder Zeit was Neues zu erkunden. So sind wir bei passendem NE Wind am frühen Morgen in Rock Sound gestartet und haben uns auf den 47 sm weiten Weg nach Shroud Cay zu den Exumas gemacht. Die Exumas sind eine Kette ganz vieler kleiner bis mittelgroßer Inseln im Zentrum der Bahamas. Wir erlebten einen wunderschönen Segeltag mit 10 bis 15 kn Wind von achtern und Sonnenschein. Kurz vorm Wax Cay Cut (Durchfahrt vom Exuma Sound zur Exuma Bank nördlich von Shroud Cay) rollten wir die Segel ein und starteten den Motor. Auf unserem AIS konnten wir die vor uns fahrende Worlddancer II beobachten und sahen, dass sich der Kurs des Schiffes immer im Wechsel 90° nach rechts und dann wieder 90° nach links änderte. Das machte uns stutzig. Es dauerte nicht lang und Herwig meldete sich über Funk um uns auf die enge Passage zwischen den Riffen und Inseln vorzubereiten. Er sprach von einer gewaltigen Kreuzsee aus allen Richtungen. Sie ist das Ergebnis des ansteigenden Meeresboden von 1000 Meter auf 5 Meter innerhalb einer Seemeile. Das erklärte dann auch den wechselnden Kurs. Blöd nur das es an der betreffenden Stelle gerade mal 150 Meter breit ist und zu unserem Vergnügen auf der Steuerbord Seite ein paar Riffe kurz unter der Wasseroberfläche sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben aber auch wir die Durchfahrt geschafft und noch während wir uns den Schweiß von der Stirn wischten blieb uns fast der Mund offen vom Anblick der Umgebung. Auf der Fahrt zu unserem Ankerplatz im Westen von Shroud Cay sahen wir Mini Inseln, Riffe, Sandstrände und ein so klares, türkisgrünes Wasser wie wir es bisher noch nicht gesehen hatten. Da hat sich ja die Reise mal so richtig gelohnt. 🙂

Am folgenden Morgen begannen wir mit unserem Schlauchboot die Gegend zu erkunden und unternahmen eine Fahrt durch die Mangroven. Das ist eines der Highlights der Insel. Das Wasser schlängelt sich kreuz und quer durch die gewaltigen Wurzeln der Mangroven und man kann schnell die Orientierung verlieren. Natur pur! Das gilt für die ganze Insel. Sie ist unbewohnt und liegt im Exuma Cays Land and See Park. Hier ist Fischen verboten und keinerlei Getier darf gefangen werden.

Den nächsten Stopp hatten wir bei Allans Cay im Norden geplant. Die 15 sm legten wir mangels Wind unter Motor zurück und ankerten im Westen der Insel. Kaum dass der Anker im Sand versunken war machten wir uns wieder mit dem Dinghy auf den Weg nach Leaf Cay. Eine winzige Insel mit ganz besonderen Bewohnern. Auf Leaf Cay leben Iguanas. Das sind kleine Leguane welche hier am Strand und auf der ganzen Insel faul in der Sonne liegen und von dutzenden Touristen täglich bestaunt werden. Nach diesem kurzen Stopp haben wir uns am Nachmittag in den Westen von Highborne Cay verholt und dort für ein paar Tage Station gemacht. Hier ankerten wir geschützt in Lee der Insel. Kurz nachdem das Ankermanöver abgeschlossen war wurden wir von einem Einheimischen begrüßt. Ein gut 2 Meter langer Ammenhai schwamm ca. 15 Meter neben unserem Boot vorbei. 🙁 Die Tiere sollen ja für den Menschen nicht gefährlich sein, aber was ist wenn man an so einen halbstarken gerät, welcher sich mit Menschen noch nicht so gut auskennt? Ich habe mich auf jeden Fall beeilt um zum Anker zu schwimmen und zu schauen ob er tief im Sand vergraben ist…

Nach ein paar Tagen mit etwas Bootsarbeit ging es dann weiter nach Normans Cay. Diese Insel war in früheren Zeiten ein Umschlagplatz für das Kokain vom Medellín-Kartell aus Kolumbien. Laut Legende stammt aus dieser Zeit auch ein versunkenes Flugzeugwrack einer C46 welches im Süden der Insel auf 2 Meter Tiefe im glasklaren Wasser liegt. Diesen ganz besonderen Platz zum Schnorcheln konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Von Weitem sieht man nicht mehr viel vom Flieger. Aber sobald wir die Köpfe unter Wasser gesteckt hatten waren wir gewaltig beeindruckt. Das ca. 20 Meter lange Wrack ist bis auf das Dach noch ganz gut in Schuss und mittlerweile von einer Vielzahl unterschiedlich großer Fische als neues zu Hause adoptiert wurden.

Nun hängen unsere Badesachen im Wind zum Trocknen und wir planen die Aktivitäten für die nächste Woche.

Dinghy Tour durch die Mangroven

glasklares Wasser in endlosen Variationen von Blau

da tuckern sie dahin…

das hilft gegen Langeweile

bei dem Stress muss ich mir doch mal die Füße abkühlen 🙂

Ausblick vom Ankerplatz

und wer hat jetzt mehr Angst…?

wilder Iguana auf Leaf Cay

die könnten auch in Jurassic Park mitgespielt haben

vielleicht ist ja was zu Fressen im Schlauchboot

Blick zum Strand von Highborne Cay

Ammenhaie am Steg der Marina auf Highborne Cay, manchmal kommen die auch zu Besuch in die Ankerbucht geschwommen – hoffentlich nur wenn sie satt sind 🙂

Unterwasserwelt

im Hintergrund ist das Flugzeugwrack zu erkennen

hier mit Moni im Hintergrund

wegen ihrer Farbe nennen wir diese Jungs DORTMUND FISCHE

Zeit für den Sundowner

Auf nach Eleuthera

Nach unserem Stopp in Marsh Harbour zum Nachkaufen einiger frischer Lebensmittel sowie um den Südwind abzuwarten, haben wir am Samstag Nachmittag den Anker aufgeholt. Zur Verabschiedung sind wir noch an der Tao Pao von Bill und Jessica vorbeigefahren und dann ging es durch den nördlichen Man-O-War Channel hinaus auf den Atlantik. Endlich mal wieder Wassertiefen jenseits der 5 Meter Linie. Die Gewässer der Bahamas sind sehr, sehr flach. Alles was mehr als 3 Meter hat ist schon fast ein tiefes Meer. Wenn wir in Gegenden kommen mit weniger als 2,5 Meter geht mein Puls gern mal etwas schneller. 🙁

Aber nun segelten wir erst mal für eine Nacht mit einigen Tausend Metern Wasser unter unserem Kiel. Kaum dass wir im Atlantik waren hatten wir Besuch von einer Delfin Schule mit mehreren Dutzend Tieren. Sie schwammen wie verrückt um unsere mora herum, tauchten von einer Seite zur anderen um bei nächster Gelegenheit synchron aus dem Wasser zu springen und bei manchen hatten wir das Gefühl sie wollten uns An- / Auslachen…? 🙂

Kurze Zeit nach diesem tollen Spektakel ging die Sonne unter und es war Nacht. So richtig Nacht. Eine dicke Wolkendecke verbarg jegliches Glitzern der Sterne und wir hatten auch noch 2 Tage vor Neumond. Das Dunkel des Meeres ging nahtlos in das Schwarz des Himmels über. Aber es wehte ein schöner Wind aus NNE und wir konnten wunderbar Segeln. Wir waren sogar etwas zu schnell für die kurze Distanz bis nach Eleuthera. So verlegten wir unseren ersten Wegpunkt bis zur Halse etwas mehr nach Osten und den zweiten ein wenig nach Westen. Wir wollten ja auf keinen Fall vor Anbruch des Tages die flachen Gewässer um Little Egg Island erreichen. Als es dann gerade wieder hell wurde meldete sich über Funk ein uns bekanntes Schiff. Heike und Herwig waren mit ihrer Worlddancer 2 kaum 15 Meilen westlich von uns. Was für ein Zufall. Wir hatten die beiden im Juni in West Palm Beach kennengelernt, im November schon einmal während unserer Nachtfahrt nach Daytona beim Segeln getroffen und nun waren die beiden auch auf dem Weg nach Spanish Wells.

Kurz vor der Einfahrt in den geschützten Süden von Little Egg und Royal Island legte der Wind noch einmal eine Schippe drauf und es bauten sich am Riff gewaltige Wellen auf. Aber kaum dass wir im Lee der Inseln waren hat sich das Wasser beruhigt und wir fanden einen schönen Ankerplatz im Südwesten von Royal Island. Dort haben wir dann etwas Schlaf nachgeholt und gemeinsam mit der Worlddancer Pläne für die folgenden Tage geschmiedet.

Für den nächsten Mittag hatte Heike schon 2 Moorings in Spanish Wells reserviert. Nach einem kurzem Bad nach dem Frühstück ging es Richtung Russel Island. Im Süden der Insel kann man auf 2 bis 3 Meter Wassertiefe wunderbar Ankern und so wurden die beiden Moorings wieder storniert. Die 25 Dollar pro Tag können wir auch der örtlichen Gastronomie zukommen lassen. 🙂

In den folgenden Tagen erkundeten wir die Insel, bestaunten das gewaltige Riff im Norden, entdeckten traumhafte Strände und Badebuchten. Einen Tag lang hatten wir uns sogar ein Golf Car gemietet und unser Aktions Radius war so um einiges gewachsen. Das besondere an Spanish Wells und Russel Island ist, das es vom Massentourismus vollkommen verschont ist. Keine Hotelburgen, keine Kreuzfahrer, keine Charterflotten. Einfach nur jede Menge nette Menschen welche beim Vorbeifahren unentwegt grüßen und wenn man zu lang ungläubig am Straßenrand steht hält das nächste Golf Car an und fragt ob man irgendwo hin mitgenommen werden möchte.

Nach 5 Tagen ging unsere Fahrt weiter in Richtung Süden. Wir passierten den Current Cut 2 Stunden nach Hochwasser Nassau so ganz ohne Current und hatten fast einen Anlieger Kurs nach Rainbow Cay. Von hier aus geht es Morgen weiter nach Rock Sound und nach ein paar Tagen wollen wir in die Exumas nach Norman Cay. Davon werden wir dann wieder hier berichten. Nun folgen noch ein paar Bilder für Euch. Wir wünschen Allen Lesern einen schönen Sonntag.

Ankerfeld von Marsh Harbour , bei dem Wetter wird es Zeit dass wir in den Süden kommen 🙂

Hier die Übersicht von unserer Fahrt von den Abacos zu Eleuthera

einmal um das Riff und dann im Windschatten der Inseln ankern, ganz rechts wird es schon wieder flach 🙁

im Norden ist es noch recht kühl

laaaange Zufahrt zur Kirche

 

In so einem Geschoss wäre die Strecke schnell zu schaffen 🙂

für die Vermietung stehen leider nur diese gemäßigten Renner zur Verfügung

Moni erkundet den Piknikplatz der Einheimischen

Enge zwischen Russel Island und Spanish Wells

Gruppenfoto mit Heike und Herwig von der Worlddancer II

unsere mora vor Anker

Palme im Wind

knietiefes Wasser bis zum Ende der Bucht

Fototapete

ideales Kite Revier zwischen Außenriff und Strand

die Küche im Budda

hier investieren wir das gesparte Geld für die Mooringtonne

auf der Fahrt in den Süden der Insel passieren wir den Current Cut, jede Menge Verkehr in der engen Durchfahrt und am Rand wird es richtig flach 🙁  , der schwarze Punkt sind wir

und so sieht das zugehörige Bild in Natura aus

Angekommen auf den Bahamas

Nach einer sehr ruhigen, fast windstillen Nacht sind wir am Freitag Morgen vor der kleinen Insel Little Grand Cay vor Anker gegangen und haben nach dem Frühstück die Zeit genutzt um uns bei den Offiziellen anzumelden, unser Crusing Permitt zu bezahlen (300US$) und eine Telefonkarte zu besorgen. Jetzt beginnen wir mit der Erholung! 😎😎😎🇧🇸🇧🇸