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San Juan – Hauptstadt von Puerto Rico

Puerto Rico ist ein seltsames Land: es gehört zu Amerika ist aber kein amerikanischer Bundesstaat, die Währung ist der US-Dollar, man spricht und schreibt überwiegend spanisch aber das ungewöhnlichste ist, die Puerto-Ricaner dürfen nicht bei Wahlen die das große Amerika betreffen teilnehmen. So durften sie auch nicht den amerikanischen Präsidenten wählen. 🙁

Vor einer Woche haben wir vor der Hauptstadt von Puerto Rico angelegt und wollten dieses seltsame Land kennenlernen. Nach einem Monat ankern gönnten wir uns einen Hafen in San Juan. Der Club Nautico ist mit ca. 55 € pro Tag vor der Hauptstadt nicht gerade günstig, aber wir müssen mal wieder Wasser, Saft, Milch etc. in großen Mengen bunkern und dies mit dem Dinghy zu machen ist äußerst mühsam, außerdem brauchte die mora und wir eine gründliche Süßwasserreinigung. Die Marina liegt nicht weit von der lebendigen Altstadt entfernt und so stürzen wir uns in den Trubel. Es ist alles ein bisschen Spanisch. Es gibt wieder guten Kaffee, die Ernährung besteht nicht nur aus Burgern und die Lebensmittelpreise bewegen sich im normalen Bereich. Es gefällt uns hier sehr gut.

Puerto Rico ist die erste Insel der großen Antillen und war strategisch äußerst wichtig. Hier konnten die Schiffe aus Europa neuen Proviant aufnehmen und es gab Wasser in ausreichender Menge. So begannen die Spanier recht bald die Hauptstadt der Insel besonders zu schützen. Die Altstadt ist umgeben von zwei großen Castillos aus der Zeit der spanischen Herrschaft über die karibischen Meere. Beide können für US$ 5.00 besucht werden – wie günstig. Sie sind gut erhalten und so begaben wir uns in die spanische Geschichte. Der Bau der Forts begann 1539 und widerstand unzähligen Angriffen. Erst 1898 wurden sie im Spanisch – Amerikanischem Krieg von den Amerikanern eingenommen. Die Altstadt von San Juan ist sehr sehenswert und hat noch einiges mehr zu bieten. Wir wären gerne länger geblieben um das Land ausführlicher kennenzulernen aber die Hurrikan Saison sitzt uns im Nacken.

Am Donnerstag den 25.5. geht es für uns weiter Richtung Nordwesten. Nicht wie geplant über die Bahamas sondern direkt nach Florida – Palm Beach. Nach reiflicher Überlegung war uns die Zeit die wir auf den Bahamas verbringen konnten zu kurz und zu teuer. Ein Crusing Permit für die Bahamas kostet US$ 300. Man darf sich in dem Land dann maximal 90 Tage aufhalten. Wir hätten jetzt nur ca. 3 Wochen dort bleiben können. Wir werden uns nach der Hurrikan Saison die Zeit nehmen, das Land mit den ca. 2000 Inseln zu besuchen.

Castillo El Morro an der Einfahrt zum riesigen Hafen von San Juan gelegen

eines der vielen Mosaik Bilder an der Verbindungsstrasse von New und Old San Juan

Karte der Altstadt mit den außenliegenden Castillo El Morro im Westen und San Cristobal im Osten, weiter in Richtung Osten sind heute dutzende Hotels und Wolkenkratzer

die Flaggen über dem Castillo: USA, Puerto Rico und das Burgunder Kreuz – die spanische Militär Flagge

heute werden die dicken Mauern der Festungen zum Sonnenbaden benutzt

das Capitol im Regierungsbezirk, da muss der Architekt seine Pläne wohl 2 mal verkauft haben 🙂

der neue Teil von San Juan, so wird es wohl auch in Florida aussehen…

Virgin Islands

Am 30.04. um 16:00 Uhr verlassen wir die Simpson Bay Lagoon durch die Klappbrücke und setzen Segel mit Ziel Virgin Gorda auf den BVI´s. Der Wind kommt anfangs mit 12 kn von achtern und wir segeln mit gut 5 kn Speed dem Sonnenuntergang entgegen. Im Laufe des Abends nimmt der Wind weiter zu und wir segeln ohne große Anstrengung über 6,5 kn. Das ist zu schnell. Wollen wir doch nicht vor 7:00 Uhr ankommen weil die Zufahrt zum North Sund mit ein paar Riffs gespickt ist und diese ohne ordentliches Tageslicht leicht zu einem Problem für uns werden könnten. So reffen wir mehrfach unsere Segel bis wir nur noch mit einem kleinen Rest von Vorsegel unsere Sollgeschwindigkeit von 5 kn erreichen. Die Nacht verläuft ohne nennenswerte Vorkommnisse. Ich höre Musik und Moni beobachtet in ihrer Wache Sternschnuppen und isst mir meine letzten Chips weg. 🙁 Pünktlich um 8:00 Uhr fällt der Anker in der Gun Creek Bay und wir starten den Tag mit einem gemütlichen Frühstück. Um 9:00 Uhr fahre ich mit dem Dinghi zum Einklarieren an Land. Das ganze kostet US$ 10.00 für die Customs und US$ 0.20 für 2 Formulare bei der Immigration. Später erfahre ich dass wir mit den US$ 10.00 an der unteren Grenze lagen. Es werden je nach Laune auch schon mal US$ 40.00 verlangt. Am Ausgang treffe ich einen Segler aus Thüringen mit seinem Sohn. Er verrät mit das WIFI Passwort für den Bitter End Yacht Club (BEYC) und als wir am Abend noch einmal an seinem Boot vorbeifahren erfahren wir von seiner Frau auch noch den Zugang zum Netz auf Anegada und erhalten ein paar Tipp´s zu den einzelnen Inseln und den schönsten Schnorchel Spots. Unter Seglern hilft man sich wo es geht. 🙂

Nach dem Einklarieren verlegen wir uns und ankern im Westen von Prickly Pear Island. Wir schwimmen in türkis blauem Wasser, genießen den Tag und holen etwas Schlaf der letzten Nacht nach. Am nächsten Tag besuchen wir zuerst den Yacht Club von Bitter End, testen die Hängematten, trinken hervorragenden Eiskaffee für US$ 7.00 pro Plastikbecher und am spätem Nachmittag fahren wir zum Sundowner zu Saba Rock. Eine ganz kleine Insel welche komplett mit einem Nobel Hotel inkl. Restaurant bebaut ist. Am Abend werden zur Unterhaltung der Gäste Fische am Steg gefüttert. Es handelt sich um bis zu 1,80 m große Tarpune, welche sich eine hervorragende Überlebensstrategie ausgedacht haben. Sie bestehen zu 95 % aus Knochen und sind so fast ungenießbar. Um so besser zu genießen ist der Rumpunsch. Und er wird zur Happy Hour zu sagenhaften US$ 5.00 verramscht. 🙂 Da ist noch Geld für einen 2. in der Bordkasse. Wenn jemand von euch mal Urlaub auf Saba Rock machen möchte; die Zimmerpreise liegen zwischen US$ 450 und US$ 800.

Am 03.05. setzen wir bereits um 8:00 Uhr Segel mit dem Ziel Anegada. Dies ist die nördlichste Insel der BVI´s und sie ist mit einem riesigem Riff umgeben. Zwischen Pomato Point und Setting Point liegt eine betonte Zufahrt zur Bucht. Die Bucht ist leider mit dutzenden Mooringtonnen (am Grund verankerte Bojen mit Öse zum Festmachen des Schiffes / Kosten zwischen US$ 30.00 und US$ 40.00 / Nacht) belegt. Das betonte Fahrwasser und die Mooringtonnen machen die kleine Insel zu einem begehrten Ziel der vielen Charter Katamarane. So ist es auch kein Wunder dass bereits am frühen Vormittag der Horizont voller weißer Segel ist und alle nach Norden wollen. Wir haben Glück und finden um 10:30 Uhr auf Anhieb einen schönen Ankerplatz in 3 Meter tiefen Wasser östlichen von den ganzen Mooringtonnen mit freiem Blick in Richtung Sonnenaufgang. O.K.: Die Sonne geht hier um 5:45 Uhr auf, das ist für mich zu früh. 🙂

Es dauert nicht lang und die Crew der Kyla kommt mit dem Schlauchboot vorbei und holt uns zum Landgang ab. Weil Moni ja schon einmal auf der Insel war wird sie zu unserer Reiseleiterin erkoren. Diesen Fehler hatten wir auf Dominica schon einmal gemacht. 🙁 Laut Reiseführer und laut Moni soll es auf der Insel einen Salzsee mit vielen Flamingos geben. Wir starten in der prallen Mittagssonne unseren Marsch in Richtung Salzsee. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir tatsächlich einen kleinen Aussichtspunkt. Nur die Flamingos wissen nichts davon dass sie hier auf uns zu warten haben. 🙁 So wandert die Truppe mit hängenden Köpfen über die kochend heiße Betonpiste wieder zurück in Richtung Ankerplatz. Zum Glück finden wir unterwegs einen kleinen Imbiss mit kaltem Carib-Bier für nur US$ 3.00 und sagenhaft guten Rippchen mit Reis und Salat für US$ 7.00 Da habe ich doch kurz überlegt ob ich mir eine 2. Portion bestellen soll. So gestärkt verwerfen wir auch den Gedanken die Reiseleiterin an der nächsten Palme aufzuknöpfen und wir suchen am Strand nach einer Bar für den Nachtisch. (Ralph)

Am anderen Morgen verlassen wir gleichzeitig mit der Kyla die Insel. Da wir den gleichen Kurs Richtung The Baths auf Virgin Gorda setzen, vereinbaren wir unterwegs ein Fotoshooting unserer Schiffe unter vollen Segeln zu machen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, hat das gut geklappt. The Baths im Süden von Virgin Gorda sind große Felsbrocken, die auf dem Strand getürmt sind als hätte ein Riese mit ihnen gewürfelt. Man klettert zwischen den Klippen wie durch Höhlen oder steigt darüber hinweg oder geht durchs Wasser – ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene.

Unser nächster Stopp ist Cooper Island – Manchioneel Bay – nichts besonders, Peter Island – Little Harbour-Bay – sehr idyllisch und einsam, schöne Schwimm- und Schnorchelbucht, guter Ankergrund. Auf den Weg nach Norman Island haben wir einen kurzen Schnorchelhalt bei Pelican Island gemacht. Ralph hat gedacht er schwimmt im Aquarium, klares Wasser, Korallen und viele Fische. In Peter Island lagen wir in „The Bight“ an einer Mooringtonne. Im die Ecke sind die Cave´s. Dort gibt es Höhlen und Steilküste und es ist ebenso ein Schnorchelhotspot. Wir fuhren mit dem Dinghi hin und gingen ins Wasser. Auch hier klares Wasser und viele Fische. Am Ende des Tages ging es zur Happy Hour in die Bar und es gab Painkiller für US$ 5.00. Ein schöner Tag ging zu Ende.

Am 9. Mai segelten wir nach Little Jost van Dyke und ankerten vor Sandy Spit, eine winzige Insel, mit nichts außer Palmen und Sandstrand. Innerhalb von 10 Minuten hat man die Insel umrundet. Tagsüber ankerten ein paar Charterkatamarane aber abends waren wir alleine. Zum ersten Mal schorchelte ich mit einer Schildkröte und Ralph hatte ein schnelles Internet. Mit dem Dinghi fuhren wir an Land zu Foxy´s Taboo , eine Strandbar und gingen weiter zu dem Bubbly Pool. Das ist eine winzige mit Steinen geschützte Bucht in die die Meereswellen reinspülen. Den Spaziergang hätten wir uns sparen können, den wer schon mal an der portugiesischen Atlantikküste war, für den ist das hier ein Babypool und außerdem wurde Ralph von Mücken überfallen. Zurück in Foxy´s Taboo, natürlich pünktlich zur Happy Hour, genossen wir einen Cocktail aus richtigen Gläsern. In den meisten Strandbars gibt es die Getränke nur in Plastikbechern. Nach 2 Tagen Idylle ging es für uns weiter nach Jost van Dyke in die „Foxy-Bucht“ Great Harbour. Was für ein Gegensatz zu Little Jost van Dyke: Die Bucht war voller amerikanischer Chaterkat´s, die Preise beim Foxy völlig überteuert und die Kappe von meinem Bruder, die er vor 10 Jahren an die Decke gehängt hat, war auch nicht mehr da. Ich hatte das schöner in Erinnerung, aber vielleicht hatten wir schon zu viele andere schöne Plätze gesehen. Hier blieben wir eine Nacht, tanken am anderen Morgen Wasser, für US$ 20.00 gibt es 200 Liter, und weiter ging es nach St. John zu den US-Virgin Island. Im Nachhinein war für uns der Ankerplatz vor Sandy-Spit der schönste Ort der BVI´s. Sonnst waren sie für uns zu voll, zu touristisch und zu teuer. Es gab zwar einzelne Buchten die noch einsam sind und das Wasser ist überall sauber und klar. Nur zur Happy-Hour Zeit konnten wir uns ein Cocktail leisten und gut das wir in St. Maarten gebunkert hatten, ein Papp-Brot kostet US$ 5.00 und Essengehen war in der Bordkasse überhaupt nicht drin. Durch die vielen Charterer aus den USA sind die Preise versaut. Bei einer Woche Urlaub im Jahr darf ein Lobster Essen für die 10köpfige Crew schon mal US$ 1000.00 inklusive Getränken kosten.

Auf St. John, der ersten Insel der US-Virgin Island´s, angekommen machten wir in der Salomon Bay an einer Nationalparktonne für US$ 26.00 die Nacht fest. Wir hatten gehört, dass man in der Cruz Bay (Zoll und Immigration-Hafen) nicht gut ankern kann. So fuhren wir mit dem Dinghi zum Anmelden und betraten zum ersten mal amerikanischen Boden. Unsere Fingerabdrücke wurden abgenommen und mit dem Pass verglichen und ein Foto wurde gemacht. Ab jetzt sind wir registriert und dürfen uns nichts mehr zu schulden kommen lassen. Am nächsten Tag ging es weiter nach St. Thomas in die Bucht vor Charlotte Amalie, die Hauptstadt der Insel. Das Eiland gehörte bis 1917 zu Dänemark und wurde von den Amerikaner für 25 Millionen US$ von den Dänen gekauft. Viele Straßennamen und Gebäude erinnerten noch an die Zeit vor 1917. Die Preise wurden wieder erschwinglich und auch der ganze Chartertourismus ließ nach. Man war wieder unter Langfahrtensegler. Wir ankerten noch in der Honeymoonbucht vor Water Island bevor es zu den spanischen Jungferninseln weiterging.

In Culebra angekommen ankerten wir in der Ensenada Honda, eine sehr gut geschützten Bucht vor der kleinen verschlafenen Hauptstadt. Zu erst mussten wir auch hier wieder zum Zoll, obwohl es zu Amerika gehört, aber alles ging entspannt und freundlich zu und der Officer gab uns noch ein paar Tipps für die Weiterreise und das Anmelden in Amerika. Hier erhielten wir auch für US$ 37.00 das Crusing Permit für die gesamten USA. Ab jetzt darf unsere mora ein Jahr in amerikanischen Gewässern segeln. Hier gefiel es uns sofort. Man spricht spanisch und englisch. Das Dinghy-Dock-Restaurant ist voll auf die Langfahrtensegler eingestellt. Es gab ein schnelles Wifi-Netz, ein Bier kostet nur US$ 2.50, ein Kaffee oder ein Eiskaffee jeweils US$ 1.00. Da fühlten wir uns wohl. Wir trafen den ein oder anderen Segler wieder, z. B die französische Yacht „Orpao“ mit Bruno und Frederique die seit den BVI´s fast immer an den gleichen Stellen waren wie wir. In Puerto Rico lernten wir uns dann richtig kennen und stellten fest, das sie auch uns immer bemerkt hatten. In Culebra fuhren wir mit dem Dinghy zum „Melones Beach“ zum schnorcheln. Ein einsamer Sandstrand mit klarem Wasser aber leider nicht ganz so viele Fische wie in den BVI´s. Die Insel hat uns gut gefallen und wir hätten gerne noch die anderen spanischen Jungferninseln besucht, aber wie müssen uns beeilen. Die Hurrikansaison sitzt uns im Nacken und wir müssen weiter Richtung Norden. Nächster Halt war in Puerto Rico. Darüber mehr im nächsten Blogeintrag der in Kürze erfolgt – versprochen!!!! (Moni)

Die Gastlandflagge wird gehisst

nach 10 Jahren wieder an bekannten Stränden angekommen

die Anlage vom Bitter End Yacht Club – wenn der Urlaub mal etwas teurer sein darf

die Hängematten darf jedermann benutzen

es gibt schlechtere Plätze für die Mittagsruhe

Saba Rock; eine Insel, ein Hotel, eine Bar

die Tarpune von Saba Rock warten auf ihre tägliche Fütterung

wir haben die nördlichste Insel der BVI´s erreicht

dutzende Chartersegler liegen hier an den Mooringtonnen und freuen sich auf das abendliche Lobster Essen

wir sind noch guter Dinge und brechen zu den Flamingos auf

den Aussichtspunkt haben wir gefunden – Flamingos waren keine zu sehen 🙁

die Truppe braucht Mineralien

mora unter Segeln

The Bath – ein Haufen riesiger Kieselsteine am Strand

ideal zum Klettern, Schnorcheln, Verstecken…

… Fotografieren …

… und Posen geeignet

Sonnenuntergang hinter Tortola, aufgenommen von Little Harbour auf Peter Island

Cocktail im Glas auf Normen Island- schmeckt gleich doppelt so gut

Sandy Spit, ein kleiner Haufen Sand im Meer

Moni schnorchelt über unseren Anker und prüft ob er sich gut in den Sand eingegraben hat

am Abend haben wir die kleine Insel ganz für uns Allein

nach einem Regenguss muss das Wasser aus dem Dinghy – macht aber mehr Spass als Auto Freikratzen nach einer kalten Nacht im Mai

man beachte das Schild

was war hier noch einmal verboten???

Mangroven

mal wieder ein Sundowner im Glas

Vollmond über Sandy Spit

Pirat auf Jost van Dyke

wir erreichen die US Virgin Islands

und auch hier gibt es ganz ansehnliche Nummernschilder

in Erinnerung an alte Zeiten weht hier auch die dänische Flagge

die Strassennamen erinnern noch an die Zeit vor 1917

das Bier kommt vom Mutterland und wird wieder bezahlbar

die wichtigste Bebauung auf Culebra – das Dinghy Dock

über Barbuda nach Sint Maarten

Auf Antigua haben wir 2,5 Wochen nur geankert, daher war mal wieder ein Hafentag angesagt um Süßwasser zu tanken. Wir haben einen Süßwassertank von 350 Liter. Das bedeutet das wir im Durchschnitt ca. 20 Liter pro Tag für kochen, spülen und Körperpflege verbrauchen (Klo wird mit Salzwasser gespült). Unsere Wahl fiel auf Jolly Harbour. Dort gab es den größten Supermarkt auf Antigua mit akzeptablen Preisen. Mit Wasser und vollen Kühlschrank ausgerüstet machten wir uns auf den Weg zu der ca. 30 sm entfernten Insel Barbuda. Eine kleines Eiland weiter Richtung Norden welches gemeinsam mit Antigua einen Staat bildet.

Vor der Low Bay viel unser Anker in türkisgrünes Wasser. Vor uns ein 20 km langer, feinster und leicht rötlicher Sandstrand mit nichts außer eine paar Palmen und verlassenen Liegestühlen. Hinter dem Sandstrand fängt eine recht große Lagune an. Um zu der „Hauptstadt“ der Insel zu kommen, funkt man am besten ein Taxiboot an. Zusammen mit der Crew der Kyla haben wir diesen Dienst in Anspruch genommen. Wir mussten noch ausklarieren und außerdem wollten wir in den Mangrovenbüschen der Lagune eine der größten Brutkolonien der Fregattvögel besichtigen. Mit George Jeffrey, dem besten Guide der Insel, fuhren wir in die Stadt. George lief mit uns die 3 Stationen zum ausklarieren ab, die wir ohne ihn nicht gefunden hätten, und er fuhr uns mit seinem Boot auch zu den Nistplätzen der Fregattvögel, die ohne Führer nicht besucht werden dürfen. Er erklärte uns, dass am Gefieder der Jungvögel erst nach 2 Jahren zu erkennen ist ob sie Männchen oder Weibchen sind, zeigte uns wie die Männchen und die Weibchen ausgewachsen aussehen und wann und warum die Männchen ihren berühmten roten Hals bekommen. Man merkte ihm mit jeden Satz an, wie Stolz er auf seine kleine Insel ist und das er dort geboren wurde. Auf der Insel gibt es keinen großen Tourismus, keine Kreuzfahrer, nur eine kleine Hotelanlage für Honeymoon-Reisende und nach den Bewohnern der Insel wird das auch so bleiben. Nur wer auf Barbuda geboren ist darf auch Land erwerben und dieses bebauen. Dieses Gesetz schützt vor den großen Investoren der Touristikbranche. Die Fahrt mit George kostete gerade mal US$ 74,00 für 4 Personen und dauerte insgesamt 4 Stunden.

Nach 3 Tagen Natur und Idylle pur hieß es für uns wieder Anker auf Richtung Sint Maarten. Die 80 sm segelten wir bei besten Voraussetzungen durch die Nacht. Um 7:00 Uhr machten wir vor der Brücke der Simpson Bay kurz halt. Die Brücke öffnete um 9:30 Uhr und so konnten wir vor Anker kurz frühstücken bis es in die Bucht reinging. Wir verlegten uns an einem Steg der Simpson Bay Marina. Wir wollten bevor wir zu den Jungferninseln segelten unser Boot nochmal gründlich reinigen und die Wassertanks auffüllen. Der Plan war an sich nicht schlecht, nur stimmten die Liegeplatzgebühren nicht mit unseren Informationen überein. Dazu kamen noch Nebenkosten wie pro Tag US$ 5,00 für Müll sowie Wasser und Strom. Insgesamt zahlten wir für 2 Tage Hafen fast US$ 170,00 – ein teurer Spaß. Als wir uns dann in die Bucht zum kostenlosen Ankern verlegten erfuhren wir, dass dort ein Wasserboot vorbeikommt um die Süßwassertanks der Segler für US$ 0,08/Liter zu füllen. Sehr ärgerlich!

In der Simpson Bay Lagoon gibt es alles was das Seglerherz höher schlagen lässt: große Marinegeschäfte, Waschsalons, nette Kneipen mit Happy-Hour, in der das Bier nur einen Dollar kostet (Laggoonie´s) und Lebensmittelgeschäfte. Wir wussten, dass es in den BVI (British Virgins Island) alles sehr, sehr teuer ist und so bunkerten wir nochmal unseren Kühlschrank voll.

Natürlich durfte auch ein Abstecher zur Cocktailbar an der Flughafenlandebahn nicht fehlen. Die großen Urlaubsflieger landen unmittelbar über unseren Köpfen bzw. beim Start bläst einen die Düsenkraft der Jets ins Gesicht. Vor fast 10 Jahren war ich mit meinem Bruder Rainer und meiner Freundin Babsi auch schon an dieser Stelle. Damals flogen wir weiter nach Tortola um in den BVI´s zu segeln. Einer meiner schönsten Segeltörns. Wer hätte damals gedacht, das ich diesen Ort noch einmal sehe und auf eigenen Kiel die Virgin Islands besegeln kann. Aber dazu mehr im nächsten Blogeintrag.

Grillen nach dem Einkauf in Jolly Harbour

mora in der Deep Bay

wir erreichen Barbuda

Ralph nimmt einen Teil des 20 km breiten Sandstrandes in Besitz und erklärt in zu mora-Beach

gemeinsam mit George und der Crew der KYLA warten wir auf die Beamtin des Emigration Office

junger Fregattvogel

Fregatt Weibchen – an dem hellen Brust Gefieder zu erkennen

Mutter mit Sohn oder Tochter, das sehen wir erst wenn die Tiere 2 Jahre alt sind

George – Fischer, Vater von 8 Kindern (6 auf dem College bzw. zum Studium in Griechenland) und bester Naturkenner auf Barbuda

Traumpaar an endlos langem Strand

Moni mit der Crew der KYLA am mora-Beach

viel Platz zum Spazieren

Warnung an der Start- und Landebahn von SXM

Flugplan auf dem Surfbrett

Moni lässt sich beim Start einer Boeing 737 die Beine Sandstrahlen

Jet im Landeanflug, gefühlt zum Greifen nah

Junggesellinnen Abschied auf St. Maarten

Antigua

April 2000: Gemeinsam mit 5 Segelfreunden aus Solingen mache ich mich auf in die Karibik um an der Antigua Sailing Week teilzunehmen. Nach 3 Wochen Segeln in den Gewässern zwischen St. Martin und Antigua stand für uns alle fest; es war eine traumhafte Zeit in einem der schönsten Segelgebiete der Karibik und wir hatten den Plan nach 10 Jahren noch einmal an der ASW teilzunehmen. Doch wie das so ist, Pläne ändern sich, Freunde gehen andere Wege und leider sind auch nicht mehr alle von damals unter uns. Aber mein ganz persönlicher Traum war es all die Jahre, noch einmal nach Antigua zu segeln.

 April 2017: Wir stehen früh morgens nach einer unruhigen Nacht in der Ankerbucht von Deshaies auf und setzen die Segel mit Ziel English Harbour auf Antigua. Nur noch 40 Meilen und ich kann Moni all die schönen Plätze und Ankerbuchten aus meinen Erzählungen endlich einmal zeigen. Die Fahrt nach Antigua verläuft recht sportlich mit bis zu 30 kn Wind, Regenschauern vom Feinsten, wir müssen kreuzten weil der Wind immer mehr nach Nord dreht und es landen auch ein paar Wellen im Cockpit. Doch am Ende des Tages scheint wieder die Sonne, unsere Sachen trocknen und wir erreichen gegen 17:00 Uhr die Bucht von Falmouth Harbour. Diese Bucht ist um einiges größer als English Harbour und wir finden auch recht bald einen schönen Platz zum Ankern. Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Dingi zur Marina und gehe zum Nelson´s Dockyard zum Einklarieren. Die Anlage stammt aus dem 18. Jahrhundert und beherbergte in English Harbour als Hurikan Hole die Flotte der Engländer. Benannt ist die Anlage nach einem der bedeutendsten Seefahrer, Admiral Nelson. Wer an der Geschichte der Engländer als Seefahrt Nation interessiert ist sollte sich die Links einmal in Ruhe durchlesen. Viele Gebäude im Nelson´s Dockyard kommen mir bekannt vor, einige sind in den letzten Jahren noch restauriert wurden. Das Einklarieren geht mittlerweile über einen Computer. Damals habe ich fast eine Stunde zum Ausfüllen der ganzen Dokumente benötigt. 🙂 Zurück auf dem Boot lade ich Moni ins Dingi und zeige ihr die Umgebung. Anfangs war sie noch etwas skeptisch, aber es hat nicht lang gedauert und sie konnte meine Begeisterung teilen. Hier dreht sich Alles um´s Segeln. Das wissen natürlich auch die Schönen und Reichen und so liegen in den 3 Marinas rund um die Bucht einige wirklich große Yachten. 200 Fuß und mehr sind keine Seltenheit. Zusätzlich sind noch einige J Class Yachten vor Ort. Dies sind teils restaurierte und teils nachgebaute Yachten aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit ihnen wurde um den berühmten Americas Cup gesegelt. Hier werden sie ab dem 19. April an der Antigua Classic Week teilnehmen. Und dafür dass Antigua so beliebt ist, halten sich die Preise doch noch im Rahmen. Ein Bier oder der Rumpunsch kosten zur Happy Hour keine 2 Euro und das Ankern in den Buchten ist umsonst. Da haben wir z.Bsp. in so manch einer Bucht in Kroatien deutlich mehr bezahlt.

In den folgenden Tagen besuchten wir noch Shirley Heights zum Sundowner mit Barbecue und Steelband. Wir ankerten in der Marmora Bay als einzige Yacht. Hier hat mittlerweile eine noble Hotelanlage die kleine Kneipe von vor 17 Jahren verdrängt. Wir lagen 3 Tage vor Green Island an einer kostenlosen Mooringtonne und schnorchelten am Riff welches die Nonsuch Bay vom Atlantik trennt. Auf der Rückfahrt legten wir einen kurzen Stopp in Falmouth zum Einkaufen ein und nun liegen wir im Westen der Insel in der Deep Bay. Und weil es heute den ganzen Tag regnet habe ich mich aufgerafft und diesen Bericht geschrieben. Wenn morgen wieder die Sonne scheint geht´s zum Schnorcheln an das Wrack der Andes welche hier in der Mitte der Bucht auf Grund liegt.

English Habour im Vordergrund, Falmouth Habour im Hintergrund

Steelband auf Shirley Heights

Sundowner der seinem Namen alle Ehre macht

und so geht die Sonne unter wenn man(n) sie ordentlich verabschiedet!

irgendwo da unten liegt unsere mora vor Anker

einsam inmitten der Marmora Bay

um die halbe Bucht befindet sich jetzt eine noble Hotelanlage

die Anlage passt gut in die Landschaft

es wird sich um das Wohl aller Gäste gekümmert

die Liegen laden zu einem Mittagsschlaf ein

Schlauchbootwerbung vor Green Island

hinter dem Riff liegt Europa 🙂

Glasklares Wasser

da werde auch ich zur Wasserratte

Von Dominica nach Guadeloupe über Les Saintes

In den letzten 3 Tagen die wir noch im Norden von Dominica waren, planten wir eine Wanderung auf eigene Faust durch den Regenwald. Wir informierten uns im Internet und im Crusing Guide von Chris Doyle und fanden einen Rundweg von 4 Stunden, der als „easy“ gekennzeichnet war. Der „Waitukubuli National Trail“ der durch ganz Dominica führt ist insgesamt 184 km lang und gut ausgeschildert. Die Crew der Kyla und wir wanderten einen Teil von Sektion 11 dieses Nationaltrails, der uns entlang von aufgegebenen Bananenfarmen und wirklich mitten durch den Regenwald führte. Da Dominica eine Insel mit 7 Vulkanen ist führte der Weg über Höhen und wieder runter und wieder hoch und wieder runter. Das ganze bei gut 30°C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Teilweise war am Weg ein Seil als Kletterhilfe für den Hang gespannt. Der Weg war natürlich glitschig (Regenwald!). Wir möchten nicht wissen wie die Wege mit dem Level „difficult“ bzw. „very difficult“ aussehen. 🙁 Auch die Zeitangaben mit 4 Stunden hätte nur mein Bruder Manfred, der Extremläufer, geschafft. Nach über 5 Stunden befanden wir uns an einer Hängebrücke über den Picard River. Der Fluß lockte uns mit seinem kühlen und sauberen Wasser und so kletterten wir die Uferböschung hinab und stürzten uns ins kühles Nass. Was für ein Genuß!! So abgekühlt verließen wir den Nationaltrail und waren am späten Nachmittag fix und fertig am Schiff. Am nächsten Tag besuchten wir noch das Fort Shirley aus der Zeit der Kriege zwischen England und Frankreich über die Vorherrschaft auf den karibischen Inseln.

Als Nächstes segelten wir die knapp 20 sm bei guten Bedingungen zu den Iles des Saintes. Dies sind ein paar kleine Inseln südlich von Guadeloupe. Wir machten in der Bucht vor Terre Den Haut an einer Boje fest. Die Insel ist ganz hübsch, es gibt schöne Badebuchten und das Fort Napoleon. Alles ist auf den Tages-Tourismus von Guadeloupe ausgerichtet. Ab 9 Uhr lassen die Fähren die Besucher an Land und ab 16 Uhr werden sie wieder eingesammelt. Es ist spannend das Treiben zu beobachten. Wir verbrachten ein paar Tage mit Strandurlaub, Schnorcheln und Besichtigungen. Dann hieß es wieder Abschied nehmen, denn wir brauchten Trinkwasser. Das Ziel hieß Marina Rivere Sens im Süden von Guadeloupe. In der Marina war es am Wochenende sehr laut. Eine Disco am Hafengelände dröhnte mit ihrer Musik bis teilweise 6 Uhr morgens und raubte uns den Schlaf. So schnell wie möglich verließen wir die Marina in Richtung Norden. Unser Plan war bei den Pigeon Island im J. Cousteau Nationalpark zu schnorcheln. Aber daraus wurde nichts. Der Anker hielt nicht beim ersten Versuch und das Ankerfeld war sehr eng mit Booten belegt. Also weiter Richtung Norden in die Bucht von Deshaies. Dort fanden wir einen Ankerplatz ziemlich weit Draußen auf fast 17 Meter Tiefe aber es sollte nur für eine Nacht sein, denn am Dienstag den 4. April segelten wir nach Antigua. Dazu mehr beim nächsten Blogeintrag.

unsere Wanderung beginnt

noch schauen alle fröhlich drein

das Lachen wird anstrengender

nach 5 Stunden ist das Lachen gestellt

diese Abkühlung tut gut

Blick von Fort Shirley über die Ankerbucht

mit reichlich Feuerkraft wurde die Bucht vor ungebetenen Gästen beschützt

ein großer Teil der Anlage ist liebevoll restauriert

der andere Teil wird von der Natur zurückerobert

nach 200 Jahren herrscht etwas Renovierungsstau

Blick auf das Ankerfeld vor Terre de Haut

Fort Napoleon

mit Abstand die friedlichsten Bewohner der Marina Rivere Sens