Archiv der Kategorie: Saison 2017

Hurrikane IRMA zieht über unsere mora

Der größte, jemals im Nordatlantik beobachtete Hurrikan Irma, hat eine Schneise der Verwüstung durch die Karibik gezogen. Die Infrastruktur auf der schönen Insel Barbuda welche wir noch im Mai besuchten und die uns mit ihrem kilometerlangen, leicht rötlichen Sandstrand, den Mangroven und den darauf nistenden Fregattvögeln auf ewig in Erinnerung bleiben wird, ist zu nahezu 100 % zerstört. Die bei Langfahrtseglern so beliebte Simpson Bay auf St. Maarten mit den vielen Yachtausrüstern sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Der Bitter-End-Yachtclub auf den BVI´S in dessen Hängematten wir gelegen haben ist Geschichte und wir wissen nicht ob es Little Jost van Dycke noch gibt mit ihrer kleinen vorgelagerten Insel Sandy Split, wo wir uns so wohl gefühlt haben. Es ist eine traurige Bilanz für die Menschen und die Natur.

Unsere mora liegt an der Ostküste kurz oberhalb von Florida und wir haben das ganze Wochenende bis einschließlich Montag den Kurs von Irma verfolgt. Es stand lange Zeit nicht fest, wie heftig der Wind und die Wassermassen auf unsere Marina treffen werden. Das der Sturm zu uns kommt stand fest, nur nicht in welcher Stärke? Wir waren so froh, das Jo und Margit von der Kyla vor Ort waren und sich auch um unsere mora gekümmert haben. Sie prüften alle Leinen, verstauten noch einige Gegenstände sturmsicher und hielten uns die ganze Zeit telefonisch auf dem Laufenden. Wir können den beiden nicht genug danken!!!

Die Marina mit ihren über 300 Schiffen hat den Sturm heil überstanden. Kein Steg hat sich von der Verankerung gelöst. Unserer mora ist nichts passiert. Die Marina ist tatsächlich ein Hurrican-Hole. Das können wir nun bestätigen.

Im Ort Brunswick sind eine ganze Reihe Straßen überflutet, es liegen zum Teil Strommasten und Palmen auf den Straßen, einige Dächer sind davongeflogen und bis zum Wochenende gilt von Mitternacht bis 6:00 a.m. eine Ausgangssperre zum Schutz vor Plünderungen. Doch damit ist der Ort im Vergleich zum Süden von Florida noch ganz gut weggekommen. Nun atmen wir kurz durch und sind froh nochmal davongekommen zu sein. Aber es ist nur ein kurzes Durchatmen. Der nächste Hurrikan Jose ist zur Zeit nordöstlich der Bahamas und es ist noch nicht klar wohin er in den nächsten Tagen zieht. Also weiterhin Daumendrücken!

Im Anschluss noch ein paar aktuelle Bilder aus Brunswick mit freundlicher Genehmigung von der Weltbesten Hurrikan Fotografin Margit… 🙂

Der Zugang zu den Stegen geht normalerweise 2 -3 Meter nach unten

die Strasse zum Clubhaus

Tankstelle mit Dachschaden…

…Baumschaden…

…aber die Laterne gibt bis zum Schluss ihr Bestes!

Hurricane Zeit & Sommerloch

Seit Mitte Juli sind wir nun zurück in Deutschland auf Heimaturlaub. Die letzten Tage in den USA verbrachten wir mit abschließenden Vorbereitungen unserer mora für die Hurricane Saison. Alle Leinen sind doppelt am Steg vertäut, die Segel sind abgeschlagen und trocken gelagert, das Dinghi ist an Deck verzurrt, die Fenster und Lucken mit Sonnenschutz Folien gegen zu starkes Erhitzen geschützt und im Inneren läuft für 4 Stunden am Tag die Klimaanlage. Jetzt wollen wir mal alle die Daumen drücken das in diesem Jahr kein Hurricane über Georgia zieht und wir unsere mora im Oktober in gleich gutem Zustand wie bei unserer Abreise vorfinden.

Wir selbst verbringen die Zeit in Deutschland mit der Planung für die nächste Saison, treffen Familie und Freunde, genießen das riesige und vor allem günstige Angebot in den umliegenden Supermärkten, sortieren aus über 7000 Fotos des letzten Jahres die schönsten für einen Dia Abend aus und werden uns auch mal bei unserer Hausärztin für den jährlichen TÜV vorstellen.

All dies taugt nun nicht unbedingt für eine regelmäßige Berichterstattung und wir wollen euch auch nicht langweilen.

Deshalb verabschieden wir uns bis Anfang Oktober in unser ganz privates Sommerloch…

das erste Jahr im Rückblick

Wir sind nun 1 Jahr unterwegs und wir wollen mal Bilanz ziehen. Wir schreiben unsere Eindrücke unabhängig voneinander auf.

Moni´s Meinung:

Länder:

Zu meinen bisher schönsten Gebieten die wir besegelt haben, gehören immer noch Galicien in Spanien und die Atlantikküste von Portugal. Es waren die Menschen, die Landschaften und das Leben in diesen Ländern die mich begeistert haben. Auch Teneriffa gehört dazu. Die Karibik ist auch sehr schön, vor allem das warme, klare und saubere Wasser ist für mich als Wasserratte toll gewesen. Jederzeit wenn wir vor Anker lagen, einfach ins Wasser zu springen ein paar Runden zu schnorcheln und den Fischen guten Tag zu sagen war ein schönes Erlebnis. Antigua  und die Schwesterinsel Barbuda gehören zu den Highlights die ich gerne wiedersehen möchte und auch Puerto Rico und die spanischen Jungferninsel. Die britischen Jungferninseln haben mich enttäuscht. Ich hatte mich sehr auf die BVI´S gefreut, aber wahrscheinlich hatte ich schon zu viel gesehen. So fiel mir dieser Massen-Charter-Tourismus sehr negativ auf. Es war an vielen Stellen sehr voll und es war überall sehr teuer. Eine kleine Ausnahme bildete Little Jost van Dyke wo wir fast alleine, leider nur für 2 Tage bei Sandy Spit vor Anker lagen. Überhaupt ist die Karibik sehr, sehr teuer. Erst wenn man mehrere Monate nicht in Europa war, weiß man zu schätzen wie gut es einem dort geht. Es sind nicht nur die günstigen Lebensmittelpreise und das man jederzeit alles bekommen kann sondern auch das Klima in Europa.

Zweisamkeit:

Das sehr intensive, 24-stundenlange Beisammensein ist nicht einfach. Es krachte immer wieder ziemlich kräftig (auch das muss mal erwähnt werden) und man kann sich nicht richtig aus dem Wege gehen. Das Gute daran ist, man muss darüber reden und so rauften wir uns immer wieder zusammen. Die Entscheidung das zu tun, was wir tun, habe ich nicht bereut. Ich freue mich nach Deutschland zu kommen, aber ich freue mich auch genauso auf die nächste Saison.

Ausrüstung:

Anstelle des Windgenerators für 1.500,- € hätten wir besser eine zusätzliche Solarzelle gekauft. Die Batteriekapazität von 675 Ah ist mehr als ausreichend, wir hatten jederzeit genügend Strom. Überhaupt war die ganze Elektroinstallation, die Ralph neu installiert hat, super durchdacht und es gab nie ein Problem mit der Elektrik. Es wurden alle Lampen auf LED umgestellt, 3 Inverter für Verbraucher mit unterschiedlicher Leistung installiert und ich weiß nicht was Ralph noch alles an technischen Raffinessen eingebaut hat. Die Entscheidung eine Mittelcockpityacht zu kaufen ist für uns noch immer die richtige Wahl. Wir fühlten uns auf den Segelpassagen immer sicher und es war äußerst selten das es mal eine Welle ins Cockpit schaffte. Der neue Decksbelag aus Flexiteek, der uns im Winterlager viel Arbeit bescherte und viel Geld gekostet hat, hat sich auch gelohnt. Wir erhalten viele Komplimente und viele Leute wollten nicht glauben, das es kein echtes Teak ist. Außerdem ist der Belag sehr pflegeleicht. Unsere Hallberg Rassy 36 ist ein sehr zuverlässiges Schiff, bis jetzt ist außer der Genua und der Kühlwasserpumpe nichts Größeres kaputt gegangen und ich hoffe es bleibt auch so.

Ralph´s Meinung:

Länder:

Ich wünsche mir ein Land mit den freundlichen Spaniern und ihrem hervorragendem Käse als Nachbarn, mit den Obst und Gemüse Preisen von Portugal, dem Brot, Wurst und Bier Angebot aus Deutschland, dem Wetter und der Segel Community von Antigua, dem Strand von Barbuda, der Vegetation von Domenica, dem klaren Wasser der BVI´s, den Marine Ausrüstern von Martinique und den Preisen für´s Internet von Puerto Rico. Das Ganze dann noch möglichst weit weg von allen Donald T´s dieser Welt.

Mal sehen ob wir dieses Land in der nächsten Saison in der Karibik finden. Wenn nicht kommt das spanische Galizien oder der Norden der Insel Teneriffa einem Großteil meiner Wünsche schon recht nah. 🙂

Menschen:

Wir bereisten in den vergangenen 365 Tagen insgesamt 17 verschiedene Länder. So unterschiedlich die einzelnen Menschen auch sind, wir wurden immer freundlich empfangen. Wir hatten nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass wir unerwünscht waren oder dass wir Angst um unsere Sicherheit haben müssten. Ganz speziell auf den ärmeren Inseln der Karibik waren die Leute extrem hilfsbereit und zuvorkommend. Selbst dann noch, wenn sie gerade mal nichts von ihrem Tinnef an den Mann bringen konnten oder wir auch keine 5. Mango am Tag kaufen wollten. Als wir in Guadeloupe auf den Bus warteten hat z. Bsp. eine junge schwarze Frau angehalten, und uns spontan zum nächsten Supermarkt gefahren. Wer von Euch hat schon mal zwei fremde Schwarze in sein Auto eingeladen…?

Zweisamkeit:

Bei einer Partnerschaft an Land verbringen die Leute täglich 9-10 Stunden bei der Arbeit, gehen 2 Stunden ins Sportstudio, Treffen sich mehrmals die Woche mit Freunden, verbringen Zeit beim Einkaufen und im Haushalt und Schlafen rund 8 Stunden am Tag. Wer jetzt mitgerechnet hat wird feststellen dass nur noch wenige Stunden für gemeinsame Aktivitäten wie Essen, Trinken, Fernsehen und auch STREITEN zur Verfügung stehen. Da wir im letzten Jahr nicht gearbeitet haben, das Sportstudio gekündigt wurde und die Freunde zu weit weg sind konnten wir fast 24 Stunden unserer Zeit bei den restlichen Aktivitäten genießen. 🙂 Ich habe mal gelesen dass in einer Partnerschaft 1 Jahr auf dem Schiff so viel zählt wie 3 Jahre an Land. Bisher haben wir uns aber immer wieder vertragen, das Geschirr ist noch ganz und es schläft auch noch keiner im Vorschiff. Das macht doch Lust auf eine weitere Saison.

Ausrüstung:

Ich bin recht zufrieden mit dem was wir haben. Alles Technische, was das Leben noch schöner machen würde, kann schnell ein Punkt im Kapitel Zweisamkeit werden weil es meistens viel Geld kostet. 🙁

Nur bei einem Punkt der Ausrüstung würde ich in Zukunft noch viel intensiver intervenieren: Das Dingi! Genauso wenig Sinn wie ein Auto ohne Kofferraum und mit nur 40 PS macht, so wenig Sinn macht ein Dingi wenn es nicht groß genug ist und wenn der Motor nicht stark genug ist um mit 2 Personen in Gleitfahrt zu kommen! Minimum 2,90 Meter und 15 PS. Alles andere ist nur dazu geeignet um, nach einer Fahrt gegen Wind und Welle, mit reichlich Salzwasser gespült und völlig nass am Tresen zum Sundowner anzulanden. 🙂

Brunswick

„Brunswick wurde 1771 gegründet und nach der Heimat des Britischen Königs Georg II. aus dem Haus Hannover, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg benannt.“  Zitat Wikipedia

Warum wir ausgerechnet in Brunswick gelandet sind hat einen ganz einfachen Hintergrund. Unsere Bootsversicherung schreibt uns vor, dass wir innerhalb der Hurrikansaison (vom 1.6. bis 15.11.) nördlich von 30°5 N sein müssen, sonst hätten wir im Schadensfall eine Selbstbeteiligung von 20 % des Versicherungswertes. Brunswick liegt auf dem 31. Breitengrand. Dazu kommt noch, dass die Monatsmiete in der Landing Marina mit US$13.50 pro Fuß relativ günstig ist und es sind einige Annehmlichkeiten für die Liegeplatzinhaber im Preis inbegriffen. So gibt es ca. 10 Fahrräder die wir frei benutzen dürfen. Uns stehen Waschmaschinen und Trockner zur freien Verfühgung. Es gibt im klimatisierten Clubhaus eine Bierzapfanlage aus der man rund um die Uhr kostenlos gekühltes Bier zapfen kann 🙂 🙂 und an 3 Tagen in der Woche gibt es zusätzlich noch freien Weinausschank. An jedem Stegende steht unter einem großen Holzdach ein Gasgrill vom Feinsten. Wer kann bei diesen Angeboten noch „Nein“ sagen.

Sonst hat die Stadt Brunswick nicht wirklich viel zu bieten. Es ist eine Kleinstadt mit den in Amerika typischen riesengroßen Einkaufzentren am Stadtrand. Einige der Häuser im Bereich der historischen Altstadt sind gut in Schuss und schön anzusehen, Andere verfallen langsam. Es gibt auch Gegenden vor denen wir von den Marina Angestellten gewarnt wurden. 🙁 Aber in erster Linie soll die Marina unserer mora ein sicherer Hafen für die Hurrikan Saison sein. Wir werden die meiste Zeit des Sommers in Deutschland verbringen.

Zur Zeit ist es hier sehr heiß (über 30°C), und was noch viel schlimmer ist, ist diese hohe Luftfeuchtigkeit von fast 90 %. In jedem Haus sind Klimaanlagen eingebaut. Man hält es sonst nicht aus. Bob der Baumeister „Ralph“ hat sogar eine Klimaanlage in unsere mora eingebaut damit wir es einigermaßen aushalten und wir des Nachts schlafen können. Danke Schatzi!

Wenn wir nicht gerade am Boot werkeln und Putzen verbringen wir viel Zeit im Clubhaus (Stichwort Freibier) oder genießen die Zeit bei einem zünftigen Barbecue.

Ralph hat endlich wieder was zu Basteln

die Klimaanlage (eigentlich eine Fenster Unit für US$ 99.90) sitzt im Niedergang und wird per Zeitschaltung gesteuert

Sie sieht auch von innen ganz gut aus und soll das Boot vor Allem während unserer Abwesenheit vor Schimmel schützen

der Rumpf hat durch das Wasser des ICW eine leicht braune Farbe bekommen

hier spielt Ralph wie ein kleines Kind mit Wasser 🙂

vorher – nachher, die linke Hälfte des Dingi´s ist bereits mit Anti Gilb behandelt

Barbecue mit Freunden

der Kamerad wollte auch an unserem Barbecue teilnehmen und hat sich extra herausgeputzt 🙂

Mega Paprika Party im Yachtclub

jeder bringt etwas zum Thema Paprika mit und dann wird von Allem einmal gekostet

unsere Pimento de Padron, für die Ami´s waren die aber zu scharf, dort kommt alles an wo viel Zucker drin ist…

unser kanadischer Bootsnachbar Jill mit seiner Kochschürze

gut erhaltene Häuser in der Altstadt von Brunswick

Haus Nummer 2

es gibt auch einige schöne alte Parkanlagen mit riesigen Bäumen

Innercostel-Waterway (ICW)

Manchmal kann es von Vorteil sein, ein kleines Boot zu haben. Wir haben einen Tiefgang von nur 1,70 Meter und unser Mast mit Antenne ist nicht höher als 17 Meter. Mit diesen Maßen können wir auf dem ICW nach Norden fahren.

Der ICW ist ein Kanal-und Flußsystem, das parallel zur Atlantikküste durch das Landesinnere von Florida bis Weit in den Norden der Ostküste der USA reicht. Der Nachteil an dieser Route ist, dass man überwiegend Motoren muss. Zur Zeit herrscht von Palm-Beach bis nach Georgia Flaute, sodass die Entscheidung über den ICW zu tuckern nicht schwer fiel.

Unser Abenteuer begann am 8. Juni in Palm Beach. Kurz nachdem wir den Anker oben hatten mussten wir schon die 1. Brücke anfunken. Über Kanal 9 erkundigten wir uns über die nächste Öffnung und nach der Durchfahrt bedankten wir uns bei dem Brückenwärter. Der Wasserweg ist gut betonnt, an steuerbord ist eine grüne, gut sichtbare Markierung und backbord eine rote Markierung. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist alles erlaubt was nicht ausdrücklich verboten ist. So darf man überall neben dem betonnten Wasserweg ankern. Manchmal ist es direkt neben der Betonnung sehr flach, so dass man immer den Tiefenmesser im Auge behalten muß. Nach 45 sm und fast 9 Motorstunden sind wir am ersten Abend wie bei einem Wohnmobil neben der Straße rechts rausgefahren und haben den Anker auf 2 Meter Wassertiefe fallen gelassen – Mitten im Nirgendwo.

Manchmal ist der Fluß sehr breit, dann wiederrum sehr schmal. Aber da kaum Schiffsverkehr herrscht, wurde es niemals eng. Wir tuckerten gemütlich mit ca. 5 Knoten an große Villen vorbei, die unmittelbar am Wasser gebaut sind oder durch große Mangrovengebiete, durch Schilflandschaften und an Urwäldern vorbei. Jeder Tag war landschaftlich anders und wir freuten uns am Abend auf den nächsten Abschnitt. Wir bekamen ein bisschen ein Gefühl dafür, wir riesengroß Amerika ist. Nur durch halb Florida waren es bereits über 300 Seemeilen.

Wir brauchten für die 308 sm 7 Tage und waren 57 Motorstunden unterwegs. 2 x haben wir geankert, 1 x Hafen, 3 x an einer Mooringtonne, hatten 3 x Grundberührung 🙁 Passierten 46 Brücken, davon waren 16 bewegliche Brücken welche wir über Funk anrufen mussten. Die Öffnung der Brücken verlief ausnahmslos super! Wir meldeten uns etwa 300 Meter vor der Brücke per Funk an, der Brückenwärter antwortete direkt, die Schranken wurden geschlossen, die Brücke geöffnet und wir mussten nicht einmal unsere Geschwindigkeit reduzieren oder gar anhalten. Der ganze Spaß ist auch noch kostenlos. Da kann Holland noch viel lernen… 🙂

In Titusville, kurz vor Kap Canaveral, haben wir uns für US$ 20.00 eine Mooringtonne geangelt. Ich bin an Land gepaddelt, habe die Tonne bezahlt und bin dann duschen gegangen, was für eine Wohltat.

In Daytona Beach sind wir in die Halifax Harbor Marina gegangen. Wir brauchen mal wieder Wasser. Wir wurden sehr freundlich vom Hafenmeister empfangen. Im ICW sind wir Deutsche eine Rarität und so dauerte es nicht lange bis der Ami von gegenüber zu uns kam und ein Smalltalk begann. Jim, Texaner (schwer zu verstehen), Heidi, geborene Deutsche aber im Alter von 4 Jahren mit den Eltern ausgewandert boten sich an, zusammen mit ihrem Auto – einen großen Cadillac, in die Stadt zum Essen zu fahren. Es wurde ein sehr netter Abend in einem Irish-Pup.

Am nächsten Tag gingen wir in St. Augustin an eine Mooringtonne (US$ 20.00). Leider reichte die Zeit nur für eine sehr kurze Stadtbesichtigung. St. Augustin ist die älteste, durchgehend besiedelte, von Europäern gegründete Stadt an der Ostküste. Sie hat einen richtigen Stadtkern, enge Gassen, urige Kneipen mit Livemusik und viele kleine Läden. Am nächsten Morgen ging es direkt wieder weiter. An der nächsten Brücke kam der Brückenwärter aus seinem Häuschen und begrüßte uns mit einem deutschen „Guten Tag“ und wedelte mit seiner Mütze. Wir haben den Eindruck, dass bald jeder Amerikaner irgendwelche deutsche Wurzeln hat. Als wir an einer der Villen vorbei fuhren, riefen uns Leute ein „Hallo Deutschland“ zu. Einfach toll!

Die letzte Mooringtonne auf unserer Strecke war bei Fernandina Beach. Eine sehr hässliche Gegend! Die Betonfabriken waren laut und stanken. So legten wir bereits um 7 Uhr morgens wieder ab. Diesmal ging es raus auf den Atlantik. Nach unseren Informationen ist der Teil des ICW um Cumberland Island sehr flach, man könnte nur bei Hochwasser durch, und noch eine Grundberührung wollten wir nicht riskieren. Es war immer noch Flaute und so war auf dem Meer keine Welle und wir kamen gut voran.

Am Mittwoch den 14. Juni um 14:30 Uhr haben wir Brunswick im Bundesstaat Georgia erreicht. Die Crew der Kyla erwartete uns schon am Steg und es gab ein herzliches Wiedersehen bis in die späte Nacht. Wir waren froh uns nochmal zu treffen denn am nächsten Tag starteten Jo und Margit Richtung Deutschland.

Wir haben noch ein paar Wochen Zeit bis unser Flieger geht. Diese Zeit werden wir nutzen um unserer MORA ein wenig Pflege zukommen zu lassen.

unsere (Motorboot) Fahrt beginnt nach 4 Tagen Dauerregen in Palm Beach/FL

Mit uns sind noch ein paar Schöne ( ? ) & Reiche ( !! ) unterwegs

wenn auf dem ICW das Speedlimit greift kann der Chef schon mal vorfliegen

auf Kanal 9 Anfunken und ohne zu Bremsen weiterfahren, um den Rest kümmert sich der Brückenwärter 🙂

Markierung am Rand des Kanals, das gelbe Symbol ist auf Allen Markern welche zum ICW gehören. Man beachte das Speedlimit von 30 MPH (in Deutschland schafft das kaum ein Boot)

hier wollten wir eigentlich anhalten und fragen ob das Haus zum Verkauf steht

aber so eine Fahrt durch die Natur ist dann doch schöner 🙂

Mangroven

und Mini Inseln wechseln sich ab

bis die nächsten Villen auftauchen

mit Bootsanleger vor der Haustür

auch nicht schlecht

Natur pur

Castillo de San Marcos, St. Augustine