Sommerurlaub 2015, die dritte Woche

Montag d. 27.07.

Nach einem morgendlichem Einkauf bei HR-Parts für die Winterarbeiten an unserer Mora haben wir um 9:45 Uhr die Leinen gelöst und sind zur Querung des Skagerraks aufgebrochen. Anfangs mussten wir noch gut 7 Meilen mit Hilfe der Maschine durch die Schärenlandschaft motoren, bevor es auf das offene Meer ging. Die Bedingungen waren gut und so konnten wir um 11.45 Uhr Segel setzen und einen Kurs von 270° segeln. Dieser Kurs hätte uns geradewegs nach Schottland geführt. Aber der Wind sollte im Laufe des Tages von SW auf S drehen. Nach 2 Stunden begann der Regen uns die Laune zu verderben. Zu diesem Zeitpunkt steuerte aber wieder die Windfahne und wir konnten uns unter der Sprayhood verstecken und blieben trocken. Gegen 14:00 Uhr kam der angesagte Winddreher nach Süd und wir konnten Skagen mit einem Kurs von 205 ° anlegen. Auf dieser Fahrt bekamen wir mit der Annäherung an den Zielhafen auch immer mehr andere Schiffe zu sehen. Die ganze Berufsschifffahrt ist mit dem AIS System ausgerüstet. So können wir rechtzeitig am Kartenplotter erkennen ob ein Manöver zum Ausweichen notwendig ist. Um 19:15 Uhr haben wir die Segel geborgen und sind mit Motor in den recht großen Hafen von Skagen eingelaufen. Es gibt verschiedene Becken welche zum Teil extra in den Sommermonaten von den Fischern geräumt werden um genug Platz für die Freizeit Kapitäne zu schaffen. Wir fanden noch einen Platz längsseits an einer schwedischen Yacht mit jungen Studenten. Die zum Trocknen aufgehängten Bikinis an der Reling waren ein sicheres Zeichen für Gastfreundschaft. 🙂 Leider fing kurz nach dem Anlegen der Regen wieder an. Nach einem Anlegeschluck, etwas Smaltalk mit den Nachbarn und unserem Abendessen bin ich noch einmal in die Geschäfte am Hafen gegangen. Auf Grund des bisherigem Sommers war überall Schlussverkauf für die Sommersachen. So habe ich eine ganz tolle neue kurze Hose erstanden. Reduziert von 100 € auf 14 €. Das nenne ich mal ein Schnäppchen…

Dienstag d. 28.07.

Leider waren wir in Skagen nur eine Nacht. Nach 3 Tagen in der absolut totesten Ecke von Schweden sind wir in einem Hafen mit Leben gelandet. Aber die netten Nachbarn aus Schweden wollten auch weg und was sollte Ralphi dann noch da. Nach einem ganz tollem Ablegemanöver bei viel Seitenwind in Leegerwall (man wird mit dem Wind auf das Nachbarboot bzw. auf Land gedrückt) welches auch von den Schweden bzw. von der Schwedin mit einem großem Lob an den Skipper kommentiert wurde, ging es los in Richtung Süden nach der Stadt Saeby. Eine Stunde später schüttet es wie doll und wir mussten zum ersten Mal unsere Regensachen anziehen. Die ganze Überfahrt ging recht flott und nass bei ca. 13 Knoten aus NE über die Bühne. Gegen 15 Uhr erreichten wir Saeby und versuchten in den kurzen Sonnenstunden unsere Sachen zu trocknen..

Mittwoch d. 29.07.

Auf Grund des vorhergesagten Windes aus Süd mit Regen sind wir in Saeby geblieben und haben uns den Ort angeschaut. Saeby ist eine sehr schöne Kleinstadt im Norden von Jütland mit ca. 9000 Einwohnern. Bei der Einfahrt von See dient die weise Kirche im Ort als weithin sichtbare Landmarke. In direkter Nähe des Hafens und der Kirche befindet sich das Zentrum mit vielen kleinen Geschäften. Diesmal gab es auch für Moni noch eine neue kurze Hose. Die alte hatte nach 8 Jahren Segeln leider das zeitliche gesegnet. 🙂 Zurück von unserer Shoppingtour haben wir zum ersten mal die Waschmaschine in einem Hafen genutzt. Also alle Wäsche in eine blaue IKEA Tüte gepackt und auf zum Waschsalon. 30 Kronen für das Waschen, 60 Kronen für 2 Eis zum Zeitvertreib, 30 Kronen für den Trockner, 70 Kronen für einen Kaffee und ein Bier zum Zeitvertreib. Das macht nach 2 Stunden: Saubere Wäsche für umgerechnet 31 €. 🙁 Vielleicht wäre Neukaufen im Schlussverkauf günstiger gewesen). Als Besonderheit gibt es jeden Abend im Hafen von Saeby noch ein Spektakel für die Touristen. Pünktlich um 21:00 Uhr spielt ein Trompeter die dänische Hymne und die Fahne im Hafen wird eingeholt. Sehr schön! ( und romantisch )

Donnerstag d. 30.07.

Am Morgen haben wir 240 Liter Wasser gebunkert und lösten um 08.30 Uhr die Leinen.Die Segel wurden gesetzt und ab ging es weiter Richtung Süden.Trotz diverser Mittel den Windgott zu locken, wie z. B. das Essen einer Windwurst, war zu wenig Druck im Segel. Wir versuchten es noch mit Kaffee und Keksen aber auch nur mit mäßigem Erfolg. Es wurde also überwiegend eine Motorfahrt ohne besondere Ereignisse. Gegen 16.30 Uhr legten wir in Oester Hurup an. Ein netter kleiner Hafen. Für Freitag sollte uns dann laut Vorhersage der Windgott belohnen und wir beschlossen den Wecker auf 4.30 Uhr ( 🙁 !!! ) zu stellen. Aus diesem Grunde gingen wir früh ins Bett.

Freitag d. 31.07.

Der Wecker klingelte tatsächlich um 4.30 Uhr. Ohne Frühstück und Kaffee (Brote wurden am Vorabend geschmiert, wir haben heißes Wasser in Thermoskannen abgefüllt) legten wir bei Sonnenaufgang um 5.25 Uhr ab. Es weht draußen eine ordentliche Brise mit 5 Bft von achtern. Wir setzen unsere kleine Fock und ab ging die Post. Gegen 7.30 Uhr hatte der Wind auf 6-7 Bft. zugelegt und die Wellen wurden immer Höher, geschätzte 2 Meter die uns aber ganz schön riesig vorkamen auf unserer kleinen Mora. Wir steuerten abwechselnd jeder 1 Stunde. Um den Kurs zu halten musste man sich doch sehr konzentrieren. Aber dadurch hatten wir auch keine Zeit nach hinten zu den „Monsterwellen“ zu schauen. Wir hatten richtig Speed. Ralphi meinte kurz 9,1 kn auf der Logge gesehen zu haben. Oft surften wir die Welle hinunter, was ein seltsames Geräusch und ein tolles Gefühl war. So eine Fahrt hatten wir beide mit unserer Mora noch nicht erlebt. Wir fühlten uns aber absolut sicher und wissen jetzt genau, dass Mora das richtige Boot für unsere große Reise ist. Wir segelten im Schnitt mit 6 Knoten so dass der Plan im Hafen von Gilleleje anzulegen verworfen wurde. Bei sehr viel Wind aus Westen soll die Einfahrt nicht ungefährlich sein. Also ging die Sausefahrt weiter nach Helsingör. Kurz vor dem Erreichen des Öresund begleiteten uns eine ganze Weile einige Schweinswale.Wie zur Begrüßung und zur Belohnung für unsere tolle Überfahrt über das Kattegat. Nach über 14 Stunden segeln legten wir gegen 21 Uhr in Helsingör an. Wir segelten einen für uns, neuen Rekord mit 89 Seemeilen am Tag nur zu zweit. Wir waren fix und fertig und gingen nach einem Überlebenstrank in Form eines doppeltem Sherry ohne Essen ins Bett.

Samstag d. 01.08

Hafentag in Helsingör mit Stadtbesichtigung, Lebensmittel kaufen, Eis essen und an Bord grillen zu Abend. Morgen geht es weiter in den südlichen Öresund.

Die Bilder der 3. Woche

Ein Gedanke zu „Sommerurlaub 2015, die dritte Woche

  1. Barbara

    Wie ich sehe, seid ihr ja fast wieder zu Hause. Hoffentlich hat alles gut geklappt. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen. Leider verpasst iht heute abend „Bounce“.
    LG
    Babsi

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