Alle Jahre wieder …

Es steht Weihnachten vor der Tür und wir feiern dieses Jahr in Südamerika. Seit dem 21. Dezember liegen wir in der Marina Santa Marta in Kolumbien und genießen die südamerikanische Lebensweise. Die Leute sind fröhlich, es ist laut, es ist bunt und es ist schön!

Wir wünschen allen daheim eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund…

                    Frohe Weihnachten – Feliz Navidad

Aruba

8.12. bis 17.12.2018

Aruba ist die letzte der ABC-Inseln (Aruba-Bonaire-Curaçao) welche wir besuchten. Sie ist mit ihren 30 km Länge und 9 Km Breite auch die kleinste der drei Inseln. Aruba hat es durch die vorwiegend amerikanischen Touristen geschafft, dass sie auch die teuerste Insel der niederländischen Antillen ist. Es können bis zu 6 Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen und die Flugzeuge bringen jährlich fast 1 Millionen Touristen ins Land. Selbst wir mit unserem kleinen Segelboot mussten zum Einklarieren am Kreuzfahrtterminal an riesigen Autoreifen festmachen. Dies sagt uns, dass wir als Individualreisende nicht so gern gesehen werden. Im Vergleich zu den amerikanischen Ballermann-Touristen sind die Segler wohl zu sparsam… 🙂

Im Gegensatz zu Curaçao hat Aruba aber ein Gesetz erlassen welches besagt das die wunderschönen Sandstrände für jedermann zugänglich bleiben müssen. Die ganzen Hotelanlagen und Ressorts dürfen keinen Strand für sich abtrennen. Das ist gut so, denn die Sandstrände im Norden sind die schönsten von diesen 3 Inseln.

Die Kehrseite des Tourismus sieht dann so aus, dass in der Hauptstadt Oranjestad dutzende Boutiquen neben Schmuckgeschäft und Parfümerien liegen. Schön verpackt in kitschigen Disney Gebäuden. Das Beste daran sind noch die riesigen Toiletten für die Gäste aus der neuen Welt. Die meisten von denen würden in Kolumbien kaum durch eine Klotür passen. 🙁

Die teuren Cafés und Beachbars schrecken uns eher ab und so treffen wir uns lieber am Strand und bringen unser eigenes Bier mit. Den typischen karibischen Flair finden wir in der Nähe der Hauptstadt nicht mehr. Nur weit abseits der Shopping Meile finden wir doch noch unsere geliebten Bars die die Einheimischen besuchen. Dort bekommen wir auch wieder ein gutes Essen mit 2 Bier für 10$.

Mit Sanne und Rik von der holländischen Yacht Incentive fuhren wir einen Tag mit dem Bus über die gesamte Insel. Wir besuchten den Norden mit seinem imposanten Leuchtturm und anschließend ging es in den Süden nach St. Niclas zu den Graffiti Gemälden und den Mosaikbänken. Dort gibt es eine nette, gemütliche aber teure Kneipe namens Charly. Das Bier kostete dort 7 $ und 2 Straßen weiter am Rande vom Rotlichtbezirk gibt es das Bier für 2 $. Ratet mal, wo wir unser eiskaltes Bier getrunken haben? Es gab sogar noch nette Unterhaltung mit der Tagschicht dabei. 🙂

Am Montag, den 17.12. segeln wir weiter nach Kolumbien. Wir werden einen Zwischenstopp am Cabo de la Vela zum schwimmen und Schnorcheln machen und dann geht es über Weihnachten und Neujahr nach Santa Marta.

Bleibt weiter neugierig –  wir freuen uns bald wieder in Kolumbien zu sein.

hier werden die Touristen willkommen Geheisen

direkt am Kreuzfahrt Terminal können die Urlauber bis zum Umfallen Shoppen

die Läden sind bunt…

…und kitschig wie in Disney Land

für die Fusskranken fährt eine Bahn zu den Geschäften auf der Hauptstrasse

welche am Tag unseres Stadtbummels leider wie ausgestorben war; es lag kein Kreuzfahrer an der Pier 🙂

Tourist mit Gaul

Tourist vor Lieblings Laden

herrliche Aussicht auf das Karibische Meer im Norden der Insel

California Lighthouse, benannt nach dem Dampfschiff California welches ganz in der Nähe im Jahr 1891 auf Grund gelaufen ist

Traumstrand

und noch einer 🙂

Graffiti Kunst in Sankt Niclas

hier sind viele Gebäude wunderschön besprüht

Bank mit Mosaik

und noch eine

wirklich schön

Mittagspause im Schnell Imbiss des Rotlicht Bezirkes

Wetterbriefing mit den Seglern der Suzie Too Gruppe; zu unserer Verwunderung begannen einige der ängstlichen Amerikaner in der Gruppe bereits 5 Tage vor Abfahrt mit den morgendlichen Treffen, das ist wie Kaffeesatz Lesen 🙂 🙂 🙂

Suzie Too Rally 2018/2019 – Start zur neuen Saison

Curaçao, Ankerfeld Spanisch Water 10.11. bis 02.12.2018

Irgendwann Anfang Mai haben wir von der „Suzie Too Rally“ gehört und uns überlegt dass dies etwas für uns wäre. Die Route entspricht genau unserer geplanten Tour für die nächste Segelsaison. Die Rally startet am 07.12.2018 und geht ab Curacao über Aruba, Kolumbien, San Blas Inseln, Panama, San Andres, Providencia, Honduras Bay Islands und endet in Belize am 26.4.2019. Insgesamt nehmen 64 Schiffe in 2 Gruppen an der Rally teil. Nachdem wir die Organisatorin auf Bonaire trafen und sie nach freien Plätzen gefragt haben, sagte sie erstmal das die Rally komplett ausgebucht ist. Sie setzte uns aber auf die Warteliste. Nach ein paar weiteren Treffen mit Suzanne in der Seglerbar Café de Paris auf Bonaire, ein bisschen Smaltalk und unserer Anmerkung das wir doch das einzige deutsche Segelboot wären, fanden wir uns kurze Zeit später in der Starterliste der 2. Gruppe wieder.

Danke Suzie!  🙂 Nun sind wir auch Mitglied des britischen Ocean Crusing Club (OCC).

Die ganze Rally kostet uns gerade mal 30€. Darin enthalten ist ein Grillabend,  Crewshirts, ermäßigte Liegeplatzgebühren von bis zu 35 % in den 3 Marinas, die wir anlaufen und Vereinfachungen beim Ein- und Ausklarieren in den einzelnen Ländern. In Kolumbien zum Beispiel braucht man zum Einklarieren einen Agenten. Für die Rally kommen die Offiziellen in die Marina und die Kosten des Agenten werden durch alle Boote geteilt. Auf Curaçao können wir im Strand Ressort ausklarieren und sparen 3 Stunden Busfahrt und Lauferei. Das Allein ist schon das Geld wert.
In unserer Gruppe sind 21 Schiffe aus 9 Nationen. Wir sind jetzt schon eine nette Gemeinschaft und treffen uns öfters mal am Beach oder machen eine Music-Session am Dinghi-Steg. Die Happy Hour an Bocca 19 oder im Pirates-Nest  ist stets ein beliebter Treffpunkt.

Vom 06.11. bis 10.11. und vom 25.11. bis 29.11. sind wir noch zweimal nach Klein Curacao gesegelt. Vor- und auch Hinterher waren noch ein paar Reparaturen zu erledigen. Die Innereien vom Außenbord-Propeller haben sich aufgelöst. Wir waren beim einzigen Segelmacher der Insel um unser UV-Schutz von der Genua nachnähen zu lassen und an der Sprayhood mussten die Reisverschlüsse erneuert werden. Die Sonne macht hier auf Dauer alles kaputt.

So vergeht die Zeit bis zum Rally Start am 07.Dezember wie im Fluge. Ihr hört das nächste mal von uns wenn wir den Anker im Sand vor Aruba eingefahren haben.

Ausblick auf die Caracas Bay

Blick von Fort Beekenburg

der Wärmetauscher vom Kühlschrank erhält eine Reinigung

Ralphs Lieblingsbeschäftigung = Vergaser demontieren und reinigen 🙁 🙁

seid wir nicht mehr in der Marina liegen wird am Strand geduscht 🙂

Besprechung mit der Organisatorin der Rally

Musik Session am Dinghi Dock

die begabten spielen auf ihren Instrumenten

und die Talent freien bewundern das Spektakel aus sicherer Entfernung 🙂

selten war das Dingi Dock so überfüllt wie zu der Musik Session

als nächstes haben wir eine Anti Thanksgiving Party am Strand veranstaltet weil kaum einer Lust hatte, die amerikanische Tradition auf einer holländischen Insel zu zelebrieren 🙂

der örtliche OCC Vertreter hat eine Kühlbox voller Getränke gesponsert

für wen soll nur das Wasser sein? wir hatten doch schon alle geduscht 🙂

Besuch aus Deutschland und Werftaufenthalt

In der 2. Oktoberwoche besuchte uns mein alter Freund Dino für 10 Tage. Da er ein leidenschaftlicher und sehr guter Taucher ist, freute mich das ungemein. Vorab informierten wir uns über Tauchplätze in Curacao. Hier auf der Insel ist das nicht ganz so unkompliziert wie in Bonaire. Aber wir wurden bei der Tauchschule im Santa Barbara Ressort fündig. Hier konnten wir für Dino den Tank und die Gewichte leihen und für mich kostete das Füllen der Flasche auch nur 5 US$. Außerdem erhielten wir wertvolle Tips über die einzelnen Tauchspots. Georg von der Yacht Katja klinkte sich bei uns ein und Ralph chauffierte uns zu den einzelnen Tauchplätzen und half uns mit dem ganzen Equipment. Als Highlight für Dino segelten wir noch mit gefüllten Tauchflaschen für 3 Tage nach Klein Curacao und verbrachten die Tage mit Schwimmen, Tauchen, Standup Paddeln und dummes Zeug schwätzen.
Es war für uns eine schöne, abwechslungsreiche und sehr entspannte Zeit, die viel zu schnell vorbei war. Mit Dino zu tauchen war toll und völlig streßfrei. Dino, wann kommst du wieder? Ralph wartet schon sehnsüchtig auf den nächsten Besuch im Piratsnest. 🙂

10 Tage später war für uns Krantermin in der Curacao Marine Werft. Wir mussten ein Ventil am Klo wechseln das ein bisschen leckte. Bei dieser Gelegenheit besserten wir unser Antifouling aus, das nach einem Jahr eigentlich noch ganz gut aussah und hübschen unser Schiff mit reichlich Politur auf. Nach 4 Tagen war alles erledigt und es ging zurück ins Wasser. Wir wurden auf der Werft völlig von den Mücken zerstochen und freuten uns auf unsere Mückenfreie-Zone in der Seru Bocca Marina.

Nach 5 Monaten Marina geht für uns am kommenden Dienstag die Zeit hier zu Ende. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Besonders die Mitbenutzung der Anlage vom Santa Barbara Ressort hatte für mich etwas Urlaubsfeeling. Doch nun ist es Zeit das Schiff mal wieder zu bewegen. Zuerst segeln wir abermals für ein paar Tage nach Klein Curacao und dann geht es ins Ankerfeld „Spanish Water“ bis wir Anfang Dezember nach Aruba segeln.

vom Flieger auf das SUP

Dino segelt unsere mora nach Klein Curacao

Leuchtturm von Klein Curacao

Sonnenaufgang

unser Besuch erscheint pünktlich zum Arbeitseinsatz

Dino gibt Alles um den Propeller von den Muscheln zu befreien

Sie lässt sich von der wilden Hektik unter Wasser nicht stören

Dino im Fischschwarm

Moni hat sichtlich Spass, wenn doch nur die Frisur etwas mehr Halt hätte…

während der Land-Tauchguide (Ralph) die Karte studiert bereitet sich Moni auf das nächste Abenteuer vor

so schön kann eine intakte Unterwasserwelt aussehen

mir gefällt es hier auch ganz gut

Wracktauchen am TugBoat

das sind mal stabile Kettenglieder

Fischschwarm im Bullauge

Alles Klar!

wer schwimmt denn da vor meiner Linse

elegant…

und da werden wir von der Arbeit eingeholt

es geht für 4 Tage an Land

Bolivien

16.9. bis 1.10.2018

Es war gar nicht so einfach eine Busverbindung von Iguazu nach Bolivien zu finden. Nach einigen Informationen am Busterminal entschieden wir uns zurück nach Salta zu fahren und von dort über die Grenze nach Tarija, Bolivien zu gelangen. Wir kauften wieder Tickets für Liegesitze in einem der bequemen Busse und kamen nach 24 Stunden in Salta an. Nach ein paar Stunden Aufenthalt ging es dann wiederum mit einem sehr komfortablem Bus die restlichen 8 Stunden weiter nach Tarija.

In den frühen Morgenstunden erreichten wir das moderne Busterminal. Laut Internet sollte unsere Unterkunft fußläufig erreichbar sein. Was das Internet nicht wusste war, dass der Busbahnhof neu gebaut wurde und außerhalb der Stadt lag. Also ab ins Taxi und zum Hotel. Dort konnten wir direkt ins Zimmer und nach einer Dusche erstmal ins Bett. Ralph hatte sich etwas erkältet (Männerschnupfen) und so blieben wir 2 Tage in dieser nichtssagenden Stadt. Aber sie war sauber, die Menschen nett, es gab kleine Kaffees und preiswerte Restaurants, die guten, sehr günstigen bolivianischen Wein anboten. Keine schlechte Wahl um uns nach der langen Busfahrt zu erholen.

Nachdem es Ralph etwas besser ging, kauften wir direkt am Flughafenschalter für knapp 50 € p.P. Tickets nach La Paz, der Hauptstadt von Bolivien, um von dort weiter zum Titicacasee zu gelangen. Wir haben an einem Tag 3 verschiedene Verkehrsmittel benutzt: erst das Flugzeug, dann den Bus nach Copacabana am Titicacasee, und zwischendurch eine Fähre (sehr abenteuerlich besonders für den Bus) über den See. In Copacabana gönnten wir uns ein Hotel direkt am See mit Blick auf das Wasser. Toll! Ein super Frühstück und ein schönes Zimmer.
Der See liegt auf 3.812 Meter und ist der höchstgelegene, schiffbare Hochlandsee der Welt. Er hat eine tiefblaue Farbe und ist saukalt. Der Stadt ist natürlich etwas touristisch und man trifft dort alle Nationen der Welt an. Aber mit seiner alten Basilika und dem kleinen Park davor hat der Ort doch noch seinen beschaulichen Flair behalten.
Wieder machte uns die Höhe zu schaffen und so schnauften wir bei jeder Steigung und bei jeder Treppenstufe. Was uns aber nicht davon abhielt den Hausberg, der noch ca. 400 Meter höher lag, zu besteigen. Der Blick von dort oben hat uns belohnt. Auch die kurze Bekanntschaft einer 98 Jahre alten Dame aus Peru, die mit ihrem Sohn, im gleichen Tempo wie wir, diesen Pfad mit uns hochgegangen ist, hat uns berührt.

Nach 4 Tagen ging es für uns uns den gleichen Weg zurück nach La Paz und von dort weiter mit den Bus nach Sucre, der schönsten Stadt Boliviens und der Verfassung nach die Hauptstadt. So beschrieb es unser Reiseführer. Und es war tatsächlich eine sehr hübsche Stadt. Unsere kleine Pension mit ihrem Innenhof war eine der Besten der ganzen Reise und wir fühlten wir uns an diesem Ort auch so richtig wohl. Das schöne Zimmer hatte eine kleine vollausgestatteten Küche und das Frühstück war wieder super. In der Stadt gab es einen großen „Mercado“ mit allen Früchten und Gemüsesorten die in Südamerika wachsen zu unglaublich günstigen Preisen und unser Lieblingsgetränk den „Jugo“ aus frischen Früchten konnten wir für ganz kleines Geld genießen. Rundum den „Plaza 25 de Mayo“ gibt es viele alte, guterhaltene Gebäude mit schönen Innenhöfen, wo wir nette Kaffees vorfanden.

Aber wir mussten langsam nach Hause zur Mora. Wir erwarteten Besuch aus Deutschland. So kauften wir im örtlichen Reisebüro ein Flugticket nach Santa Cruz für 42€ p.P. Von dort ging unser Flug zurück nach Curaçao mit einem kurzem Stopp in Panama. Bolivien war, wie die anderen Länder die wir in Südamerika bereisten, für uns Europäer sehr preiswert. Nur Chile war eine Ausnahme weil dieses Land reich an Bodenschätzen ist und den Einwohnern einen hohen Lebensstandard garantiert. In den fast 2 Monaten Rundreise haben wir Kolumbien, Peru, Chile, Argentinien, für einen Tag Brasilien und zum Schluss Bolivien besucht. Jedes Land hatte seinen besonderen Reiz. In keinem dieser Länder haben wir uns unwohl oder bedroht gefühlt. Alle Menschen die wir trafen, waren überaus freundlich, hilfsbereit und freuten sich wenn wir mit ihnen spanisch sprachen. Und nach 2 Monaten konnten wir uns schon ganz gut mit Ihnen unterhalten. Südamerika ist auf jeden Fall eine Reise wert und wer weiß ob wir das nicht noch einmal machen.

Busbahnhof La Paz, gebaut von Gustav Eiffel

Fähre über den Titicacasee

Sonnenuntergang am Titicacasee

Sonnengott (links) der Inka, er ist auf der Isla de Sol aus dem Meer entstiegen

Blick über den Titicacasee

Copacabana von oben

in über 4000 Meter Höhe weht ein leichter Wind

Am Ende des Pilgerpfades auf dem Hausberg von Copacabana

Diese Frau ist 98 Jahre alt und hat uns beim Aufstieg auf über 4100 Meter Höhe fast überholt! Sie kommt aus Peru und war mit ihrem Sohn zu einem Wochenendausflug unterwegs.

Marktfrauen

Sie sitzen den ganzen Tag auf dem Boden und verkaufen was der Garten so hergibt

Gemüse, Töpfe, Klopapier; hier wird alles auf dem Wochenmarkt angeboten

an Stelle einer TÜV Untersuchung wird das Auto vom Pfarrer gesegnet. Viele der Autos mit welchen wir als Taxi unterwegs waren hätten ihr letztes Abendmahl verdient gehabt…

Im Westen des Landes tragen die meisten Frauen noch ihre ursprünglichen Trachten

Hotel Innenhof in Sucre

Kloster in Sucre

Marktfrau auf dem Wochenmarkt von Sucre