Archiv der Kategorie: Saison 2019

Cuba Teil 1

19.04.2019 bis 29.04.2019

Am Morgen des Karfreitags 2019 erreichten wir die riesige Bucht von Cienfuegos im Südwesten von Cuba. Hier liegt eine der wenigen Marinas im Land. Die Marina ermöglicht uns das Einklarieren und wir können für einen geplanten Landausflug das Schiff ein paar Tage an den Steg legen. Das Einklarieren gestaltete sich diesmal als eine etwas langwierige Angelegenheit. Zuerst kam der Arzt an Bord, erkundigte sich nach unserem Gesundheitszustand und fragte gleich im Anschluss ob wir für seine Frau eine Coca Cola hätten. ☺ Mit einer Fanta in der Tasche überließ er seinen Platz dem Offizier vom Immigration Büro. Dieser war wegen dem Feiertag auch für die Fragen vom Zoll zuständig. So füllte er an seinem Laptop eine endlose Liste mit unseren Vorräten aus. Jeder einzelne Apfel und auch die Dosen mit Corned Beef und Schinken wurden registriert. Sogar eine Tüte Abfall ist mit in den Bestand eingegangen. Kostet der Internationale Abfall doch glatte 5 US$ zur Entsorgung. Als dritte Person kam der Dockmaster ins Spiel. Er hat die Sache mit dem Sozialismus am Besten verstanden. Die Gebühren zum Einklarieren belaufen sich auf 55 CUC für das Schiff sowie 75 CUC p.P. für ein 30 Tage gültiges Visa. Offizieller Umrechnungskurs: 1 CUC (Peso Convertible, für Touristen erfunden) entspricht 1 US$ oder 0.9 €. Im Hafenbüro wird wie folgt umgerechnet: 1 CUC entspricht 1 € oder 1,1 US$. Der Kartenscanner für die Kreditkarte ist selbstverständlich gerade defekt. Nur so kommt der clevere Dockmaster an Bargeld zu seinen privaten Wechselkursen. ☺  Nach etwa 2 Stunden hatten wir die Sache mit dem Einklarieren hinter uns und legten unsere mora an den Anker.

Als Empfehlung für folgende Crews ein kleiner Tipp: erklärt euch bei eurer Ankunft als Pleite, geht daraufhin aus der Marina und lasst euch von einem Moped Taxi die 2 Kilometer zur Banco Popular in die Innenstadt fahren. Dort erhaltet ihr an den Geldautomaten eure CUC. Dann mit dem Moped Taxi zurück zum Hafenmeister und schon könnt ihr die Rechnung in CUC begleichen. Das Moped kostet hin und zurück ca. 4 CUC und Geld benötigt ihr ja eh noch in den nächsten Tagen.

Nach einem kurzen Mittagsschlaf ging es dann am spätem Nachmittag zusammen mit der Crew der Incentive ins Getümmel von Cienfuegos. Durch Zufall hatten wir gerade das Wochenende mit der 200 Jahrfeier der Stadt erwischt. Dutzende Stände mit Getränken und kleinen Snacks säumten den Straßenrand. Rum, Bier und Hot Dog wurden für je 1 CUC angeboten. So erlebten wir den ersten Abend in Cuba in Mitten von hunderten fröhlich feiernden Menschen. Und Feiern ist eine Spezialität der Cubaner. Die Musik spielt nahezu 24 Stunden am Tag. Schlafen sollte für uns in den nächsten Tagen zur Herausforderung werden. ☹

In den folgenden Tagen erkundeten wir dann die Innenstadt von Cienfuegos, Tauschten in der Wechselstube ein paar der CUC in CUP (einheimische Währung, Wechselkurs 1:25), und kümmerten uns um Internetzugang welcher von den großen Hotels oder öffentlichen Plätzen aus möglich ist. Für den Internetzugang benötigt man eine Guthaben Karte für 1 CUC pro Stunde. Mit den aufgedruckten Zugangsdaten kann man sich dann in das Netz der staatlichen Telefongesellschaft ETECSA einwählen. So können wir mit der Außenwelt in Verbindung bleiben und haben Zugang zu Wetterdaten und Nachrichten.

Am Montag d. 22.04. verlegten wir die mora in die Marina und am Dienstag ging es auf Landreise nach Trinidad. Die Stadt wurde bereits 1513 gegründet und erreichte durch den Zuckeranbau einen gewissen Reichtum. Seit 1989 ist Trinidad Weltkulturerbe und heute eine der am meisten besuchten Städte Cubas. Die Straßen bestehen Großteils aus Kopfsteinpflaster und führen entlang der Stadtpaläste der ehemaligen Zuckerbarone. Wir sind zuerst mit dem TukTuk zum Busbahnhof gefahren und dann für 10 CUC p.P. mit dem Taxi nach Trinidad. Dank der Informationen der Crew der Worlddancer hatten wir eine Adresse in der Stadt für eine gute Unterkunft. Das ausgewählte Hostel war leider belegt, aber der nette Inhaber organisierte für uns bei seiner Schwägerin im Haus ein Zimmer. 15 CUC p.P. für das riesige Doppelzimmer mit Lüfter, Klimaanlage, Kühlschrank und Terrasse für das Frühstück.

Die Erkundung der Stadt ist wunderbar zu Fuß zu organisieren. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen rund um den Plaza Mayor im Zentrum der Stadt. Viele der alten Paläste sind heute zu Museen umgestaltet. Bei den meisten sieht man aber nun die Spuren der Revolution. Es fehlt an Farbe und an motivierten Mitarbeitern.  Die Angestellten bekommen exakt den gleichen Lohn; egal ob sie sich um die Besucher bemühen oder ob sie sich die Fingernägel lackieren. Das erinnert mich ein bisschen an früher… ☺

Am Abend lohnt sich ein Gang ins Getümmel der Stadt zum Casa de la Musica. Live Musik, Salsa Nacht und vieles mehr buhlen um die Aufmerksamkeit der Touristen. Uns hat es in Trinidad so gut gefallen dass wir unseren Aufenthalt gleich noch um eine Nacht verlängert haben. ☺

Nun sind wir wieder zurück in Cienfuegos und warten auf den passenden Wind um weiter nach Cayo Largo zu segeln. Dort freuen wir uns wieder auf klares Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln. Mehr davon im nächsten Bericht.

Historische Autos

Sie sind die Überreste aus der Zeit vor 1959

Der Traum meiner Jugend, ein LADA

Ein Mosquits als Taxi

Der ganze Stolz aus Zschopau

Das Nachfolgemodell

Eine umgebaute Jawa aus der ĆSSR

für die Touristen in Trinidad

damit bewegen sich die Einheimischen von A nach B

Palacio de Valle in Cienfuegos, erbaut im Jahr 1917 dient heute als Nobelrestaurant

Hotel La Union in Cienfuegos

Palacio de Gobierno, oder einfacher ; Rathaus

Museo Romantico in Trinidad

Plaza Mayor in Trinidad

Museo Historico Municipal

Küche im Museo Historico Municipal

Speisesaal im Museo Historico Municipal

Treppe zum Casa de la Musica in Trinidad

Diese Bar versorgt am Abend Dutzende Besucher an der Treppe zum Casa de la Musica

Die Kubanische Flagge als Gardine

Der Held der Revolution wird noch immer verehrt

Blick zum ehemaligen Franziskaner Kloster in Trinidad, heute beherbergt es das Museum der Piraten und der Revolution

Wie Hühner auf der Stange, und alle wollen doch nur Internet…

Abkühlung nach erfolgreichem Stadtrundgang

Bar la Terrassa

Bar La Terrassa

Unser Zimmer in Trinidad

Frühstück im Hostel Maida y Chachi

 

Cayman Island

05.04.2019 bis 18.04.2019

Nachdem der Nordwind mal eine Pause gemacht hat, hieß es für uns Ankerauf und Abschied von Providencia und unserem geliebten Kolumbien. Es ging weiter Richtung Norden zu den Cayman Inseln. Bevorzugt zur östlichsten der 3 Inseln, nach Cayman Brac. In Little Cayman kann man nicht einklarieren und Grand Cayman ist, ähnlich wie Aruba, voller Kreuzfahrer aus Amerika. 🙁 Die Distanz nach Cayman Brac beträgt von Providencia 400 sm und wir rechneten uns aus in 3 Tagen dort zu sein. Nach dem Frühstück setzten wir die Segel und wir kamen mit 5 bis 6 Knoten gut voran. Bis auf die letzte Nacht auf See lief alles reibungslos aber dann wollte der Autopilot nach einem Squall nicht mehr funktionieren und der Windpilot hatte auch keine richtige Lust. So mussten wir mit der Hand steuern. Am frühen Morgen ließ der Wind nach und wir starteten für die letzten 40 sm den Motor und siehe da, unser Autopilot ist aufgewacht und steuerte uns bis zum Ziel.
Auf der Westseite von Cayman’s Brac angekommen riefen wir über Funk den Zoll und die Immigrationsbehörde an. Wir durften bei Scott Bay, West End, an einer der kostenlosen Mooringtonnen festmachen. Die Offiziellen kamen unmittelbar danach zu uns an Bord, drückten ihre Stempel in unsere Pässe, gaben uns viele Tipps und Infos zu ihrer Insel und brausten wieder davon, ohne das wir auch nur einen Cent bezahlen mussten. Nach dem teurem Einklarieren mit Agenten in Kolumbien eine Wohltat für die Bordkasse. 🙂
Das Ankern rund um die Insel ist verboten und wenn wir einen Blick ins Wasser werfen wissen wir auch warum. In über 10 Meter Wassertiefe können wir rund um uns herum die Korallenköpfe sehen. Glasklares Wasser bei Temperaturen um die 24 Grad halten mich nicht an Bord. Mit Maske und Schnorchel wird erstmal die nähere Umgebung erkundet. Der Meeresgrund ist trotz Ufernähe sehr sauber, viele Fische und natürlich jede Menge Korallen.
Mit der Crew der Incentive werden ein paar Tauchgänge organisiert. Die Tauchschule bringt uns die Flaschen direkt zum Dinghi Steg und füllt unsere eigenen Flaschen zu einem guten Preis von 10 € pro Flasche. Wir können direkt vom Boot aus Tauchen oder zu einer der umliegenden Mooringtonnen mit dem Dinghi hinfahren und dort den Tauchgang starten. Es ist fast wie in Bonair. Es gibt jede Menge Tauchspots mit und ohne Wracks, alle sind ohne Strömung und nicht zu tief (max. 25 Meter).
Aber auch über Wasser ist die Insel sehr zu empfehlen. Es ist alles sehr ruhig und beschaulich, es sind einige Touristen zum Tauchen hier und von Seglern wird die Insel kaum angefahren. An unserem  Dinghi Steg gibt es sehr saubere Toilettenhäuschen und eine Süßwasserdusche!!! Nachdem wir einen Mitarbeiter vom Wasserwerk bei seinem Dominospiel getroffen haben wissen wir auch das es Trinkwasser ist und wir unseren Tank kostenlos damit auffüllen können. Überhaupt ist diese Insel sehr sauber und gepflegt und an jeder öffentlich Badestelle findet man Süßwasserdusche und Toilettenhäuschen. Man merkt doch stark den britischen Einfluss und deshalb wird hier auch auf der falschen Straßenseite gefahren. 🙂
Nach ein paar Tagen kannte uns jeder hier und überall wurden wir freundlich gegrüßt.
Natürlich sind die Cayman’s Insel in Sachen Lebensmittel etwas teurer. Alles muss eingeflogen werden oder kommt mit dem Frachter. Das Preis-Niveau liegt zwischen Bahamas und Amerika (1 Kg Joghurt 4,50€, frische Milch 1,5 Liter etwa 4,50€). Aber dafür zahlen wir nichts fürs Einklarieren, für die Mooringtonne oder für Frischwasser für unseren Tank.
Einen Tag lang haben wir mit Rik und Sanne einen Wagen für 30€ für die obligatorische Inselrundfahrt gemietet und haben so den Rest der Insel auch noch kennen und lieben gelernt.
Am Donnerstag, den 18.4. sagt uns der Wind das es weiter gehen muss, oder wir bleiben für unbestimmte Zeit hier. Was aber auch nicht so schlimm wäre. 🙂
Der nächste Bericht kommt dann aus Kuba…

wir besuchen eine Schildkröte in ihrem Zuhause

warum schaut der nur so böse?

wer schwimmt jetzt schneller?

und noch eine Schildkröte

in der guten alten Zeit habe ich noch Kuba beschützt…

intakte Unterwasserwelt

der Bursche war sehr anhänglich

Sanne und Rick machen mal eine Pause und unser Freund drängelt sich wieder ins Bild 🙂

einfach nur schön

und noch schöner

nach dem Tauchgang ist endloses Duschen angesagt, an Bord gibt es nur eine 1,5 Liter Ration Wasser 🙁

hier treffen sich am Abend die Einheimischen zum Domino spielen

ein echtes Insel Bräu für 1,15 € die Dose

beim Abtauchen bitte die Flagge aufstellen..

dieser Baum ist für den Schatten zuständig

die beiden Palmen bereichern das Foto am Strand

ich bin ein Brown Booby

Blick nach links

Blick nach unten

Blick nach rechts

Liebe Claudia, nur für Dich!!

die etwas rauere Südküste

Kunst aus Strandgut

Blasenhaus

das wichtigste Verkehrszeichen der Insel

dieser Iguana war fast einen Meter lang

der war nur 5 cm lang

eine der vielen Höhlen, sie werden im Falle eines Hurrikan von den Menschen als natürliche Schutzräume aufgesucht – wir haben nur ein paar Fledermäuse gesehen

Mangos so weit das Auge reicht, zweimal haben wir von den Einheimischen welche geschenkt bekommen 🙂

Zeit zum Schlafen gehen…

Providencia

24.03.2019 bis 04.04.2019

Nachdem wir die Party-Insel San Andres ausgiebig erkundet und genossen hatten, war es mal wieder Zeit weiter zu ziehen. Am frühen Sonntagmorgen starteten wir auf die knapp 60 sm lange Strecke nach Providencia. Entgegen der Wettervorhersage drehte der Wind nicht weit genug nach Osten und so blieb uns nicht viel anderes übrig als die Strecke zu Motoren. Ein Kurs von 15 Grad ist mit einem Wind aus 40 Grad nicht machbar. Erschwerend dazu kommt noch eine Strömung von einem Knoten in Richtung Nord-West. 🙁 So erreichten wir am Abend des 24. März unsere letzte kolumbianische Insel auf dieser Reise und wir waren erst mal froh das Dröhnen unseres Motors aus den Ohren zu bekommen. Nach einer ruhigen Nacht vor Anker im Süden der Insel verholten wir uns dann am Montagmorgen in die eigentliche Ankerbucht vor Santa Catalina.

Gleich bei unserem ersten Besuch der Insel entdeckten wir einige Unterschiede zu San Andres. Providencia ist mit nur 17 kmviel kleiner, ruhiger und vor allem für Touristen recht umständlich zu erreichen. Es gibt eigentlich nur eine wirkliche Straße und diese führt praktischerweise rund um die Insel. So geht schon mal keiner verloren. 🙂 In Santa Isabel, dem größten Ort der Insel, gibt es eine Reihe Geschäfte, Restaurants und einen Scooter- bzw. Golfcarverleih. Im Südosten der Insel sind mit der Freshwater Bay und der Southwest Bay zwei kleine Ansiedlungen mit Bungalows bzw. Hotel Betrieb und die schönste Bucht liegt mit der Manchineel Bay ganz im Süden. Im Westen der Insel gibt es einen kleinen Flughafen mit einer täglichen Verbindung nach San Andres und dahin gibt es auch eine Verbindung mit einer kleinen Katamaran Fähre. Zu den ca. 5800 Bewohnern kommen rund ein paar Dutzend Touristen pro Tag.

Die gesamte Insel hat sich richtig rausgeputzt. Überall sind kleine Kunstwerke am Straßenrand. Ganz besonders schön sind die Bushaltestellen. Und das auf einer Insel wo es außer dem Schulbus nur noch am Sonntag einen Bus der Kirche gibt. 🙂 Alle anderen fahren Moped.

Wir hatten mal wieder jede Menge Aktivitäten geplant. Schnorcheln am Riff, eine Wanderung zum höchsten Berg der Insel (365 Meter über null, wir hatten 30 cm extra denn wir sind bei Niedrigwasser gestartet), eine Rundfahrt mit einem Golf Car, einen Strandtag in der Manchineel Bay, Tauchen mit Riff Haien, einen Besuch im Kino und einen Vortrag zur Geschichte der Insel.Volles Programm für unser gestresstes Segler Dasein! 🙂

Und dann mussten wir uns auch noch auf einigen Abschiedspartys von dem Großteil der Rally Flotte verabschieden. Deren Route geht über Honduras nach Belize. Wir segeln mit der Crew der Incentive zu den Cayman Inseln und dann weiter nach Cuba.

Wir melden uns wieder bei Euch wenn wir auf den Cayman Inseln unseren Kontostand geprüft haben…

Ankerbucht vor Santa Catalina

Strand

Strand 2

bei 25 Grad Wassertemperatur kann man schon mal öfters die Füße abkühlen

und noch mehr Strand

mal was anderes als immer nur Schlauchboot fahren 🙂

Kunst aus alten Reifen

ein Hai aus Fliesen

ein alter Segler aus Fliesen

Seemann mit Tochter

Kraken Bushaltestelle

und noch eine Bushalte

eine der unzähligen Bänke auf der Insel

Kirche mit separatem Klocken-( Leucht-) Turm

Moni beim Tauchen

ein schreckhafter Riff-Hai bei Moni

eine Landmarke – Morgens Head

die Baum-(Palmen-) Grenze auf 300 MüNN

die Crews der SISU, INCENTIVE und MORA am höchsten Punkt der Insel

Gipfelstürmer

Tschüss Panama – Hallo San Andres, Kolumbien

06.03.2019 bis 23.03.2019

Alle Ausflüge die wir in Panama gemacht haben, starteten wir von der Linton Bay Marina. Es gibt eine gut funktionierenden Busverbindung in Richtung Colon. Die Busse sind alte ausrangierte Schulbusse aus Amerika, die bunt angemalt sind und auch recht abenteuerlich gefahren werden. Aber es machte Spaß zusammen mit den Locals unterwegs zu sein.

Die Marina war mit 19 US$ pro Tag inclusive Wasser recht preiswert und die Versorgung mit frischen Lebensmitteln war gut. Mehrmals täglich kommen Veggie Trucks mit ihrer frischen Ware zur Marina gefahren. Es gab eine kleine Restaurantbude mit Gerichten zwischen 5 und 6 US$ und das Bier zum abendlichen Seglertreffen kostete auch nur 0,66 US$ an der Tanke. An einem Samstag grillte ein Segler Hamburger und Hot Dogs und verkauft sie für 4 US$ inclusive eines Getränkes nach Wahl. Toll!!

Hier trafen wir Willi u. Magalin von der Vela Dare aus der Schweiz. Die beiden verfolgten unseren Blog schon sehr lange und freuten sich, dass sie uns endlich persönlich treffen konnten. Auch wir fanden es toll, zwei treue, vorher unbekannte, Blogleser zu treffen. Es war eine schöne Zeit und eine nette Seglergemeinschaft in der kleinen Marina.

Aber wie das bei Seglern so ist, irgendwann ziehen wir alle weiter und nicht alle Segeln  in die gleiche Richtung. Am Mittwoch, den 13.3. war für uns ein gutes Windfenster Richtung Norden zu der Insel San Andres. Vorher wurde noch für 0,85 US$ der Liter getankt. Wer weiß wo der Diesel wieder so günstig ist. Die Distanz bis San Andres ist 220 sm und wir rechneten aus, dass wir in knapp 2 Tagen unser Ziel erreichen solten. Alles lief nach Plan und wir konnten gut bei Amwind- bis Halbwindkurs segeln.
In San Andres angekommen, fiel unser Anker im Norden der Insel. Immigration und Zoll kam in die Marina, die wir mit unserem Dinghi anfahren durften. Wie das in Kolumbien so üblich ist, mussten wir wieder einen Agenten bezahlen. Dieser wollte insgesamt 80 US$ haben, aber dafür waren wieder in unserem geliebten Kolumbien. Das Festland ist 800 km entfernt  und eigentlich ist die Insel näher an Nicaragua, aber das ist eine andere Geschichte.

Isla San Andres ist die Urlaubsinsel der kolumbianischen Mittelschicht. Im El Centro herrscht der typische Trubel wie am Strand einer Mittelmeerinsel nur das die Frauen etwas hübscher sind. Es gibt jede Menge  Läden zum Shoppen, Kneipen. Eisdielen und da man hier Zollfrei einkaufen kann, unzählige Spirituosenläden.

Zusammen mit der Crew von der Incentive und der SISU gingen wir unserem Lieblingsunternehmen nach und erkunden die Insel mit einem der Localbusse. Die Inselrundfahrt kostet pro Person ca. 0,9 US$. Wir machten einen Stopp bei einem „Blow Hole“ im Süden der Insel und besuchten die Höhle von Captain Morgan (ein Touristennepp-nicht zu empfehlen). Anschließend trieb uns der Hunger in ein Restaurant. Auf dem Weg dorthin hielt ein Bus und wir fragten nach dem Weg. Er nahm uns kostenlos mit und lud uns dort aus wo auch die Busfahrer ihrer Pause machen. Toll – so was mögen wir. Das Essen war reichlich und preiswert. Gestärkt ging es weiter ins Zentrum der Insel zu „Big Pond“ einem naturbelassen Süßwassersee. Bei Süßwasser denkt der Segler natürlich direkt an einen tollen Badestopp. Das war diesmal aber auf keinen Fall zu empfehlen, denn dort schwammen Krokodile. Zum ersten Mal, das wir welche in freier Wildbahn gesehen haben. Weiter ging es ins Inselzentrum Richtung Norden zu einer Baptistenkirche die schon im 18. Jahrhundert von den Seglern als Landmarke genutzt wurde. Hier war der höchste Punkt der Insel mit 85 Meter. Immer wieder hatten wir schöne Aussichtspunkte zum Meer mit den am Riff brechenden Wellen. Zurück ging es wieder mit dem Bus in die kleine Hauptstadt und wir beendeten den Tag mit ein paar Bier. Insgesamt sind wir über 12 km gewandert und das bei einer Insel die nur 11 km lang ist und maximal 3 km breit.

Am Frühlingsanfang (21.3.) starteten wir morgens um 10 Uhr mit dem Dinghi zu einem Tauchspot im Norden der Insel. Es wurde ein sehr entspannter Tauchgang mit vielen Fischen rund um mehrere Korallenblöcke. Ralph hat wie immer die Sache vom Boot aus beobachten. Das Wasser ist hier glasklar und selbst Schnorchler haben hier Ihr Freude.

Am Wochenende (23./24.3.) verlassen wir nach fast 10 Tagen Aufenthalt diese nette Insel und segeln zur Isla Providencia, Kolumbien. Von dort melden wir uns dann wieder.

Recycling der anderen Art

Schatztruhe aus der Zeit als San Andres von Piraten als Unterschlupf heimgesucht wurde

Kunst in der Mitte von El Centro

Parkbank

Schildkröte an Land

Bustour mit Freunden

Moni und Terry suchen das Blowing Hole

…gefunden. Durch die Wellen welche auf die Küste treffen wird zuerst Luft durch die Öffnung gedrückt. Das klingt wie ein gewaltiges Grunzen. Danach schießt das Wasser bis zu 15 Meter hoch aus dem Loch.

wer will kann sich hier abkühlen

Pirat auf dem Weg zur Höhle von Käpten Morgen

Kantinenessen in der Bus Zentralhaltestelle

der Baum ist alt und groß

das Innere des Baumes ist hohl

wenn man den Stamm berührt werden heilende Kräfte übertragen 🙂

ich habe euch zum Fressen gern

Und wer hat hier von beiden die meiste Angst?

Terry streichelt schon mal seine neuen Schuhe 🙂

ich seh dich!

Und der arme muss sich blau färben um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Mutter und Kind

Am Ende einer anstrengenden Inselerkundung wartet eine Erfrischung. 🙂                                                                                 P.S. Tauchbilder gibt es diesmal keine, Moni hatte den Finger vor der Linse… 🙁  🙁 🙁

 

 

 

 

 

 

Panama City und der Panama Kanal

25.02.2019 bis 05.03.2019

Nachdem wir das Festland von Panama

erreicht hatten begann unsere Planung zur Erkundung des Landes. Wollten wir doch mal sehen wo die viel beschriebenen Panama Papers herkommen und dann galt es auch noch den berühmten Panama Kanal zu erkunden.

Die Reise nach Panama City unternahmen wir gemeinsam mit der Crew der SISU. Mit dem 7:00 Uhr Bus ab Linton Bay erreichten wir gegen 9:00 Uhr den Busbahnhof von Colon. Dort angekommen waren wir anfangs etwas geschockt. In keinem Land auf unserer bisherigen Reise hatten wir eine so verwahrloste Gegend gesehen. Ich hatte noch nicht richtig den Fuß auf dem Boden, stand schon der erste Bettler vor mir. So sind wir dann auch die 2 Straßen bis zum Terminal für den Schnellbus nach PC mit dem Taxi gefahren. Sicher ist sicher. Am Terminal angekommen erwarteten uns schon Fiona, Terry sowie seine Schwester Carole. Für Carole ging ein 2-monatiger Besuch auf der SISU zu Ende. Und so begab sich unsere Mini Reisegruppe erst einmal auf die 90-minütige Fahrt nach Panama City und erreichte das Terminal de Transport an der riesigen Allbrock Mall. Von da konnten wir die Metro zu unseren Hotels nehmen. Bei einem Fahrpreis von 35 Cent braucht man gar nicht erst über ein Taxi nachdenken. 🙂

Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel ging es auch gleich wieder auf Erkundung. Wir hatten für den Nachmittag einen Besuch der Miraflores Schleusen geplant. Dies sind die letzten Schleusen im Panama Kanal wenn man vom Atlantik in den Pazifik fährt.

An den Schleusen ist ein großes Besucherzentrum in welchem der Bau des Panama Kanals sowie die Flora und Fauna des Gatun Lakes beschrieben ist. Alles ist sehr anschaulich und interessant dargestellt. Von einer großen Aussichtsplattform aus kann man den Schiffen beim Schleusen zusehen und ein Moderator erklärt einiges über die Funktionsweise der Schleusen sowie über die Herkunft der Schiffe. Zeitgleich mit den großen Cargo Schiffen werden auch die kleineren Segler geschleust. Das sieht von Land aus schon spannend aus, wie aufregend wird es dann wohl von Bord einer kleinen Yacht sein. Aber das sollten wir im Laufe der Woche noch selbst erleben… 🙂

Zurück von unserem Ausflug sind wir am Abend noch gemeinsam in die Altstadt gefahren. Die Häuser erinnern ein wenig an Cartagena. Große, alte Gebäude mit den typischen überhängenden Balkonen und auf einigen der Dachterrassen sind hübsche Restaurants. Hier in der Gegend ist dann auch das Preisniveau weit über dem Durchschnitt in Panama. Kostet ein Steak in der Altstadt schon mal 40 US$ bekommt man es außerhalb für 10 US$. Aber etwas mussten wir ja dann doch essen und außerdem war es der letzte gemeinsame Abend mit Carole. Sie hatte für den folgenden Tag ihren Rückflug nach England gebucht. So ging ein spannender, erlebnisreicher Tag zu Ende und es war fast Mitternacht bis wir im Hotel in unsere Betten fielen.

Tags darauf unternahmen wir noch einmal einen Besuch in der Altstadt bei Tageslicht, besuchten den riesigen Fischmarkt mit angeschlossenem Restaurant, verabschiedeten uns endgültig von Carole  (we will meet you next Year with your Boat 🙂 ) und am Nachmittag ging es mit einem Uber Car zu einem Schiffsausrüster. Unser Bierchen zum Sundowner genossen wir am Pool auf der Dachterrasse im Hotel von Fiona und Terry. Und dann mussten wir am folgenden Tag auch schon wieder unsere Fahrt nach Hause zu unserer mora antreten. Panama City ist eine sehr schöne, saubere und lebendige Stadt. Gern wären wir noch etwas länger geblieben und hätten den Karneval hier genossen. Aber es warteten schön neue Aufgaben auf uns.

Terminal de Transporte an der Allbrock Mall

Verbund von 3 Seglern in der Miraflores Schleuse

Inbetriebnahme 1913

diese E-Locks stabilisieren die großen Schiffe

und los geht die wilde Fahrt

Anblick von der obersten Plattform, im Hintergrund sind die neuen Schleusen zu erahnen

Fiona und Terry

und wir beiden

Skyline von PC

Fotosesion

Kirche in neu

Kirche in alt

wie in Cartagena

traumhafte Balkone

Ruine von ???

Glocke im Fenster

Tisch und Stühle unter der Decke

der Alter in San Jose

die Flagge von Panama

die lustigen Weiber

stolze Herren

Vogelperspektive

Bankenviertel

irgendwo hier handeln die Panama Papers

Dachterrasse vom Hyatt Hotel

 

Nachdem wir für 2 Nächte auf unserem Schiff geschlafen hatten stand das nächste Abenteuer vor der Tür. Am Morgen des 1. März segelten wir an Bord der holländischen Yacht Vagebond nach Colon in die Shelter Bay Marina. Mit an Bord waren neben den Eignern Hans und Roos auch noch unsere holländischen Freunde Rick und Sanne von der Yacht Incentive sowie die Bordkatze Bo.

Die Vagebond ist auf dem Weg in den Pazifik. Wenn man mit einer Yacht bis 65 Fuß durch den Panama Kanal fahren will benötigt man zusätzlich zum Skipper noch 4 Line Handler und einen Advicer. Der Advicer wird von der Kanalbehörde gestellt, sollte den Skipper mit seinem Wissen unterstützen und er regelt den Funkverkehr mit der Kanalbehörde. Das alles ist im Preis von knapp 1000 US$ enthalten. Der Job der Line Handler ist die Bedienung der knapp 40 Meter langen Leinen in den Schleusen. Es gibt die Möglichkeit für 100 US$ p.P. zusätzliche Line Handler anzuheuern oder aber man hat Segler Freunde welche den Job übernehmen. Diese kosten dann kein Geld, sondern wollen nur den uneingeschränkten Zugang zum Kühlschrank. 🙂  Trotzdem ist dies die bessere Wahl, verstehen die Segler doch meist viel besser worauf es beim Bedienen der Leinen ankommt.

In der Shelter Bay Marina angekommen erhielt die Vagebond erst einmal einen neuen Termin für die Passage. Alles verschob sich um einen Tag nach hinten. Da machte es sich dann bezahlt, dass Monika mit Ihrem Rally T-Shirt gemeinsam mit Roos zum Bezahlen ins Office gegangen ist. Statt der üblichen 65 US$ waren so nur 26 US$ pro Tag für die Marina fällig. Den nun gewonnenen Extra Tag begannen wir mit einer kleinen Wanderung in den Dschungel. Keine 200 Meter hinter der Marina beginnt dieser. Am frühen Morgen kann man verschiedene Arten von Affen in freier Wildbahn beobachten und es fliegen endlos viele verschiedene Vögel durch das Gebüsch. Wirklich schön! Dann nutzten wir den Pool zur Abkühlung und während die Damen mit dem Bus nach Colon zum Shopping gefahren sind haben die Männer eines der Solar Paneele repariert.

die Bordkatze Bo 10 Monate alt) übernimmt die Navigation nach Shelter Bay

Hans und Roos im Dschungel

auch Moni hat den Weg zum alten amerikanischem Fort aus dem 2. Weltkrieg gefunden

Palme im Wind

diese Giganten ankern im Atlantik und warten auf ihre Kanalpassage

währenddessen erkunden wir die Gegend

Suchbild mit Affe

ich bin schon neugieriger

ich glaub mich laust ein Affe

Bereit für das Abenteuer

Navigator an Bord

Am Sonntag war dann der große Tag für die Vagebond. Gegen 14 Uhr trafen wir am Ankerplatz vor der Marina auf den Advicer. Er wurde mit einem kleinen Lotsenboot gebracht und erklärte, zur großen Überraschung der Crew, dass die Vagebond als einziges Segelboot in die Gatun Schleuse fahren wird. Das ist eher ungewöhnlich. Meistens werden 2 bis 3 Segler zusammen als Verbund geschleust. Dabei brauchen dann nur die äußeren Schiffe jeweils 2 Leinen bedienen. So aber hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. 40 Meter Leine sind doch ganz schön lang. 🙁

ein Schlepper gibt etwas Hilfestellung für den großen

die Gattin Schleusen von unten

das Tor zum Atlantik schließt sich

die Mannschaft ist aufgeregt

Es verlief alles reibungslos und nach ca. 3 Stunden hatten wir die 3 Schleusenkammern durchquert, waren insgesamt 24 Meter über dem Meeresspiegel des Atlantiks im Gatun Lake angekommen und konnten an einer riesigen Mooringtonne festmachen. Der eher wenig begabte Advicer ging von Bord und wir beendeten Tag eins des Abenteuers mit einem kalten Bier.

und das ist mal eine richtig große Mooringtonne 🙂

am späten Abend hatten wir noch Nachbarn aus Österreich bekommen

Am zweiten Tag ging es gegen 9 Uhr weiter. Bis zur ersten Schleuse sind es etwa 26 Meilen durch den See und den künstlichen Kanal. Zu unserer Verwunderung ist es selbst im eigentlichen Kanal sehr breit und das Fahrwasser ist gut betonnt. Wer einmal durch den Kiel Kanal gefahren ist wundert sich dann doch warum in Panama der ganze Aufwand mit Advicer usw. gemacht wird. Die Schleusen sind auch nicht wirklich anders als die großen Schleusen in Holland. Aber ohne dieses Tam Tam könnte man wohl schlecht die Rechnung von 1000 US$ erklären. 🙁  🙁  Dafür entschädigt der Anblick der Natur.

der Advicer Reggie Ramsus

Überholen an Backboard

Beim Erreichen der Schleuse musste die Vagebond diesmal einen Verbund (Nest) mit einer Yacht aus Österreich eingehen. Und so erreichten wir die Pedro Miguel Schleuse. Vor uns noch ein weiterer Verbund mit 2 Yachten aus Norwegen. Kaum das wir fest waren fuhr ein großer Tanker in die Schleusenkammer und dann ging es schon einmal die ersten 8 Meter abwärts. Danach ist es noch etwa eine Meile bis zu den Miraflores Schleusen. Wieder fuhren die beiden Päckchen aus Segelbooten zuerst in die Schleusenkammer und danach der Tanker. Jetzt konnten wir das Besucherzentrum mit der Aussichtsplattform aus der anderen Perspektive als noch am Anfang der Woche beobachten.

unser treuer Tanker fährt hinter uns in die Miraflores Schleuse

Besucherzentrum an der Miraflores Schleuse

und wer seine 20 US$ bezahlt hat, darf dann auf die Schiffe schauen

ein letzter Augenblick zwischen den beiden Ozeanen

Und dann dauerte es gar nicht mehr lang bis sich die Schleusentore öffneten und den Blick auf den Pazifik freigaben. Dieser Moment war für Hans und Roos mit ihrer Vagebond ein ganz besonderer. Liegt doch nun der größte Ozean dieser Erde vor den Beiden. Allein bis zu den Marquesas sind es rund 4000 Seemeilen.

Glückwunsch an die glücklichen Eigner der Vagebound

im Hintergrund die berühmte Bridge of Amerika, sie verbindet 2 Kontinente

Für uns 4 Line Handler ging am Abend in der Ankerbucht hinter Flamenco Island ein spannendes Erlebnis zu Ende. Nach einer letzten Nacht auf der Vagebond haben wir am Morgen des 5. März den Rückweg nach Linton Bay angetreten.

Wir bereiten jetzt unsere mora für den nächsten Schlag nach San Andres vor. Lebensmittel bunkern, Wasser und Diesel auffüllen und dann geht es (wenn das Wetter so bleibt wie vorhergesagt) am Dienstag dem 12.März weiter.

 

An die Crew der Vagebond: Wir wünschen Euch eine wunderschöne Zeit im Pazifik, immer guten Wind aus der richtigen Richtung und viel Erfolg beim Angeln damit Bo stets genug Tunfisch zu fressen bekommt! 🙂  🙂  🙂