Machu Picchu

Machu Picchu, eines der Weltwunder unserer Zeit. Im 15. Jahrhundert von den Inka‘s errichtet und kurz nach der Eroberung Cuscos durch die Spanier ab 1533 in Vergessenheit geraten. Im Jahr 1911 wurde die Stadt durch den amerikanischen Historiker Hiram Bingham mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung wiederentdeckt. Für nahezu jeden Touristen welcher in die ehemalige Inka Hauptstadt Cusco kommt, gehört ein Besuch der wohl bekanntesten Inka Stadt Machu Pichu zum Pflichtprogramm.

Im Zentrum von Cusco werben dutzende Anbieter für eine Tour nach Machu Picchu. Die anspruchsvollste Tour ist über 4 Tage zu Fuß auf dem alten Inka Trail. Geschlafen wird in Zelten und es geht bis auf 4200 Meter Höhe. Dabei erreicht man Machu Picchu durch das Sonnentour, durch welches schon der Inka König getragen wurde. Dumm nur dass die Tour auf Grund ihrer Beliebtheit meist für mehrere Monate im Voraus ausgebucht ist. Alternativ zu diesem Treck kann man die Salkantay Tour über 5 Tage machen. Der Ablauf ist ähnlich, es sind gut 60 Kilometer über die Berge zu Wandern mit Übernachtungen im Zelt. Hier geht es sogar bis auf 4650 Meter. Kosten zwischen 200 und gut 300 Dollar All Inklusive, je nachdem ob man für die Rückfahrt nach Cusco den Bus oder die historische Bahn nimmt. Diese Tour klang für uns beide ziemlich verlockend. Auf Grund der Dauer und der Empfohlenen Aklimatisierung von 2 bis 3 Tagen vor der Tour sollte man aber mindesten 9, besser 10 Tage in Cusco plus Umgebung einplanen. Das war für uns nun etwas viel. Wir hatten ja noch ein paar Ziele in Südamerika vor uns.

Aber es gibt weitere Angebote. Eine Eintagestour ab Cusco mit An-und Abreise mit der Bahn, mit dem Bus auf den Berg und Führung durch Machu Picchu. Die Kosten für diese Tour ab 280 Dollar. Und dann noch eine etwas sportlichere Variante. Am ersten Tag 6 Stunden Busfahrt durch atemberaubende Landschaft nach Hidro Electrica. Dann 3 Stunden Wanderung entlang der Bahngleise nach Aguas Calientes, (Ort zu Füßen von Machu Picchu). Dort wird dann in einem einfachem Hostel übernachtet. Der zweite Tag beginnt um 4 Uhr mit dem Anmarsch zur Talstation. Von dort Aufstieg von 2000 Meter auf 2430 Meter. Ab 6 Uhr öffnet das Tor zu Machu Picchu. Da gibt es dann eine 2 stündige Führung auf englisch. Gegen 11 Uhr wieder runter vom Berg und anschließend nur noch die 3 Stunden zurück nach Hidro Electrica wo der Bus für die 6 stündige Rückfahrt wartet. Die Kosten dafür liegen bei 100 Dollar inklusive Busfahrt, Mittag- und Abendessen, Hostel sowie Lunchpaket für Tag 2. Dies Tour fand unseren Zuspruch. Nicht zu teuer und die 8 Stunden Wanderung sollen ja auch ohne Probleme zu schaffen sein.

Also begann am Di. d. 28.08. unser Tag um 6 Uhr. Aufstehen, Wasser ins Gesicht, die kleinen Rucksäcke mit dem Nötigsten  gepackt, den Rest in die großen Backpacks und für einen Tag im Hostel untergestellt. Noch schnell einen Kakao auf die Hand und Abmarsch ohne Frühstück. Um 7:30 Uhr war Treffpunkt am Büro des Tour Veranstalters. Da die Türen noch verschlossen waren hatten wir Zeit für ein Baguette und ein Schokocroissant. Mit südamerikanischer Gemütlichkeit begann die Fahrt nach dem Besuch einer Tankstelle um kurz nach 9 Uhr in einem kleinem Mercedes Bus. Unsere Mitreisenden waren so zwischen 20 und 30 Jahre alt. Die Fahrt war sehr angenehm. Es ging auf kurvenreicher Strecke bergauf auf gut 4100 Meter und wieder auf 1800 Meter hinunter. Wir staunten über die schneebedeckten Gipfel der Anden und manchmal wurde uns ganz warm ums Herz wenn es mal wieder um eine Kurve ging wo wir den Abgrund in 400 Metern Tiefe erkennen konnten. Bereits um kurz nach 14 Uhr erreichten wir das erste Ziel Hidro Electrica. Seinen Namen hat der kleine Fleck am AdW durch das gleichnamige Wasserkraft. Das Kraftwerk ist dann auch der Grund warum die Bahngleise bis hierhin gehen und nicht schon in Aguas Calientes enden. Wir erhielten vor Ort unser gebuchtes Lunch in Form eines guten Menü des Tages.

Um 15 Uhr begann die Wanderung entlang der Bahngleise. Der Weg hat keine nennenswerte Steigung. Es läuft sich aber nicht überall so gut da es zum Teil durch das Schotterbett der Schienen geht. Wir wanderten in herrlicher Umgebung, meistens am Fluss, rechts und links von uns die Berge und entlang der Strecke gibt es neben einigen Bananen Plantagen auch hin und wieder ein paar Stände mit Obst und Getränken. Nach gut einer Stunde kamen uns einige Wanderer mit Regensachen entgegen. Manche von denen hatten sogar noch nasse Haare. Und ehe wir uns versahen zog sich der Himmel zu und es begann zu regnen. Anfangs nur ein bisschen, später mit Donner, Hagel und allem was dazu gehört. Jetzt war es Zeit dass wir uns kurz unterstellten und die Regenjacke anzogen. Nach einer Weile mussten wir trotzdem wieder los. Es waren noch 90 min bis Aguas Calientes und um 18 Uhr ist es hier finster. Also ging es schnellen Schrittes weiter und nach einer Weile begann die Kleidung am Körper leicht zu trocknen. Um kurz nach 18 Uhr erreichten wir dann auch das Hostel. Schnell umziehen und gegen 19 Uhr sollten wir unseren Guide für den nächsten Tag beim Abendessen treffen. Als wir dann endlich um 20:30 Uhr alle Infos hatten war es Zeit zum Schlafen.

Der Wecker war auf 3:30 Uhr gestellt. Genau meine Zeit. Aber bei unserem Start um 4:00 Uhr waren wir noch nicht mal die ersten. Wir wanderten ins Tal zur ersten Ticket Kontrolle. Um 4:30 Uhr angekommen erfuhren wir dass erst ab 5:00 Uhr Einlass ist. So standen wir nun mit Kopflampe im Dunkeln und warteten noch 30 min. Aber dafür waren wir ca. an Platz 50 in der Schlange. Bei dem Bus stehen die Besucher auch ab 4:00 Uhr an. Der erste Bus fährt um halb sechs. Bis dahin ist die Schlange dann auf über 500 Leute angewachsen. Für uns öffnete sich pünktlich um 5:00 Uhr das Tor. Und es war das Tor zur Tour der Hölle. 1749 Meter Wegstrecke über Stufen und Steine. Gefühlt senkrecht nach oben. Selbst ganz junge Hüpfer um die 20 sind anständig ins Schwitzen gekommen. Ihr wollt euch nicht vorstellen wie es uns erging. Nach tausend Flüchen und eine gute Stunde später standen wir vorm Einlass zu Machu Picchu. Alle waren pünktlich, nur von unserem Englisch sprechenden Guide keine Spur. Schöne Schei…! Der Vorteil des frühen Start‘s ist eigentlich, dass man noch recht allein in der Anlage unterwegs ist. Wenn erstmal die ganzen Busse da sind wird es voll.

Um 7:00 Uhr begann unsere Führung. Der Guide erklärte uns sehr viel über Machu Picchu, die Bedeutung der Stätte für die Inka, die Geschichte des Inka Reiches bis zur Eroberung durch die Spanier und auch über die Wiederentdeckung von Machu Picchu im Jahr 1911. All die Informationen hier aufzuführen würde wahrscheinlich eure Lust am Lesen überstrapazieren. Aber für die Neugierigen unter euch kann ich die Google Suche nach Cusco, Inkareich und Machu Picchu empfehlen.

Wir beide haben den Anblick der Ruine und der Umgebung in vollen Zügen genossen. Gegen 11 Uhr war die Zeit gekommen an die Rückkehr nach Cusco zu denken. Weil wir den Aufstieg noch immer in den Knochen spürten wählten wir zurück ins Tal den Bus. Dann wieder knapp 3 Stunden an den Bahngleisen zurück nach Hidro Electrica gewandert und nach gut 6 Stunden Busfahrt erreichten wir müde, kaputt und doch zufrieden unser Hostel in Cusco. Die Tour war anstrengend und zufriedenstellend gleichermaßen. Wer in der Gegend um Cusco ist sollte auf keinen Fall einen Besuch von Machu Picchu versäumen. Und mit ein paar Tagen Abstand sind wir doch ganz schön stolz, dass wir auf den Berg gewandert sind. Busfahren können wir wenn wir alt sind!!

Einzig die Rückfahrt nach Cusco würden wir beim nächsten mal mit dem Zug machen. Das geht schneller und von der Landschaft bekommt man im Dunkeln eh nichts mit. Jetzt noch eine kleine Auswahl an Bildern damit sich das Lesen auch für euch gelohnt hat.

Kaffeepause während der Fahrt nach Hidro Electrica

Landschaft

Vegetation

mit guter Stimmung beginnt die Wanderung

immer an den Gleisen entlang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natur pur

Wenn der Zug kommt…

… sollte man zur Seite gehen

nach dem großen Regen hatten wir nach einen ganz besonderen Anblick

wer zu faul zum Wandern ist fährt mit dem Zug

Der Weg zu Machu Picchu geht steil nach oben

Hier ist es mal nicht ganz so steil, da bleibt Zeit für ein Foto

Der Blick zurück ins Tal

Machu Picchu kurz vor Sonnenaufgang

Der Tag beginnt

Postkarten Motiv

Im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel der Anden

Terrassen für die Landwirtschaft in verschiedenen Höhenlagen

solides Fundament

Mauern

Hauswand

Zimmer

Die Nachbarn

Ein nachgebautes Strohdach

Mutter und Tochter

neugieriger Nachwuchs

Die Bauweise des Tempels ist beeindruckend

noch mehr Mauern

Blick über den Dorfplatz

Sonnenstrahlen

Wir waren begeistert!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Gedanken zu „Machu Picchu

  1. Claudia

    Ich bin auch begeistert!!!
    Da habt ihr in der Tat aber eine ganze schöne Tour hinter Euch gebracht, aber sehr beeindruckend! Und da könnt ihr in der Tat sehr stolz auf Euch sein, diese Wanderung gemacht zu haben.
    Und erst diese Bilder – wirkliche Postkartenmotive 🙂
    Ich hoffe, ihr habt euch wieder erholt, damit ihr neue Abenteuer erleben und davon berichten könnt – sonst haben wir ja nix mehr zu lesen 🙂
    Liebe Grüße
    Claudia

  2. Andrea

    Ich schließe mich Claudia voll und ganz an, die Strapazen,in eurem Alter(Scherz), Hochachtung, aber dafür seit ihr ja total belohnt worden, mit diesen super schönen Bildern, einfach ein Traum
    und wir durften wieder teilhaben ,super, weiter so
    liebe Grüße Andrea

  3. 2 Rad Vagabund

    Hallo ihr Zwei,
    ja damals wurde noch für die Ewigkeit gebaut.
    Das macht wieder lust auf eigenen Abenteuer. Dauert nur noch etwas.
    Aber macht weiter so.
    Bin jetzt schon gespannt was noch alles kommt.
    Gruß
    2 Rad Vagabund

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